Wer die Nische in der Nische suchte wurde bisher bei BSD in seinen vielen Variationen sehr glücklich. In den letzten Jahren gab es dort einige Versuche näher an den Endverbraucher heran zu rücken. Nun gibt es Umbrüche und einen Schwenk zu Linux.
BSD ist was für Anwender denen Linux zu langweilig geworden oder zu instabil ist. Instabil hier nicht im Sinne des Verhaltens sondern der Technologien. Bei Linux gab es in den letzten Jahren viele technologische Entwicklungen, die Widerstände hervorriefen und Inkompatibilitäten zwischen den einzelnen Distributionen und ihren Versionen erzeugten. Man denke nur an PolicyKit, systemd, udev etc. pp. BSD in seinen vielen Variationen ist hier viel stabiler.
Ich hatte deshalb einen Blick auf FreeBSD riskiert (siehe: FreeBSD – Ein Blick über den Tellerrand lohnt sich & FreeBSD 11 mit Plasma 5 installieren) und mir auch Desktop-orientierte Varianten angesehen (siehe: BSD im Folgetest – GhostBSD). Lange Jahre im Einsatz hatte ich zudem FreeNAS (siehe: Ausflug in die BSD-Welt: FreeNAS & FreeNAS oder openmediavault?). Vielleicht die BSD-Variante mit den meisten Endverbraucher-Anwendern.
In den letzten Wochen und Monaten gab es in der BSD-Szene Umbrüche in einem bisher unbekannten Ausmaß. Den Anfang machte Project Trident, das zukünftig auf Void Linux basiert. Davon unabhängig gab iXSsystems bekannt FreeNAS und den bisherigen kommerziellen Ableger TrueNAS auf eine gemeinsame Codebasis zu stellen und damit zu vereinen. Während diese Ankündigung in ihren Auswirkungen noch überschaubar ist, könnte die bisher etwas nebulöse Ankündigung TrueNAS/FreeNAS auf Linux zu portieren noch ungeahnte Folgen haben.
Man darf gespannt sein wohin das führt. In der Gesamtschau wirken die Ankündigungen ein wenig so, als ob die Ambitionen BSD näher an den Anwender zu bringen aufgegeben werden und man sich auf den Einsatz bei Großkunden konzentriert. Damit würde natürlich ein Stück Vielfalt verloren gehen. Zumal die BSD-Community in vielen Aspekten weniger engstirnig und freiheitlicher war als GPL/Linux.