Mein Linux-Desktop – Teil 2

Meinen persönlichen Linux-Desktop habe ich hier bereits in einem ersten Artikel beschrieben. Das ist auf Interesse gestoßen und darum folgt nun der 2. Teil mit meinem alternativen KDE-Setup.

Ich bin kein Anwender, der sich vollständig auf ein System einschießt, sondern bewege mich schon immer zwischen den Welten. Linux, macOS – beruflich auch Windows. Mobil gegenwärtig iOS und Android, früher auch BlackBerry OS und Windows Mobile.

Bei Linux gibt es natürlich nicht das eine System und so fahre ich auch hier mehrgleisig. Hauptsächlich arbeite ich mit dem im ersten Teil beschriebenen Setup aus openSUSE Tumbleweed und Pantheon Shell. Auf einem zweiten Gerät nutze ich zudem noch KDE Plasma. Faktisch als Überbleibsel aus meiner KDE-zentrierten Arbeitsweise, aber nun schon alleine, um weiterhin über die Entwicklung dort meckern zu können 😉 MATE verwende ich gerne in virtuellen Maschinen, wo mir KDE Plasma oder Pantheon zu ressourcenintensiv sind. Von den größeren Desktopumgebungen sind somit lediglich Xfce und die GNOME Shell bei mir nicht im Einsatz.

Die Basis des KDE Plasma-Setups ist genau wie bei dem anderen System mit Pantheon Shell ein openSUSE Tumbleweed (wegen der noch inkompatibleren Hardware zu einer LTS). Hier habe ich aber mit den Nachteilen von RR-System zu kämpfen. Ich starte das Gerät vergleichsweise selten und dann sind da oft gleich 1-2 GB an Updates zu erledigen. Bei passender Gelegenheit werde ich das System daher auf eine LTS umstellen. Abhängig davon, was openSUSE Leap 15.4 für einen Kernel mitbringt.

Das Layout habe ich meinen Vorlieben (teilweise von Pantheon, teilweise noch aus meiner macOS-Zeit) angepasst. Plasma ist hier bekanntermaßen extrem flexibel.

Grundsätzliche habe ich mir angewöhnt, mit den jeweiligen Programmen des Systems bzw. der Desktopoberfläche zu arbeiten. Egal ob unter macOS, Windows, Pantheon, MATE oder KDE Plasma. Natürlich haben die Programme unterschiedliche Stärken und Schwächen, aber meiner Erfahrung nach, ziehen nicht zueinander passende Programme so viele Probleme nach sich, dass es alle Vorteile, die ein spezifisches Programm haben mag, konterkariert. Stattdessen setze ich auf Dienste mit offenen Standards, die ich überall einbinden kann und auf keine Insellösungen – sei es proprietäre oder freie Software. Entsprechend unterscheidet sich die Programmauswahl stark von der im ersten Artikel, aber die Daten sind die gleichen und ich kann geräteübergreifend gut arbeiten.

Folgende Programme nutze ich auf dem Desktop:

AufgabeProgramm
OfficeSoftMaker Office 2021
ScannenVuescan
Finanzenmoneyplex
DokumentenbetrachterOkular
PDF-Bearbeitungauf dem System nicht notwendig
BildbearbeitungKrita
BildbetrachterGwenview & Digikam
NotizenSynology Notes
CloudSynology Drive
BrowserFirefox & Tor Browser Bundle
FeedreaderRSS Guard mit FreshRSS Sync
E-Mail, Kontakte und TerminorganisationKMail, KOrganizer
IRCKonversation
AufgabenKOrganizer
FTPKrusader
MusikVLC
VideoVLC
EditorKate
VirtualisierungVirtualBox
PasswortverwaltungKeePassXC
NavigationMarble
BackupBorg / Vorta
SonstigesDolphin, KCalc, KFind, KDE Connect, Spectacle, AnyDesk; usw. usf.

Dank Synology mit dem Cloud-Dienst Drive und der flexiblen Synchronisation beliebiger Ordner über das System sowie der PIM-Synchronisation via CalDAV und CardDAV ist eine systemübergreifende Arbeit kein Problem. Das gilt ebenso für den Nachrichtenkonsum über FreshRSS-Clients, wo hier RSS Guard zum Einsatz kommt. Ein etwas unhandliches Programm, das aber seinen Job erledigt.

Ob ich das KDE-Setup noch langfristig pflege oder es perspektivisch doch noch abwickele hängt davon ab, wie sich KDE und elementary weiter entwickeln. KDE steht vor dem Umstieg auf Qt 6 mit Plasma 6 und ich fürchte, sie nutzen das, um noch mehr Anwendungen durch Neuentwicklungen auf Kirigami-Basis zu ersetzen. Bei elementary muss man hingegen abwarten, wie sich Version 7 auf Basis von Ubuntu 22.04 gestaltet.

Cruiz
Cruizhttps://curius.de
Moin, meine Name ist Gerrit und ich betreibe diesen Blog seit 2014. Der Schutz der digitalen Identität, die einen immer größeren Raum unseres Ichs einnimmt ist mir ein Herzensanliegen, das ich versuche tagtäglich im Spannungsfeld digitaler Teilhabe und Sicherheit umzusetzen. Die Tipps, Anleitungen, Kommentare und Gedanken hier entspringen den alltäglichen Erfahrungen.
  1. Mein Setup: openSUSE Leap 15.3 mit aktuellem Kernel und KDE aus den entsprechenden Repos eingebunden. Stabilität von LTS, Aktualität des Desktops ohne tägliche Updateorgien.

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