Wochenrückblick KW 33 & 34 – Open Source vs. Microsoft

Symbolbild "Linktipp"

Wieder einmal gibt es einen doppelten Rückblick für die Kalenderwochen 33 und 34. Die Bezeichnung „ausnahmsweise“ entfällt aufgrund der Regelmäßigkeit dieser doppelten Rückblicke in letzter Zeit. Besserung ist leider nicht in Sicht. Dafür gibt es eine große thematische Spannbreite.

Open Source

Nextcloud hat endlich Ende-zu-Ende Verschlüsselung in seine Clients integriert. Das spielt vor allem beim immer zahlreicheren Einsatz von Dienstleistern eine Rolle.

Debian leidet schon länger an einer völligen Überregulierung bei sinkender Aktivität (siehe auch: Debian – Eine Kritik). In einigen Bereichen wird es langsam kritisch. KDE-Anwender merken das schon länger und mit dem offiziellen Abtritt der Qt-Betreuer dürfte sich diese Situation verschlechtern.

Im Zuge der Corona-Krise dringen die Plattformen der großen Digitialkonzerne tiefer in das tägliche Leben vor. Einen großen Modernisierungsrückstau haben dabei Bildungseinrichtungen, die nun massiv auf fertige Lösungen wie Microsoft Teams setzen. Dagegen regt sich nun Widerstand. So sehr ich das nachvollziehen kann, so sehr fehlen mir aber brauchbare Open Source Lösungen. Ohne Alternativen ist das nämlich nur realitätsfernes Gemeckere, wodurch das Thema Datenschutz insgesamt diskreditiert.

IT Konzerne

Google scheint gemäß neuesten Berichten Nutzerdaten im großen Stil an US-Behörden weiter zu geben.

Apples restriktive Tracking-Einschränkungen lösen gegenwärtig Befürchtungen in der Werbebranche aus. Mal sehen, ob das im Herbst so kommt wie angekündigt.

DSGVO

Die omnipräsenten Cookiebanner sind ein schönes Beispiel für die Unterscheidung von „gut gemeint“ und „gut gemacht“. Der Gesetzgeber wollte die massenhafte Datenübertragung an Dritte und Zusammenführung mit anderen Datensätzen einschränken. Einen Ausweg bietet lediglich die freiwillige und informierte Einwilligung. Einen Weg den nun nahezu alle Seiten im Netz gehen. Die Banner sind dabei teilweise hochgradig manipulativ und versuchen den Nutzer in „die richtige Richtung“ (aus Sicht des Anbieters) zu drängen. Im Endeffekt stumpfen die Anwender ab und nicken die Voreinstellungen einfach ab.

Datenschützer versuchen die DSGVO als Hebel gegen die kommerziellen Anbieter von Gesichtserkennung zu nutzen.

Corona

Technik löst nicht alle Probleme. Eine Erkenntnis, die vor allem junge Menschen und Jünger des Silicon Valley noch lernen müssen. Jüngstes Beispiel sind die Probleme der Corona Tracing Methode im ÖPNV. Trotzdem sollte man solche Artikel nicht zum Vorwand nehmen um die App nicht zu nutzen. Vor allem wenn man aus beruflichen und privaten Gründen viel unterwegs ist und daher die Kontakteinschränkungen nur bedingt befolgen kann.


Bilder:

Einleitungs- und Beitragsbild von Megan_Rexazin via pixabay

Cruiz
Cruizhttps://curius.de
Moin, meine Name ist Gerrit und ich betreibe diesen Blog seit 2014. Der Schutz der digitalen Identität, die einen immer größeren Raum unseres Ichs einnimmt ist mir ein Herzensanliegen, das ich versuche tagtäglich im Spannungsfeld digitaler Teilhabe und Sicherheit umzusetzen. Die Tipps, Anleitungen, Kommentare und Gedanken hier entspringen den alltäglichen Erfahrungen.

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