Warum Linux und nicht macOS oder Windows? Wenn wir ehrlich sind, dann nur aus ideologischen Gründen. Dasselbe gilt für freie Android-Systeme wie GrapheneOS. Alle anderen Gründe sind mittlerweile durch die langsame Entwicklung weggefallen.
Vor einigen Tagen las ich im Blog von Michael Kofler seine Vorstellung von Ubuntu 24.10. Aus dem Blogartikel spricht Frustration und er artikuliert sie auch. Meinen Frust mit Linux habe ich hier im Blog schon in verschiedenen Wellen ausgebreitet. Das muss und will ich hier nicht noch einmal tun.
Wer diesen Blog verfolgt, hat sicher bemerkt, dass ich mich wieder etwas mehr im Apple-Universum bewege und diverse Tutorials aktualisiere. Beruflich komme ich gerade mit Windows 11 in Berührung. Das bringt mich immer wieder zum Nachdenken und wenn ich ehrlich bin:
Ich halte beide Systeme Linux in fast jeder Hinsicht für überlegen!
Apple bietet mit macOS eine super integrierte Gesamtlösung. Dies gilt umso mehr, wenn man auch ein iPhone verwendet. Das System deckt mit seinen vorinstallierten Apps bereits die allermeisten Anwendungsszenarien ab. Dabei werden viele standardisierte Schnittstellen unterstützt (CalDAV, CardDAV, WebDAV, SMB), so dass das System sehr gut mit Diensten von Drittanbietern genutzt werden kann. Die Qualität der Anwendungen von Drittanbietern ist tendenziell höher als bei Linux und Windows. Dies liegt nicht daran, dass die Entwickler besser wären, sondern daran, dass Apple-Kunden eine höhere Zahlungsbereitschaft haben und somit mehr Entwickler von ihrer Arbeit leben können. Apple-Kunden legen auch Wert auf eine gute GUI, weshalb diesem Aspekt mehr Aufmerksamkeit geschenkt wird. Die meisten Open Source Apps sind auch für Apples macOS verfügbar und schließen so die verbleibenden Lücken. Der App Store macht es einfach, die Software aktuell zu halten, und die jährlichen Upgrades zwischen den macOS-Versionen funktionieren reibungslos. Das System ist im besten Sinne benutzerfreundlich.
Windows 11 war für mich eigentlich die größte Überraschung. Microsoft hat hier wirklich viel Entwicklungsarbeit investiert Das System wirkt wie aus einem Guss (auch wenn es das unter der Oberfläche nicht ist) und hat eine moderne, einheitliche Oberfläche. Der Dateiexplorer hat sich gut entwickelt und wurde um sinnvolle Funktionen erweitert. Microsoft Edge ist ein guter Chromium-basierter Browser. Der Store und die Kommandozeilen-Paketverwaltung winget sind inzwischen sinnvoll nutzbar. Microsoft hat sich auch an den richtigen Stellen für Open-Source-Lösungen geöffnet. OpenSSH im Windows Terminal war für mich ein echter Quantensprung im positiven Sinne.
Warum also noch Linux nutzen? Es gibt eigentlich nur noch ideologische Gründe:
- Open Source: Apple und Microsoft integrieren Open Source Software, sind und bleiben aber proprietäre Unternehmen. Der konsequente Einsatz von Open Source Software ist nur mit Linux oder BSD möglich.
- Datenschutz: Microsoft Windows ist seit einigen Jahren eine Datenschutzhölle. Sehr viele Daten fließen an den Konzern in Redmond und der Datenabfluss kann nicht vollständig eingeschränkt werden. Auch die Entwicklung neuer KI-Tools zeugt von einem völlig fehlenden Datenschutzbewusstsein des Konzerns. Apple ist hier etwas besser, aber auch hier bauen die Systeme viele Verbindungen zu Apple auf. Nicht alles ist transparent oder blockierbar.
Das war es meiner Meinung nach. Mir fallen wirklich keine funktionalen Gründe ein, Linux zu nutzen. Linux ist auf dem Desktop funktional, in der UX und in vielen Sicherheitsaspekten der Konkurrenz unterlegen. Die Nutzung ist mit Einschränkungen verbunden, die je nach persönlichen Anforderungen mehr oder weniger spürbar sind. Mobil spielt Linux gar keine Rolle. Hier muss ein speziell angepasstes Android-Derivat verwendet werden (ja, der Kernel ist Linux) und auch das geht nur mit funktionalen Einschränkungen und Kompromissen. Es gibt absolut keine Aussicht auf Besserung. Da sollte man sich keine Illusionen machen.
