Linux bietet in einer vernetzten Welt keinen Komfort – wohl aber verschiedene Werkzeuge um einen hohen Grad an Vernetzung zu erreichen. In der Serie „Cloud unter Kontrolle“ wird genau diese Vernetzung Thema sein. Das Ziel ist eine Lösung, die in etwa dem umfassenden Angebot entspricht, wie es Apple mit den iCloud-Diensten oder Google mit seinen Lösungen bietet. Allerdings unter Kontrolle des Nutzers.
Der mangelnde Komfort wurde hier im Blog bereits diskutiert (siehe: Warum Linux in einer vernetzten Welt einfach keinen Komfort bietet!). Die Diskussion beinhaltete aber eine ansehnliche Liste an Werkzeugen um eine perfekte Integration mehrere Systeme im Arbeitsprozess zu erreichen. Als Vorbild bietet sich Apples iCloud Dienste an, da bei keiner anderen Kombination von Diensten und Betriebssystem eine Integration verschiedener Endgeräte so einfach ist.
Anforderungen
Das Ziel der Serie ist eine ähnliche Integration für ein Linux/Open Source Ökosystem zu erreichen. Dies beinhaltet als Zielsetzung eine Synchronisation folgender Dienste:
- Dateien (in ausgewählten Ordnern)
- E-Mails
- Kalender und Aufgaben
- Kontakte
- Messenger (Kommunikationsinhalte)
- Notizen & Wissensmangement
- RSS-Feeds
- Podcasts
- Browserverlauf
- Passwörter
Lösungsmöglichkeiten
Diese Liste lässt sich nicht mit einer Kombinationslösung erledigen. In dem oben bereits genannten Artikel, sowie der anschließenden Diskussion wurden zahlreiche Dienste genannt.
Viele der genannten Dienste erledigen nur eine einzige Aufgabe (und diese dafür ggf. sehr gut), der Einsatz einer Vielzahl an Lösungen erhöht aber den Pflegeaufwand immens und ist daher für den Einstieg nicht sinnvoll. Ich habe daher beschlossen mit einer Lösung zu beginnen, die bereits mehrere Anforderungen gleichzeitig erfüllen kann. Aus der vorliegenden Liste ist das lediglich Nextcloud / ownCloud.
Nextcloud oder ownCloud
Im Jahr 2016 hatte sich Nextloud von ownCloud abgespalten. Viele Kommentatoren hatten damals der ursprünglichen Software ownCloud einen mehr oder minder schnellen Tod vorausgesagt. Dieser ist bis heute nicht eingetreten und die Frage, wo eigentlich die Basisarbeit verrichtet wird gleicht einem Glaubenskrieg.
Persönlich konnte ich der Entwicklung von ownCloud auch nach 2016 viel abgewinnen (siehe auch: Kommentar: Warum ownCloud statt Nextcloud?). Das hat sich nicht grundlegend geändert. Die Linux Community hat sich jedoch ganz überwiegend Nextcloud zugewandt. Dies äußert sich z. B. in der Verfügbarkeit von Paketen für die Serveranwendung und die Clientprogramme in den Paketquellen etc.
Um die Einstiegshürden möglichst niedrig halten basiert diese Serie daher auf Nextcloud. Persönlich möchte ich aber gerne dazu ermutigen ownCloud eine Chance zu geben.
Linux Distribution
Während mit Nextcloud die primäre Lösung bereits festgelegt wurde, habe ich mich noch nicht für eine Distribution / Desktopumgebung für das Desktopbetriebssystem entschieden. In der Diskussion hat sich gezeigt, dass GNOME augenscheinlich in einigen Bereichen viel weiter als KDE ist, weshalb die eigentlich präferierte Lösung openSUSE & KDE Plasma zur Zeit zur Disposition steht. Schließlich soll diese Serie zeigen, was möglich ist und dies möglichst einfach.
Einschränkungen
Diese Artikelserie ist „Work in progress„. Die obige Liste spiegelt die Zielsetzung wider um auch transparent zu zeigen, was möglich ist und was eher nicht. Ich hoffe möglichst die komplette Liste umsetzen zu können, kann dies aber momentan noch nicht sicher versprechen, weil sie nicht komplett durch recherchiert ist.
Einleitungs- und Beitragsbild von Mudassar Iqbal via pixabay