Der Anbieter Purism, bekannt durch seine Endgeräte für eine besonders Sicherheits-affine Zielgruppe und das ambitionierte Projekt Librem 5, hat nun den Start eines Dienste-Portfolios namens Librem One bekannt gegeben. Eine Crownfunding-Kampagne soll die Basis für ein ambitioniertes Dienste-Angebot legen.
Librem One besteht momentan aus 4 Bestandteilen:
- Librem Chat: Ein Matrix-basierter Messenger, der VoIP und Videochats untersützt und Ende-zu-Ende Verschlüsselt ist.
- Librem Mail: Eine E-Mail Angebot mit Ende-zu-Ende-verschlüsselung.
- Librem Tunnel: Ein VPN Dienst mit Privacy-Fokus
- Librem Social: Eine Mastodon Instanz
Hinzu kommen planmäßig ein Cloud-Service, sowie ein Speicherort für Backups. Mit Librem Pay und Librem Dial sind weiterhin zwei Produkte angekündigt, deren genaue Ausgestaltung interessant werden dürfte.
Das Komplettangebot kostet 7,99$ im Monat. Der Preis ist gemessen an der Konkurrenz gerechtfertigt, da bei den meisten anderen Anbietern bereits ein VPN-Angebot in ähnlicher Höhe veranschlagt ist.
Purism scheint mit diesem Dienste-Portfolio den Start von Librem 5 vorbereiten zu wollen. Das Smartphone basiert nach vorliegenden Informationen auf einer herkömmlichen Linux-Basis mit GNOME-, Plasma oder Unity-Oberfläche. GNOME wird dabei wohl der Standard sein. Da alle bekannten Lösungen ausschließlich für Android und iOS vorliegen, sah man sich scheinbar genötigt ein eigenes Angebot zu entwickeln um den Kunde wenigstens etwas bieten zu können.
Nichts desto weniger ist dieses Angebot zu begrüßen. Probleme beim Start muss man verzeihen. Im Januar hatte ich hier noch beklagt, dass kein Distributor versucht die vorhandenen Dienste zu einem Paket zusammen zu schnüren und seinen Anwendern durch eine niedrige Einstiegshürde schmackhaft zu machen (siehe auch: Warum Linux in einer vernetzten Welt einfach keinen Komfort bietet!). Purism macht nun genau das.
Leider ist Purism selbst innerhalb der Linux-Gemeinschaft ein sehr kleiner Distributor mit einem sehr speziellen Angebot. Hoffnung macht da vor allem, dass man bei den Bestandteilen, die Interaktion voraussetzen (Mail, Sozial, Chat) auf offene Protokolle setzt, die Insellösungen verhindern.
Es lohnt sich das weiter im Blick zu behalten!
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