KDE Plasma 5 ist vor wenigen Tagen in der siebten Version erschienen und zumindest die Desktopumgebung (d.h. Plasma selbst) befindet sich inzwischen wieder in einem Zustand, mit dem sich arbeiten lässt. Problematisch blieb aber bisher die Integration in Distributionen, die keinem rollenden Releasemodell folgen. Der Supportzeitraum von Plasma mit knapp drei Monaten ist viel zu kurz für Distributionen, die einem stabilen Releasemodell folgen – also für die Mehrheit des Linux-Ökosystems.
Diese Kritik scheint man nun bei KDE endlich gehört zu haben. Wie der Release Manager von Plasma Jonathan Riddell heute in seinem Blog ankündigte, wird die für Oktober geplante Plasma-Version 5.8 wieder einen LTS-Status erhalten. Die Plasma-Entwickler werden dann erstmals seit der bereits abgekündigten Version 4.11 wieder eine LTS-Version pflegen. Plasma 5.8 erhält für 18 Monate lang Fehlerbehebungsupdates, die von den Distributionen an ihre Nutzer weitergereicht werden können. Passend hierzu achtet man darauf, dass Plasma 5.8 mit Qt 5.6 funktioniert, welches ebenfalls eine LTS-Version ist.
Auf Basis des aktuellen Zeitplans ist davon auszugehen, dass zumindest das kommende Debian 9 und openSUSE 42.2 hiervon profitieren. Für Kubuntu kommt diese Entwicklung leider zu spät, da die LTS 16.04 gerade erschienen ist und die nächste LTS 18.04 noch in ferner Zukunft liegt.
Dennoch ist diese Entscheidung absolut zu begrüßen. Wünschenswert wäre zudem, wenn die Applications und das KDE Framework ebenfalls eine LTS-Version hervorbringen würden. Schließlich ist Plasma ein wichtiger Bestandteil des KDE-Universums, aber eben nicht der einzige.
Weiterhin wird sich erst ab Herbst zeigen, ob diese Ankündigung mehr als nur ein ein Buchstabenzusatz für die Version 5.8 wird. Es reicht eben nicht, eine Version zur LTS zu erklären, sondern die Entwickler müssen dann auch 18 Monate die Arbeit auf sich nehmen und Fehlerbehebungen konsequent zurückportieren.
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