Cloud in Eigenregie VII: Kalender und Aufgaben verwalten

  1. Cloud in Eigenregie I: Vorbemerkungen
  2. Cloud in Eigenregie II: Basis für Nextcloud wählen
  3. Cloud in Eigenregie III: Nextcloud einrichten
  4. Cloud in Eigenregie IV: Dateien über die Cloud verwalten
  5. Cloud in Eigenregie V: Integration in GNOME
  6. Cloud in Eigenregie VI: Kontakte synchronisieren
  7. Cloud in Eigenregie VII: Kalender und Aufgaben verwalten
  8. Cloud in Eigenregie VIII: RSS Feeds lesen und synchronisieren
  9. Cloud in Eigenregie IX: Baustelle Podcasts
  10. Cloud in Eigenregie X: Notizen
  11. Cloud in Eigenregie XI: Gedanken zu E-Mails
  12. Cloud in Eigenregie XII: Messenger Nachrichten
  13. Cloud in Eigenregie XIII: Passwörter synchronisieren
  14. Cloud in Eigenregie XIV: Browserverlauf und Favoriten synchronisieren
  15. Cloud in Eigenregie XV: Zusammenfassung

Cloud geht heute weit über Dateisynchronisation hinaus. Die meisten Menschen nutzen mehrere Endgeräte und haben den Anspruch wichtige Daten auf allen diesen Geräten dabei zu haben und Veränderungen automatisch abzugleichen. Kalender und Aufgaben sind Informationen, die man immer und überall aktuell braucht.

Linux bietet in einer vernetzten Welt keinen Komfort – wohl aber verschiedene Werkzeuge um einen hohen Grad an Vernetzung zu erreichen. In der Serie „Cloud unter Kontrolle“ wird genau diese Vernetzung Thema sein. Das Ziel ist eine Lösung, die in etwa dem umfassenden Angebot entspricht, wie es Apple mit den iCloud-Diensten oder Google mit seinen Lösungen bietet. Allerdings unter Kontrolle des Nutzers.

Nextcloud-Instanzen haben die Kalender-App in der Regel schon vorinstalliert. Sollte dies nicht der Fall sein lässt sich das mit wenigen Klicks über den integrierten App Store nachholen. Im Abschnitt Organisation gibt es die mit „Offiziell“ markierte App Calendar. Nach der Installation erscheint in der Menüleiste ein stilisiertes Umschlagkalender-Symbol über den sich die Kalender-Oberfläche öffnen lässt.

Die Web-App bietet eine Tages-, Wochen- und Monatsansicht und es lassen sich mehrere Kalender über diese verwalten. Weiterhin ist es möglich Kalender wie z. B. Feiertagskalender zu abonnieren. Die Einstellungen sind rudimentär gehalten und erlauben lediglich optional die Kalenderwoche einzublenden.

Verbunden mit dem Thema Termine ist der Bereich Aufgaben/ToDo Management. Hier gibt es keine offizielle App, aber die Lösung Tasks. Diese integriert sich in den Kalender und bietet eine Synchronisation via CalDAV an. Dadurch ist der Funktionsumfang zwar nicht so groß wie bei Taskwarrior und ähnlichen Lösungen aber dafür funktioniert dies bei den meisten Betriebssystemen ohne zusätzliche Installationen.

Eine bessere Integration in den Desktop erreicht man natürlich über ein natives Programm. Unter Ubuntu bieten sich hier GNOME Kalender oder Evolution an. Sofern man die GNOME Integration durchgeführt hat erscheinen die Einträge automatisch in der App. Hinzu kommt die automatische Integration in die GNOME Shell.

Die GNOME Kalender Anwendung liefert Ubuntu standardmäßig nicht aus, weshalb man sie aus den Paketquellen nachinstallieren muss:

$ sudo apt-get install gnome-calendar

Die sehr rudimentäre App lässt allerdings keine Aufgabenverwaltung zu. Spätestens wenn man diese Funktionen nutzen möchte lohnt sich daher ein Wechsel auf das deutlich mächtigere Evolution. Dieses hat Ubuntu zu Gunsten von Thunderbird aufgegeben, aber es lässt sich aus den Paketquellen nachinstallieren:

$ sudo apt-get install evolution

Die Oberfläche bietet gleich deutlich mehr Funktionen. Ähnlich wie bei Microsoft Outlook gibt es eine kombinierte Kalender- und Aufgabenansicht, sowie eine separate Aufgabenoberfläche.

Durch die CardDAV Schnittstelle funktioniert dies natürlich auch für andere Lösungen wie KOrganizer oder Thunderbird mit Lightning. Ebenso ist eine Synchronisation auf die mobilen Systeme iOS und Android möglich. In der App-Oberfläche zeigt die Calendar-App dankenswerterweise die passenden CalDAV-Urls an.

Diese Serie soll zeigen wie eine Cloudintegration einfach funktionieren kann. Thunderbird mit seinen umständlichen Extraarbeiten in allen Bereichen (DAV-Schnittstellen, PGP-Support) werden daher hier nicht erklärt.


Einleitungs- und Beitragsbild von Mudassar Iqbal via pixabay

Cruiz
Cruizhttps://curius.de
Moin, meine Name ist Gerrit und ich betreibe diesen Blog seit 2014. Der Schutz der digitalen Identität, die einen immer größeren Raum unseres Ichs einnimmt ist mir ein Herzensanliegen, das ich versuche tagtäglich im Spannungsfeld digitaler Teilhabe und Sicherheit umzusetzen. Die Tipps, Anleitungen, Kommentare und Gedanken hier entspringen den alltäglichen Erfahrungen.

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