Natürlich kann Linux immer noch viele Erwartungshaltungen abdecken. Niemand, der gerne mit Linux am Desktop hantiert muss kann, soll und wird zu macOS oder Windows abwandern. Insbesondere wenn man sich über viele Jahrzehnte mit Linux eingerichtet hat, dann kann das System oft genau das, was man möchte. Sei es, weil man die weitergehenden Möglichkeiten nicht kennt, sie gar nicht nutzen möchte oder sie schlicht umgeht. Das sind aber keine Argumente für Linux, sondern Gewohnheit.
Nur ist es ernüchternd, gemessen an den Erwartungen, die ich und viele andere sich um 2007 herum hegten. Zur Erinnerung: Damals waren Netbooks gerade der Renner und Linux schien kurz vor dem Durchbruch auf dem Desktop zu stehen. Microsoft hatte Windows mit Vista gerade richtig geschadet und auch funktional schloss Linux mit jedem Distributionsrelease massiv auf. Apple hatte noch kein iPhone und kämpfte mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten. Nun, vorbei ist vorbei.
Ich werde weiterhin Linux und Android in Form von GrapheneOS verwenden. Wegen Privacy und Datenschutz. Den Rest kann man ertragen. Ich werde aber auch (gerne) Windows auf der Arbeit nutzen und parallel etwas Apple-Hardware im Haus behalten. Diese grundsätzliche Frustration ist schade, aber nicht zu ändern. Im Jahr 2024 sprechen nur noch ideologische Gründe für Linux. Das ist nicht unbedingt schlecht, immerhin sind es zwei gewichtige Gründe für Linux auf dem Desktop. Es ist aber weniger als viele vor 15-20 Jahren erwartet haben.
Ich habe keinen Mac und kenne MacOS nicht. Aber bzgl. Win 11 kann ich deine Aussage komplett unterstreichen. Win 11 ist das erste Win (nutzt Win seit Win 95), wo für mich aus Usersicht alles passt und einfache alles rund und problemlos läuft. Und mit winget und Microsoft Store kann man richtig einfach Software – auch viel Open Source Software – nachinstallieren und bekommt direkt noch automatisch Updates, wenn welche bereit stehen. Das Microsoft Store ist IMHO das App Store, was Linux total fehlt, zumindest in dieser Funktionalität. Was IMHO auch wiederum an der Zersplitterung des Linux Ökosystems liegt und den diversen, konkurrierenden Paketformaten (DEB, Flatpak, snap, Appimage usw.)
Ich nutze Linux / Ubuntu noch primär zum Programmieren, was vielleicht auch daran liegt, dass mein Workflow darauf abgestimmt ist. Aber selbst dafür nutze ich in letzter Zeit öfters Ubuntu im WSL statt die native Ubuntu-Installation.
Was IMHO ziemlich sicher ist: der Durchbruch von Linux auf dem Desktop wird nicht mehr kommen.
Sehr schwacher Kommentar. Die genannten Gründe für macOS und Windows mögen ja nachvollziehbar sein aber pro-Linux nur noch Ideologie aufzuführen, ist einfach schwach oder selbst ideologisch getrieben.
Ich zumindest arbeite gern mit Linux-Systemen, die ich wesentlich besser und einfacher an meine Bedürfnisse anpassen kann, als proprietäre Betriebssysteme. Der Vorteil von Linux fällt mir allerdings meist erst auf, wenn ich beruflich immer mal wieder mit Windows arbeiten muss. Das Betriebssystem ist im Auslieferungszustand voller Bloatware und einer professionellen Arbeitsumgebung völlig unangemessen. Fehlersuche bei Windows ist außerdem ein Albtraum. Fortgeschrittene Konfiguration ist auch nicht viel besser.
Die Nutzung von Apple-Produkten erfordert eben auch die entsprechende Hardware. Ein Preis, den ich persönlich nicht bereit bin für überteuerte Produkte zu zahlen. Zumal ich das OS auch nicht überragend finde.
Es ist ja völlig in Ordnung sich für macOS oder Windows 11 zu entscheiden. Aber warum so abwertende Kommentare?
Vermutlich soll das Ideologie-Argument die ideologische Sicht des Autors verstecken.
