Der Abgleich der gespeicherten Kontakte ist ebenso sensibel wie bei Kalenderdaten. Zahllose kostenlose und kostenpflichtige Anbieter tummeln sich auf dem Gebiet. Nur wenige machen sich Gedanken, ob das überhaupt legal ist. Immerhin übertragt man die gespeicherten Informationen über unbeteiligte Dritte an einen fremden Dienst. Besser man nimmt dafür ein NAS! Hierfür bietet Synology nun eine dezidierte App.
Der Blogbeitrag spiegelt den Stand von 2021 wider. Eine stets gepflegte Anleitung findet sich hier: Synology NAS als Cloud-Zentrale
Dieser Artikel ist eine Alternative bzw. moderne Variante von Teil VI. Beide lassen die Verwaltung von Kontakten und ihren Abgleich via CardDAV Schnittstelle zu.
In den letzten Jahren baut Synology seine Software-Suite aus. Ursprünglich war der DiskStation Manager eine hübsche Oberfläche für gängige Dienste wie SMB, WebDAV, CalDAV oder eben CardDAV. Nach und nach rollt man nun WebApps für die einzelnen Dienste aus. Seit Längerem hat man mit Drive eine vollwertige Cloudlösung oder mit Calendar eine Terminverwaltung, die sich auch gut im Browser bedienen lässt. Synology Contacts schließt diese Lücke im Bereich der Kontaktverwaltung.
Die Installation erfolgt über das Paket-Zentrum, woraus alle unterstützten NAS-Geräte die App installieren können. Die App präsentiert sich aufgeräumt im üblichen Synology Look & Feel.
Sofern ein Zugriff von außerhalb des eigenen Netzwerks gewünscht ist und dieser nicht über VPN erfolgt empfiehlt es sich, in der Systemsteuerung unter Anwendungsportal einen eigenen Port für die App zu konfigurieren und separat freizugeben. Ansonsten teilt sich die Contacts App den Port mit der DSM-Oberfläche.
Zusätzlich zu den Standard-Adressbüchern lassen sich weitere individuelle Adressbücher anlegen. Wichtig ist, dass diese keine Ordner im CardDAV-Sinne sind, sondern eigene Adressbücher. Sie lassen sich also auch eigens zur Synchronisation einbinden.
Eine Übernahme aus der vorherigen App findet leider nicht statt. Hier muss man deshalb den Weg über Export und Import der Daten gehen. Das hat bei mir fehlerfrei funktioniert, aber ein bisschen mehr Komfort wäre schön gewesen.
Per Klick auf die drei Punkte rechts von den Adressbüchern werden die Zugangsdaten für CardDAV angezeigt. Dabei zeigt Synology Contacts zwei verschiedene Links an.
- iOS: Generische URL https://deine-domain:Port:/carddav/<benutzer>
- CardDAV-Client: https://deine-domain:Port:/carddav/<benutzer>/<Adressbuch-ID>
Diese Zweiteilung ist aber bestenfalls ein Hilfsmittel. So kann z. B. Akonadi mit den iOS URLs umgehen, ebenso DAVx5. Evolution möchte hingegen die komplette ID, findet diese aber über den Assistenten selbst heraus. Hier muss also jeder mit seinen Clients ein wenig ausprobieren, was genau funktioniert. Das ist aber weniger ein Manko von Synology Contacts, als eher der heterogenene Implementierung des Standards geschuldet.
Bilder:
Einleitungsbild und Beitragsbild von von 200 Degrees via pixabay