Im Internet ist auch der passive Leser längst ein gläserner Nutzer. IP-Adressen, Referrer, Tracking-Cookies und vieles mehr ermöglichen es ein detailliertes Profil aller Anwender zu zeichnen. Diese Möglichkeiten beziehen sich nicht nur auf staatliche Sicherheitsbehörden, sondern auch – und vor allem – auf große IT-Unternehmen und insbesondere die Werbebranche.
Der Grund dafür ist recht einfach. Werbung ist eines der wenigen kommerziellen Modelle, das auch im Internet funktioniert. Freiwillige Bezahlung, Bezahlschranken und ähnliches sind bisher über einen experimentellen Status nicht hinaus gekommen. Entsprechend steigt das Engagement die einzige funktionierende Finanzierungsquelle – Werbung – restlos auszuschöpfen und möglichst viel über den Konsumenten herauszufinden.
Schutz vor Tracking bedeutet keine Anonymität. Das Ziel ist hier nicht die Verschleierung der Identität, sondern die Minimierung der Datenspur im Internet. Der einzelne Webseitenbetreiber kann durch seine Serverlogs immer noch durch die IP-Adresse eine Zuordnung vornehmen. Die Verhinderung von Tracking zielt aber darauf ab zusammenhängende Nutzerprofile über viele Surfsessions hinweg zu erschweren bzw. bestenfalls zu verhindern.