Einmal ganz abgesehen davon, dass mich Deine Tatsachenfeststellung schon nicht überzeugt: Ich bin recht irritiert, dass ausgerechnet Du die Punkte Open Source und Datenschutz als „nur ideologische Gründe“ einordnest. Nein, beide sind absolut essentiell für alle Nutzer; die meisten verstehen das nur nicht, weil die Auswirkungen nicht so ganz kurzfristig spürbar sind – ganz wie bei Umweltschutz, sozialer Gerechtigkeit, Bildung, Demokratie und ähnlichen für die Menschheit überlebenswichtigen Themen, die von gewissen Kreisen, denen Du sicher nicht zuzuordnen bist, ebenfalls regelmäßig als Ideologie beschimpft werden, weil sie beim Geldverdienen stören.
Das einzige, was – nach Deinen Ausführungen! – für MS oder Apple spricht, ist die pure Bequemlichkeit. Und Bequemlichkeit als das wichtigste Kriterium anzusetzen, das ist die pure Ideologie der Faulheit.
Ganz gut auf den Punkt gebracht. Danke vor allem für den letzten Satz.
Ich bin für Open Source und ganz sicherlich auch für Datenschutz bzw. die technische Unterstützung von Datenschutz, aber natürlich ist das Ideologie.
Zur Privacy-Sache: Es ist nicht evidenzbasiert, dass die technischen Maßnahmen zum Datenschutz wirklich helfen. Wir glauben es. Es ist genau so gut möglich, dass die globale Überwachung das mühelos aushebelt.
Zur Open-Source-Sache: Müssen wir wirklich darüber diskutieren, dass diese Bewegung ideologisch getrieben ist?
Ich meine Ideologie nicht unbedingt negativ. Es ist eine nicht vollständig evidenzbasierte Weltanschauung.
MacOS und / oder Windows schließen sich doch überhaupt nicht aus. Zumindest nicht bei der Anwendungssoftware, wo man die Wahl hat, was man installieren kann.
Sich am Begriff „Ideologie“ zu stören und im gleichen Atemzug Open Source (am Desktop!) als „absolut essentiell für alle Nutzer“ zu bezeichnen zeugt von atemberaubender Weltfremdheit.
Deine Einschätzung würde ich abgesehen von Windows 11, welches ich beruflich nutzen muss, mehrheitlich teilen. Die Nutzerfreundlichkeit und Stabilität von Windows bewerte ich basierend auf meinen Erfahrungen anders, ein Grauen. Eine ganzheitlich ansprechende UI wird Linux wohl nie hingekommen, auch nicht die Reduktion von Gefrickel.
Neben den Punkten Open Source, Datenschutz an Anpassbarkeit, lässt sich ein weiteres Argument für Linux ins Feld führen. Das Betriebssystem läuft auch auf alter Hardware. Dies ist bei Windows nicht gegeben mit den neuen Anforderungen durch Windows 11 und bei Apple zu einem gewissen Grad.
Die alte Hardware ist tatsächlich ein Grund. Daran hatte ich nicht gedacht, da ich nur sehr selten so alte Hardware nutze.
Die positive Bewertung von Windows 11 überrascht mich. Ehrlicherweise habe ich nicht den Eindruck, dass es aus einem Guss wäre (Einstellungen vs. Systemsteuerung). Außerdem habe ich noch als Kritikpunkt die Bloatware und Werbung bei Windows 11. Es ist schon geradezu ulkig, wenn ich bei der Arbeit im Krankenhaus irgendwo in der Taskleiste falsch klicke und erstmal unseriöse MSN-Nachrichten („Putin wird die Atombombe auf London werfen“) und Werbung auftauchen, ebenso wie dauerhaft irgendwelche Aktienkurse.
Auf gleichen Geräten finde ich Linux dann doch deutlich angenehmer und flüssiger zu benutzen als Windows. Auch wenn Ubuntu gefühlt eher Rückschritte, was die Benutzerfreundlichkeit des Desktops anbelangt, gemacht zu haben scheint.
Ich selbst bin mittlerweile aber bei MacOS gelandet. Eher wegen der Hardware, aber die Software lässt mich grundsätzlich kein Linux vermissen. Und ich kann mir auch vorstellen, wenn es irgendwann vernünftige Windows-ARM-Notebooks geben wird, wird auch dort der Locked-In-Effekt einsetzen.
Mit was laufen eigentlich die Server? Windows oder MacOS? Hm?
