Mit AdGuard Werbung und Tracking auf dem iPhone blockieren

Apples iPhones sind standardmäßig besser gegen Tracking und unkontrollierten Datenabfluss geschützt als Googles Android. Trotzdem sammeln die installierten Apps fleißig Daten. Abhilfe schafft der AdGuard, der sich über ein virtuelles VPN zwischen das System und das Internet schaltet und den Datenverkehr filtert.

In seinen Grundzügen hatte ich das Thema schon vor einigen Jahren beschrieben. Damals war unklar, ob Apple das langfristig zulassen würde, aber 2024 sind die Apps immer noch im App Store verfügbar. Aus historischen Gründen gibt es zwei Apps, die aber beide im Grunde das gleiche machen. AdGuard Pro und AdGuard. Die erste Variante ist nur als Kauf-App zu haben, bei der zweiten Variante muss für einen wirksamen Schutz AdGuard Premium erworben werden.

Die Funktionsweise der meisten Apps in diesem Bereich unter iOS ist ähnlich. Die Apps simulieren auf Systemebene eine VPN-Verbindung. Es wird jedoch kein Datenverkehr über einen wirklichen VPN-Tunnel zu einem Server geleitet geleitet, sondern diese Funktion dient der App dazu, den Datenverkehr des Gerätes zu filtern und unerwünschte Ziele zu blockieren.

AdGuard Pro bündelt dazu zwei Funktionen in einer App. Zum einen einen klassischen Content-Blocker für Safari, zum anderen erweiterte Funktionen wie individuelle DNS-Server sowie DNS-Verschlüsselung und systemweite Blockierung von Trackern. Alle Optionen können unabhängig voneinander gesteuert werden.

Inhaltesblocker für Safari

Zunächst sollte der Inhaltsblocker für Safari aktiviert werden. Dabei handelt es sich um den klassischen Werbeblocker, um beim Surfen im Internet nicht mehr mit aufdringlicher Werbung überschüttet und von Trackern verfolgt zu werden. Dazu geht ihr in die Einstellungen –> Apps –> Safari –> Inhaltsblocker und aktiviert diesen auf allen Webseiten. Nun klickt man auf einer beliebigen Webseite auf das Puzzleteil und links in der Adresszeile kann man über Erweiterungen verwalten die Filterlisten an- und abwählen.

Grundsätzlich sollten alle Filterlisten ausgewählt sein und nur bei Problemen – dem sogenannten Overblocking – einzelne Filterlisten deaktiviert werden.

DNS-Schutz

Dadurch wird zwar gefiltert, was im Browser angezeigt wird, aber die Apps können immer noch ungehindert Daten senden. Der nächste Schritt ist daher die Aktivierung des DNS-Schutzes.

Bei der Implementierung kann ein Pseudo-VPN gewählt werden, um den Datenverkehr zu filtern und gleichzeitig zu protokollieren. Dies ist nicht zwingend erforderlich, verschafft aber mehr Überblick über den Datenverkehr. Optional können verschiedene DNS-Server ausgewählt werden und auch festgelegt werden, ob der Filter nur im Mobilfunk oder nur im WLAN wirken soll. Wichtig ist die DNS-Filterung, über die Filterlisten aktiviert werden können. Es gibt eine Standardfilterliste des AdGuard, optional können aber auch umfangreichere Listen geladen werden.

Danach ist AdGuard Pro bereits konfiguriert und einsatzbereit. Sowohl Safari als auch der App-Traffic werden nicht gefiltert und Tracker werden blockiert. Das Ergebnis ist auf der Seite mit dem stilisierten Kuchendiagramm zu sehen. Allerdings werden hier nur die blockierten Seiten von Apps angezeigt, nicht von Safari.

Hier kann auch im Fehlerfall überprüft werden, ob versehentlich eine Domain gesperrt wurde, die eigentlich sinnvoll ist.

Insgesamt eine sehr nützliche App, um den Datenschutz auf iPhones und iPads zu verbessern und einen Überblick über den Datenfluss zu erhalten.

Cruiz
Cruizhttps://curius.de
Moin, meine Name ist Gerrit und ich betreibe diesen Blog seit 2014. Der Schutz der digitalen Identität, die einen immer größeren Raum unseres Ichs einnimmt ist mir ein Herzensanliegen, das ich versuche tagtäglich im Spannungsfeld digitaler Teilhabe und Sicherheit umzusetzen. Die Tipps, Anleitungen, Kommentare und Gedanken hier entspringen den alltäglichen Erfahrungen.
  1. Was ich hier schon alles gelernt habe. Danke, Gerrit. Das müsste doch auch funktionieren, wenn ich statt Safari den Firefox mobil nutze, richtig?

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