Eine möglichst einfache Einrichtung der Cloud-Integration ermöglicht es vielen Benutzern diese optimal zu nutzen. GNOME erleichtert dies enorm durch einen Integrationsassistenten in den Systemeinstellungen. Voraussetzung ist eine durchgängige Nutzung von GNOME Anwendungen.
Linux bietet in einer vernetzten Welt keinen Komfort – wohl aber verschiedene Werkzeuge um einen hohen Grad an Vernetzung zu erreichen. In der Serie „Cloud unter Kontrolle“ wird genau diese Vernetzung Thema sein. Das Ziel ist eine Lösung, die in etwa dem umfassenden Angebot entspricht, wie es Apple mit den iCloud-Diensten oder Google mit seinen Lösungen bietet. Allerdings unter Kontrolle des Nutzers.
Die Einrichtung der Integration erfolgt über die GNOME Einstellungen über den Menüunkt Online-Konten. Die Nextcloud Integration wird standardmäßig angeboten. Hier muss die URL der Nextcloud-Instanz, sowie die Logindaten des Kontos angegeben werden. Bei aktivierter Zwei-Faktor-Authentifizierung ist das Passwort durch ein zuvor festgelegtes App-spezifisches Kennwort zu ersetzen.
Anschließend fragt der Assistent ab welche Bereiche integriert werden sollen. Die Datei-Integration beruht auf der WebDAV Schnittstelle, weshalb die Dateien über eine Netzwerkfreigabe eingehängt werden. Dadurch stehen die Dateien nur bei einer bestehenden Internetverbindung zur Verfügung. Daher ist die Verwendung des richtigen Sync-Clients immer vorzuziehen (siehe: Cloud in Eigenregie IV: Dateien über die Cloud verwalten) und dieser Punkt zu deaktivieren.
Die aktivieren Onlinekonten werden anschließend in den Einstellungen oben aufgelistet.
Die Integration durch dieses Assistenten funktioniert nur für die GNOME Anwendungen Kontakte, Kalender und die PIM-Suite Evoluton. Eine automatische Integration in den Ubuntu-Standardclient Thunderbird erfolgt nicht.
Die Integrationsroutine erfolgt ansonsten vorbildlich und wer primär mit GNOME-Anwendungen arbeitet bekommt hier eine gute Cloudintegration von Dateien, Dokumenten, Kontaktern und Kalenderdaten ohne sich mit den Details beschäftigen zu müssen.
Nachteiligt wirkt sich hier erneut die Zersplitterung des Linux-Ökosystems aus. Die vorliegende Integration funktioniert so nur für GNOME und die direkt integrierten Applicationen. Drittprogramme wie Thunderbird sind außen vor. Andere Desktopumgebungen haben teilweise andere Assistenten.
Einleitungs- und Beitragsbild von Mudassar Iqbal via pixabay