Auf diesen Kommentar habe ich gewartet *gähn*
Linux ist auch das Rückgrat für unsere Kleingeräte wie Router etc. Und? Diese Pseudoargumente sind so langweilig wie sinnlos. Ich verweise gerne mal auf diesen Artikel hier und dort Pseudoargument 4: https://curius.de/2023/08/so-machst-du-dich-in-der-linux-community-beliebt/
Aus dem Kontext des Artikels geht doch klar hervor, dass es um den Desktop geht…
Dann melde Deinen Blog bitte aus dem OSBN ab, den deine OS-Favoriten sind nicht OpenSource, wie es der Name OSBN impliziert.
Dann nutze einen betreuten Planeten, der nicht wie so vieles in der Open-Source-Community geisterhaft vor sich hin siecht und wo niemand reagiert.
Bitte nicht! Ich lese hier über den OSBN Feed und ich bin mir sicher, es wird hier auch in der Zukunft viele interessante Artikel zu FOSS geben.
Konnotation und Sprachstil sind hier gern extra-provokant – ein bissel wie Riechsalz unter die Nase halten – aber nach dem Lesen fühle zumindest ich mich erfrischt und geistig angeregt.
Merkwürdig finde ich die Verklärung von Linux im Jahr 2007 (Stichwort NDISWrapper, Alsa vor Pulseaudio/Pipewire), gerade weil sich hier sonst über den Konservativismus im Linux-Umfeld beschwert wird. Aus welchen nicht-„ideologischen“ Gründen hat man denn damals Linux genutzt? Gerade was Hardwareunterstützung angeht, ist es heute deutlich besser (zB Grafiktabletts). Dank Valve, kann man sogar im Indie-Bereich recht sorglos Spiele kaufen, die einfach laufen. Im Mac-Bereich wäre Asahi-Linux und deren inspirierende Arbeit auch mal eine positive Erwähnung wert, auch wenn sie noch ein Stück von der einfachen Nutzbarkeit weg sind. Schlussendlich funktionieren Snap und Flatpak heute deutlich besser als noch vor 2-3 Jahren.
Dagegen war ich ziemlich gefrustet, wie wenig sich bis Win10 (11 habe ich nur privat auf einem Gerät) verbessert hat, z.B. Explorer vs. KDEs Dolphin. Im Arbeitsumfeld wird es dann nochmal schwieriger, wenn der Microsoft Store und damit zB das neue brauchbarere Microsoft-Terminal wegfallen. Einheitlichkeit der UI sehe ich auch nicht, selbst Win11 hat noch Reste von NT und Metro. Dazu kommt, dass selbst 2 Qt-Apps völlig verschieden aussehen können, weil beide Bibliotheken und Stilkonfiguration separat speichern. Dass sich mit GUI-Boardmitteln nicht mal die Taskleistenfarbe *und* Position (beides zusammen geht weder in Win10 noch 11) frei einstellen lässt, nervt nochmal extra (auch hier wieder v.a. im Arbeitskontext ohne Regedit und Drittsoftware).
Datenschutz und Privatheit ist sicher keine Ideologie und dieses Thema spricht eindeutig für GNU/Linux. Linux steht in Nutzererlebnis Microsoft oder Apple in nichts nacht, aber das kommt auf die Erwartungen an. Ich sehe das durch die Ingenieurbrille und das sind die komerziellen Systeme einfach nur gräßlich. Bei Windows muß ichviele Funktionen entfernen, ein anderes Startmenu installieren und gut 3 Dutzend Registry Einträge setzen, bis das System nutzbar wird. Bei Apple geht gar nichts. Es gibt unterschiedliche Systeme und undschiedliche Erwartungen. Für den DAU ist sicher Windows eine gute Wahl, aber dauernd fragen mich Windows Nutzer, wie dieses oder jenes geht, seltsam nicht? Auch das ständige Ändern von Funktionalität und die totale Bloatware Windows geht einem einfach auf den Docht. Und noch eins: das Internet funktioniert zu 90% mit Linux. Und im embedded bereich hat Microsoft fertig und Linux dominiert. Bleibt nur der Desktop. Wer Winows vertraut hat eine eingebaute Sicherheitslücke und braucht sich nicht wundern, wenn die Systeme gekapert werden. So spricht doch nur die Ideologie für Windows, was (nahezu) alle machen kann doch nicht verkehrt sein. So retten unfähige IT Manager ihren Arsch.
