Das zweite Mal in Folge kommt ein zusammen gefasster Wochenrückblick für zwei Wochen. In letzter Zeit fehlt mir oft die Muse für den Blog. Diese Woche gab es zwei wegweisende Urteile zu Überwachung und Bürgerrechten.
Überwachung
Der EuGH hat das „Privacy Shield“ Abkommen (das nichts mit Privacy zu tun hatte) gekippt. Über die konkreten Auswirkungen gehen die Meinungen auseinander, da die meisten Aktivitäten durch die irische Datenschutzbehörde kommen müssten und es gibt begründete Zweifel am dort vorhandenen Willen.
- SZ – Europäischer Gerichtshof kippt US-EU-Datendeal „Privacy Shield“
- Heise – Aus fürs Privacy Shield: Der internationale Datenverkehr kommt ins Trudeln
- netzpolitik.org – EU-Gericht zerschlägt Privacy Shield
Zusätzlich hat das Bundesverfassungsgericht diese Woche staatlichen Zugriff auf persönliche Daten beschränkt.
Die Polizei hat hingegen schon ein neues Reservoir erschlossen. Die allgegenwärtigen Kontaktdaten in Corona-Zeiten.
Sehr lesenswert und quasi recyclebar ist ist dazu der Kommentar von Patrick Beuth im SPIEGEL.
Sicherheit
Die Signal PIN steht schon seit der Einführung im Fokus. Besondere Kritik erzeugt die intransparente Darstellung der damit zusammen hängenden Funktionen.
- Golem – Was es mit der Signal-PIN auf sich hat
- Heise – Messenger Signal: Experten äußern Sicherheitsbedenken gegen PIN-Funktion
Open Source
Schleswig-Holstein arbeitet weiter an seiner Open Source Strategie. Nächstes Projekt: Matrix als zentraler Messenger für öffentliche Verwaltung, Schulen und Hochschulen.
Mozilla scheint hingegen wirklich verzweifelt hat Einnahmequellen zu suchen. Anders lässt sich die Einführung eines VPN Dienstes wirklich nicht erklären. Schließlich sollte inzwischen jedem bekannt sein, dass diese Dienste nur in speziellen Szenarien Sicherheit und Privatsphäre schützen.
Sonstiges
In der FAZ gab es letzte Woche ein sehr lesenswertes Porträt des Facebook-Chefs und der gegenwärtigen Herausforderungen des Konzerns.
Bilder:
Einleitungs- und Beitragsbild von Megan_Rexazin via pixabay