Seit Oktober 2017 läuft hier ein Experiment bei dem mehrere Notebooks mit openSUSE Leap quasi auf Autopilot laufen. Die Geräteanwender sollen keinerlei administrative Wartung an den Geräten vornehmen müssen, aber natürlich darf man sicherheitskritische Updates nicht ignorieren. Nach knapp einem Jahr muss man konstatieren, dass manches gut läuft und manches weniger optimal.
Die Installationen beruhten ursprünglich auf openSUSE Leap 42.3 (siehe: openSUSE Leap im wartungsfreien Einsatz), welches man zwischenzeitlich auf 15.0 aktualisierte (siehe: openSUSE Leap – Upgrade mit einigen Hürden). Letzteres geschah natürlich nicht automatisiert. Desktop und Kernprogramme stammen ausschließlich aus dem KDE-Bereich, hinzu kommen LibreOffice, Firefox und Scanner-Software von Canon und Spotify. Nichts weltbewegendes also.
Das Basissystem ist hochgradig stabil. Nicht nur, dass die obligatorischen Updates nie irgendwelche Probleme nach sich gezogen haben, nein auch bei Benutzer-Missgeschicken wie plötzlicher Stromausfall etc. ist die Kombination aus Btrfs für das System und XFS für /home hinreichend stabil. Selbiges gilt für KDE Plasma, das – wie es sich für einen Desktop gehört – vollkommen störungsfrei im Hintergrund läuft.
Überraschend ist der größte Problemfall seit Monaten LibreOffice. Die Software ist nicht nur leistungshungrig und instabil, sondern es ist mehrfach vorgekommen, dass die Werkzeugleisten im Nirvana verschwunden sind und nur durch Löschung der Konfigurationsdateien des Benutzers wieder zum Vorschein treten wollten. Es ist hierbei einerlei, ob es sich um einen Bedienfehler oder einen Bug handelt – eine Software sollte es dem Anwender nicht so leicht machen alle Werkzeugleisten irreversibel auszublenden. Trotz einer Eingewöhnungszeit von über 12 Monaten finden die Anwender LibreOffice unübersichtlich und wenig intuitiv – ausgehend vom Quasi-Standard Microsoft Office 2010. Tatsächlich muss daher voraussichtlich LibreOffice zu Gunsten von Softmaker Office (siehe: Softmaker Office 2018 – Proprietäre Officelösung für Linux, macOS und Windows) weichen.
Ein weiteres Problem ist ein automatisches Backup, das durch das simple Anschließen einer externen Festplatte ausgelöst werden soll. Back In Time bietet zwar diese Option, führt sie aber nicht richtig aus, weshalb hier momentan immer noch Anwendereingriffe notwendig sind. Mit den bekannten Folgen viel zu seltener Backups.
Hinzu kommen noch Probleme beim Dateizugriff auf iPhones, die aber vermutlich durch Softwareupgrades seitens Apple ausgelöst werden und man daher schlecht openSUSE ankreiden kann.
Vorerst ist aber die Kombination aus openSUSE Leap und KDE Plasma für Systeme, die keinerlei administrativen Benutzereingriff ermöglichen sollen, definitiv zu empfehlen – lediglich ohne LibreOffice.