Der Artikel geht über den Desktop und du kommst mit Internet und embedded. Damit bestätigst du was der Autor oben sagt. Es gibt kein Argument für Linux auf dem Desktop.
Zum Datenschutzkram. Du weißt doch gar nicht ob dir Linux da hilft. Vllt erhöht es nur dein Fingerprinting ggü den vielen Windowsnutzern. Deshalb Ideologie. Bisschen harsch formuliert aber vllt wahr.,
Ideologie hin oder her, und auch den Open Source Kram hier mal ignorierend :
Immer wenn ich ein W11 installiere muss, muss ich gegen den Würgereiz ankämpfen.
– Nichts funktioniert ohne das ich MS meine E-mail schenke.
– Keine Installation ohne eine unübersehbare Menge an Telemetrie zu erlauben.
– Und am Ende wir dann höhnisch angemerkt das der Computer jetzt „ganz mir gehört“.
Der Datenschutz ist gesetzlich geregelt! Aber so wie ich das erlebe hält sich keiner daran, weil sonst gäbe es Win11 im staatlichen Einsatz nicht.
Ansonsten klingt Deine (Curius) Argumentation für Win auch nur wie von einem Autverkäufer: Sooo schicke Ledersitze , und doppelte Rückleuchten, rot lackiert und Boose Soundsystem ….
(Zur Erklärung: Relevant an einem Auto sind für mich : Kraftstoff, Ladevolumen, Zuladung, Verbrauch, Reichweite, etc.)
Der Autor schreibt doch dass Windows für den Datenschutz scheiße ist. Was ist also dein Argument. Achso und verklag doch mal die ganzen Behörden. Gibt keine Urteile dazu, nech? Vllt weil das alles nur Bullshit aus der FOSS-Blase ist und vor harten Fakten nicht standhält. Ideologie halt.
Der Artikel glorifiziert Win so sehr, dass ich das mit dem Datenschutz noch mal, anhand meiner Erfahrungen, betonen wollte.
Wenn das für Dich kein Argument ist, OK, muss es ja auch nicht sein.
Das es keine Urteile zu fehlendem Datenschutz in Behörden gibt ist jetzt aber ein Argument dafür dass aus der „FOSS-BLase“ Bullshit kommt?
Und die „harten Fakten“ besagen was? Das der Datenschutz in Behörden ausreichend ist? Klär mich da mal auf.
Alle selbst erklärten Datenschutz-Experten immer Win wäre nicht konform einzusetzen. Aber Staat und zig Firmen machen es. Also wo sind die Strafen für die Unternehmen durch die Aufsichtsbehörden? Wo die Urteile? Ich finde nix. Vielleicht lässt sich WIn eben doch konform einsetzen? Muss ja so sein. Illegales Tun ohne Strafen gibt’s in Deutschland nicht.
Soll dieser Artikel Satire sein?
Du huldigst Windows 11, da die Oberfläche aus einem Guß sei. Abgesehen von optischen Änderungen wird das Gesamtsystem im Vergleich zu Windows 10 nur homöopathisch verändert.
Allerdings legt Mircrosoft die Anforderungen an die Hardware für Windows 11 wilkürlich absurd hoch, sodass mit dem Supportende von Windows 10 weltweit Millionen von Rechnern Elektroschrott sind. Nicht nur Privatleute müssen neue Hardware kaufen, sondern auch Behörden und Unternehmen. Neben dem Umweltaspekt, rat mal, wer dies alles finanzieren darf, Herr Doktor.
Scheinbar haben wir seid 2007 in verschieden Realitäten gelebt. Für Linux hat schon immer nur die Ideologie oder die Tatsache gesprochen, dass man viel mehr Kontrolle und Anpassungsmöglichkeiten über das System hat und grade was Datenschutz angeht, mit dem und nicht gegen das System arbeiten.
