Betriebssysteme verschlüsseln Daten standardmäßig nicht. Das Benutzerpasswort soll lediglich schnellen, unbefugten Zugriff erschweren. Es sichert weder die gespeicherten Daten, noch macht es einen Zugriff unmöglich. Unter Windows lässt sich das Passwort mit ein paar Handgriffen umgehen und bei Linux reicht in der Regel das booten eines Live-System von einem USB Stick oder einer DVD um die Daten auslesen zu können.
Dies ist keineswegs ein Versäumnis der Hersteller, sondern soll Daten bei einer Fehlfunktion des Systems schützen. Bei einem Systemfehler z.B. in Folge eines fehlerhaften Updates, lassen sich so leicht Daten retten. Datensicherheit und Datenschutz stehen hier im Widerspruch, der Konflikt lässt sich aber mit einer sinnvollen Backup-Strategie auflösen.
Gerade bei Mobilgeräten, wie beispielsweise Notebooks, Tablets oder Convertibles, sollte die Problematik einer unverschlüsselten Festplatte offensichtlich sein, aber auch der heimische PC kann verwundbar sein – beispielsweise durch Wohnungseinbrüche. Der Verlust der Daten ist dann oft schmerzhaft genug (auch dafür hat man ein Backup). Bei einer Vollverschlüsselung des Systems kann man aber wenigstens darauf vertrauen, dass die Daten sicher sind.