Tracking – Rückmeldungen zur Datenerhebung

Zahllose Anwendungen für Desktop- und Mobilbetriebssysteme haben Tracker integriert um Informationen zu sammeln. Einerseits haben Entwickler ein Interesse daran, andererseits haben Anwender ein legitimes Bedürfnis nicht verfolgt zu werden.


Dieser Artikel ist Teil einer Serie:


Ich habe zum Beginn der Artikelserie alle Entwickler mit Trackingdiensten und unklaren Verbindungsaufbauten in bei mir installierten Programmen angeschrieben. Grob zusammengefasst lassen sich die Antworten in drei Kategorien zusammenfassen.

  1. Der Verbindungsaufbau dient einem konkreten Zweck. Beispielsweise muss das Programm beim Start aktuelle Datensätze nachladen, die sich so schnell ändern können, dass eine Aktualiserung via komplettes Programmupdate nicht realisierbar ist.
  2. Die Trackingfunktion wurde gar nicht wissentlich aktiviert bzw. sollte eigentlich nur beim Absturz Daten übermitteln.
  3. Tracking ist gewollt, wird nicht abgeschaltet und auch nicht optional gemacht.

Fast alle Entwickler haben sich aber die Mühe gemacht zu antworten, was natürlich sehr positiv ist. Insbesondere der zweite Punkt ist sehr interessant. Viele Entwickler binden inzwischen Frameworks ein, deren Funktionalität sie entweder nicht kontrollieren können oder teilweise nicht vollumfänglich geprüft haben. Dienste wie HockeyApp für Absturzberichte müssen nicht bei jedem Start eine Verbindung aufbauen, machen dies aber unter Umständen. Ein paar Entwickler haben bereits Updates ausgerollt, die das Problem verifizierbar behoben haben.

Insgesamt ist Punkt 1 nicht schön, aber legitim. Punkt 2 ist strukturell problematisch, aber lässt sich mit den aktuellen Entwicklungstendenzen erklären. Punkt 3 ist eine Frechheit und führt zur Verbannung der Programme von meinen Systemen. Je nachdem wie die ePrivacy-Verordnung das Gesetzgebungsverfahren der EU verlässt könnte dies sogar illegal werden.

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