Was Nutzerfreundlichkeit, Desktoperfahrung, Konsistenz und Usability von GUI, (Konsumer-)Hardwareunterstützung, Softwareauswahl konnte es noch nie mit McOS und auch mit Windows XP nicht mithalten und stand auch 2007 nicht kurz davor. Die Stimmung war allerdings eine andere das stimmt, Ubuntu war neu und frisch und hatte eine sehr aktive und idealistische Community, die vielleicht etwas überschwänglich optimistisch war. Defacto war es aber noch nie so einfach wie heute, Linux auf dem Desktop zu nutzen. Fast alles läuft OOTB, die oft vermisste Spieleunterstützung hat einen Meilenstein vorwärts gemacht und durch den Cloud-Trend stehen immer mehr proprietäre Anwendungen als plattformunabhänige Web Version zur Verfügung, so man sie den braucht. Ja, es gibt auch Bereiche, wo die Kluft eher größere geworden ist, nicht weil Linux schlechter geworden wäre, sondern weil die kommerzielle Konkurrenz einfach schneller besser geworden ist, aber im großen und ganzen muss man als reiner Linux Nutzer so wenig Kompromisse eingehen wie noch nie zuvor.
Ja, ich glaube auch nicht, das die Situation besser wird, was immo daran liegt, das die Anforderungen an Softwareentwicklung immer höher werden, und grade diese letzten 10 % (oder meinetwegen auch 20%), die Linux von proprietären System trennen, von einer freiwilligen Community eigentlich nicht zu stemmen sind. Und die großen kommerziellen Entwickler im Linux Umfeld haben eben doch nur begrenzt idealistische Interessen. Für Linux auf dem Desktop ist eine Basis geschaffen worden, die hoffentlich noch lange überleben wird und auch eine weiter langsame Evolution und stetige Verbesserung durchmachen wird. Auf den kurzlebigen mobilen Geräten ist das nie gelungen, und da bin ich auch pessimistisch, dass das je passieren wird. Gegen die Milliardenschweren Monopole von Android und IOS werden sich wohl kaum noch Alternativen entwickeln können. Alternative ROMS wie GraphenOS sind schön, leben aber letztlich nur vor Googels Gnaden. Solange Google es zulässt könne sie ein gehärtetes und datenschutzfreundliches Android anbieten, aber unabhängige eigene Wege sind so nicht möglich.
Das liegt aber nicht, wie hier oft angesprochen, an der bärtigen, verbissenen, engstirnigen alten Linux Community, sondern daran das die Ressourcen einfach extrem ungleich verteilt sind. Milliardenschwere Unternehmen mit langfristigen Strategien, riesigen Marketing- und Entwicklungsabteilungen und direkten Einfluss auf Politik und Hardwarehersteller konkurrieren mit einer verteilten, nur lose verbunden OpenSource Community mit sehr diversen, teils gegenläufigen Interessen.
In meine Augen ist es eher ein Wunder, das Linux da steht wo es jetzt ist.
Hoppla! Ich bin erschrocken, wie wenig der geifernden Kommentatoren hier scheinbar den Artikel gelesen haben. Ein halbwegs netten Absatz zu Windows gefolgt von einer heftigen Veurteilung des Microsoft’schen Datenschutzgeboren werden zur Huldigung. Da reichen wirklich ein paar Triggerworte, ein kleiner Seitenhieb gegen die selbstgefälligen FOSS’ler und sofort rülpsen (‚tschuldigung) hier einige einen Müll raus. Einfach wow!
Das zu lesen tut weh, und deckt sich dennoch, was Apple angeht, über weite Strecken mit meiner eigenen Erfahrung. Ich arbeite gern mit meinem MacBook. Ich halte die Geräte nicht für überteuert, denn wenn ich schaue, was (Windows-) Geräte mit vergleichbarer technischer Ausrüstung kosten, liege ich in ähnlichen Preiskategorien.
Gleichzeitig fremdel ich immer noch mit den Macs, was aber damit zu tun hat, dass wir im Haus Windows-, Linux- und Apple-Rechner haben und die Macs sich da als am sperrigsten erwiesen. Es gibt kaum oder für mich unverständliche Rückmeldungen, wenn was nicht klappt. Irgendwann bin ich dazu übergegangen, was auch immer möglich auf meinem MacBook im Terminal zu machen, seitdem komme ich zufriedenstellend klar damit.
Die größte Enttäuschung habe ich bzw. meine Frau gehabt mit der Time-Machine, der es nicht gelang, die Mail-App von Apple nach einem Crash so wiederherzustellen, dass sie brauchbar war. … Ich habe zwei dreijährige Rechner, die ich noch mit Win 10 gekauft habe als 11-fähige Rechner – keine Chance, auf 11 upzudaten (Ich weiß die Schalter im Bios); dafür läuft auf einem dieser Rechner 11 in einer virtuellen Maschine (?!?). Ich arbeite selten damit, muss dann aber immer wieder abschalten, dass ich von diversen Meldungen Meldungen „beballert“ weder und frage mich ansonsten, worin der Vorteil von 11 gegenüber 10 liegen soll. Ich halte Win weiterhin für ein Spionageinstrument; Betriebsgeheimnisse bearbeite oder speichere ich nicht auf diesen Betriebssystemen.
Ideologie? Ich würde open-source-Ansätze eher beschreiben als Anforderungsprofil. Software, mit der ich arbeite, muss die und die Eigenschaften haben. Sicherheit: Ich fürchte, dass Linux in den letzten Monaten zu einem Betriebssystem geworden ist, das leichter als andere zu verwunden ist.
Es ist schon amüsant. Unter den letzten Blog-Artikeln finden sich kaum Kommentare, aber wenn das Thema „Linux vs. Windows“ aufkommt kochen die ergänzenden Meinungen zuverlässig binnen kürzester Zeit emotional hoch. Plötzlich fühlen sich alle persönlich angegriffen und genötigt ihr Abendland zu verteidigen. Ich schätze Mal wenigstens das wird uns unabhängig von der weiteren Entwicklung der konkurrierenden Systeme erhalten bleiben.
Betriebssysteme sind emotional nicht neutral. Da schwingt häufig etwas mit von Lebensgeschichte, Prioritäten und Erfahrungen, zumindest bei denjenigen, die sich bewusst mit Alternativen zu Normalen (hier. Windows) auseinandergesetzt haben. Wer sich entscheidet, mit dem Fahrrad statt dem Auto zu fahren, kein Fleisch zu essen … ist innerlich anders beteiligt wie der, der etwas macht, weil man es eben so macht.
Ich sehe das recht unideologisch. Windows 10 hab ich sehr gemocht und auch Windows 11 finde ich jetzt nicht per se schlecht bis auf das Recall Desaster. Microsoft entwickelt da konsequent an mir vorbei. Mit macOS habe ich immer leichte Probleme, weil die Konventionen anders sind, aber ich stimme zu, dass die Integration dort toll gelöst ist. Für mich als Entwickler bleibt Linux aber die erste Wahl. Ich kann das gleiche System einsetzen, das auf dem Server läuft. Zudem kann ich mein System stark anpassen und auch selbst ein Paket schnüren, wenn eins fehlt. Ich boote eigentlich nur noch zum Spielen Windows und das könnte ich vermutlich auch dank Proton sein lassen. Dass ich keine Mehrheitsmeinung vertrete, ist mir aber durchaus bewusst.
Das Thema fuchst mich einfach. Und Matthias gibt ein Stichwort: Integration. Die ist bei Apple beeindruckend. Und wenn z. Bsp. ein Facetime-Anruf („Apple-Skype“) reinkommt, blockiert es mich immer wieder, dass ich mich nicht entscheiden kann, auf welchem Gerät in den annehme. Und die Integration hat auch Tücken: Alles bei einem Anbieter macht mich ganz schön abhängig. Unter Sicherheitsaspekten würde ich Risiken verteilen wollen. Und Apple ist dadurch wenig offen für andere Portale. Kleine Erzählung am Rande, was mir gestern Abend passiert ist: Mein Kalender liegt auf posteo.de und ich hatte eine Veranstaltung, zu der ich mit dem Fahrrad fahren wollte. Daheim unter Manjaro und Thunderbird-Kalender geschaut, weil ich mir im Termin den Ort hineingeschrieben hatte. Ich wusste ungefähr, wo das ist. Ich suchte mir einen Punkt, bis zu dem ich ohne Navi-Hilfe radeln wollte, um meinen acht Jahre alten iPhone-Akku zu schonen. Dort angekommen, stellte ich fest, dass ich die Hausnummer vergessen hatte. Und die Straße ist lang. Kein Problem: Am Handy in den Kalender geschaut nach der Ortsangabe. Und siehe da: der Aplle-Kalender zeigte mir von dem Adresseintrag zwar den Namen der Lokalität, jedoch nicht Straßennnamen, Hausnummer und Ort, ob wohl ich das auf Posteo in der Maske eingetragen habe. Am Ende muwusste ich mir zu helfen. Doch der Punkt ist der: der Apple-Kalender gibt den Eintrag auf dem Server nicht korrekt wieder. Meine Vermutung für den Grund: Apple interessiert sich nur für Äpfel, jedoch nicht für die Zusammenarbeit mit Birnen oder gar einen seltenen Kirschsorte, im Bild gesprochen. Mich erinnert das an Kindheitsdramen: Hattest du eine Märklin-Modelleisenbahn, konntest du von den schönen Fleischmann-Loke und -wagen nur träumen. Soo, jetzt habe ich mir das von der Seele geschrieben.
Nein, weil die DAV-Protokolle kompliziert sind und Interpretationsspielraum lassen. Das hat man nicht nur bei Apple, sondern auch mit anderen Anbietern.
Ich kann das mit meiner Apple <-> Synology <-> Linux/Android-Lösung nicht bestätigen.
@Curius „weil die DAV-Protokolle kompliziert sind
Ja, daran könnte es liegen. Von Apple erwarte ich jedoch, dass es dafür sorgt, dass es klappt. Mich selber drum kümmern müssen oder wollen, das habe ich ja bei Manjaro o. Ä. und da weiß ich auch, dass ich mich kümmern muss. Apple wirbt gern damit, dass alles fein sei bei ihnen, und wenn es dann Probleme gibt, vielleicht sogar solche, die sich nicht lösen lassen, bei denen der Support sagt „da wissen wir auch nicht weiter“, dann bin ich enttäuscht und fühle mich betrogen. Am Ende werde ich dann aber auch mich fragen müssen, ob Apple für mich, so wie ich gestrickt bin, das Beste ist.
Es gibt einen weiteren ganz direkten und gewichtigen Punkt, nämlich die Kosten! Erstens für die Software selbst und zweitens für die benötigte Hardware. Ich bin zB armer Student (bzw. Ich gebe mein Geld gerne für andere Dinge aus) und habe mir dieses Jahr für 180€ ein gebrauchtes Gerät geholt das meinen Anspruch an die Leistung noch völlig genügt (In diesem Fall ein ThinkPad Yoga 370). Windows 11 fähig ist dieses Gerät nicht. Ubuntu drauf gepackt und in einer halben Stunde ein Gerät eingerichtet dass alles kann was ich benötige. Ich denke dies ist kaum zu schlagen mit den anderen Systemen. Klar funktioniert das nicht für alle Ansprüche aber für mich tut es wunderbar und nachhaltig ist es noch!
Es ist zwar einiges dran, aber mMn. wenn man von „nur noch ideologische Gründe“ spricht, dann zeugt das nicht gerade von Objektivität. Oder wollen Sie ernsthaft sagen, dass nicht der kleinste Grund ansonsten dafür spricht. OK, ich mag zwar beide Systeme, aber da fallen mir wesentlich mehr Gründe für Linux ein. Bspw. ich virtualisiere einige Windows Versionen Win98, WinXP, Win7 – 11 inkl. weitergereichter Grafikkarte. Der Sinn dahinter ist, dass ich manchmal Sachen ausführen möchte, die z. B. nur unter Win9x laufen und will nicht mehrere Rechner rumstehen haben. Dann nennen Sie mir mal eine Möglichkeit, wie ich das unter Windows hinbekomme eine Grafikkarte an z. B. Windows 98 weiterzureichen. Des Weiteren kann ich Linux so anpassen, dass es den Booteintrag ausliest und je nachdem z. B. gar keinen Displaymanager startet und für mich sieht es von außen so aus, als hätte ich nur das Windows direkt drauf.
Weitere Vorteile wären. Ich habe hier z. B. einen alten Scanner, der seit Windows 7 schon nicht mehr geht (ok, ist wirklich sehr alt). Unter Linux geht es einwandfrei. Einige Geräte muss ich mir öfters neu kaufen, obwohl die alten noch gut genug sind für das wofür ich Sie brauche. Mein neuer Scanner (Multifunktionsgerät) ist übrigens auch nicht besser, wie dieser Uralt, dafür aber reine Scanner.
Aber für mich ein sehr großer Punkt, würde aber hier wohl als Ideologie zählen, ist, wenn ich mein Betriebssystem starte und dann schaue welche Daten nach außen gehe, dann komme ich exakt auf 0. Alles was Daten sendet oder empfängt muss von mir selbst gestartet werden bzw. wird über bestimmte Booteinträge mitgestartet werden. Ich habe bis heute nicht verstanden, warum Daten übermittelt werden müssen, die effektiv keinen Nutzen für mich haben. Einfach mal so, halt mal sehen vielleicht braucht man Sie irgendwann?