Mozilla Firefox absichern

Firefox kann – eine entsprechende Konfiguration vorausgesetzt – eine Verfolgung des Nutzers durch das Internet erschweren. Die großen Tracking- und Werbenetzwerke bedienen sich dabei technischer Methoden, die meist für andere Zwecke entwickelt wurden (z. B. Cookies oder JavaScript). Daher ist es prinzipiell möglich das Tracking durch technische Gegenmaßnahmen im Browser zu unterbinden.


Exkurs: Tracking

Tracking (dt. Verfolgung, Spurbildung) bezeichnet meistens die systematische Überwachung der Internetaktivitäten eines Einzelnen mit dem Ziel ein möglichst umfassendes Profil seiner Aktivitäten zu erstellen. Das Ziel ist meist diese Aktivitäten webseitenübergreifend nachvollziehen zu können.


In diesem Artikel werden daher einige der bekanntesten Maßnahmen beschrieben und Schutzmechanismen vorstellt. Firefox ist gegenwärtig die beste Wahl, um sich vor Tracking zu schützen. Firefox ist quelloffen und basiert als einziger plattformübergreifend verfügbarer Browser nicht auf einer Chromium-Basis. Mozilla unternimmt zudem seit Jahren zahlreiche Anstrengungen, um Tracking zu erschweren.

Selbstdatenschutz setzt einen gut konfigurierten Browser voraus. Zuerst sollte man sich von Google Chrome und auch Chromium verabschieden. Alle Browser auf Chromium-Basis sind zu eng mit Google verflochten, als das man den Einsatz auch nur halbwegs empfehlen könnte. Google ist und bleibt primär eine Werbefirma. Ein Großteil des Konzernumsatzes wird mit Werbung erzeugt. Werbung und Tracking sind gegenwärtig zwei Seiten der gleichen Medaille.

Eine gute Grundlage ist deshalb nach wie vor Firefox, da dieser transparent und offen entwickelt wird und Mozilla in keiner direkten Abhängigkeit zu werbetreibenden Firmen steht. Mozilla Firefox muss aber noch eigens angepasst werden. Zuerst einmal sollte man die Zahl der Addons auf das notwendigste beschränken. Seit der Recherche zu den Praktiken des Addons WOT im vergangenen Jahr dürfte hinreichend bekannt sein, dass diese Addons Daten sammeln und übertragen können. Nicht eine hohe Zahl installierter Addons schützen den Anwender, sondern die Auswahl der richtigen Addons.

Sinnvolle Firefox Addons 

Einstellungen

Für einen optimalen Schutz müssen viele kleine Einstellungen in Firefox angepasst werden. Dazu gibt es zahlreiche Anleitungen im Internet, z. B. auf GitHub oder im Privacy-Handbuch. Sehr viele dieser Optionen unterstützt auch das Addon Privacy Settings. Insbesondere für unerfahrene Anwender lohnt sich ggf. der Griff zu Letzterem. Wer etwas lernen möchte und verstehen will, welche Veränderungen in den Weiten von about:config erfolgen, sollte aber den steinigen Weg der manuellen Konfiguration nehmen.

Trackingschutz

Firefox bietet einen integrierten Trackingschutz auf Basis der Disconnect-Listen. Dieser ist aber nicht weitreichend genug, weshalb uBlock Origin installiert werden sollte. Die Standardkonfiguration von uBlock Origin ist bereits recht sinnvoll. Zusätzlich kann man noch eine Social Blocking Liste aktivieren, wodurch die Sharing-Buttons diverser sozialer Netzwerk ausgeblendet werden.

Ergänzend kann man einen Canvas Blocker wie z. B. Canvas Defender oder CanvasBlocker nutzen.

Container

Firefox hat in der Vergangenheit einige Funktionen des Tor Browsers übernommen. Eine davon sind sogenannte Container. Es ist letztlich der Versuch, Webseiten-übergreifende Verfolgung zu unterbinden. Standardmäßig nutzt Firefox diese Funktion aber nicht, sondern steckt alle aufgerufenen Seiten in einen Standard-Container. Es gibt mehrere Addons um das System sinnvoll zu nutzen. Eine davon ist das offizielle Mozilla-Addon Firefox Multi-Account Containers. Ein Einsatzszenario ist hier beschrieben.

Ab Firefox 85 gibt es die Netzwerk-Segmentierung und die sogenannte Total Cookie Protection. Dabei handelt es sich um separate Speicherbereiche für jede Webseite, wodurch Webseiten nicht die gespeicherten Daten anderer Webseiten abgreifen können. Dies soll Profilbildung und Tracking erschweren. Eine Aktivierung erfolgt über die Funktion Verbesserter Schutz vor Aktivitäten, die auf Streng zu setzen ist.

Bibliotheken lokalisieren

Webseiten hosten immer weniger selbst und binden immer mehr externe Dienste ein. Manches davon wie die berühmt-berüchtigten Google Fonts kann man relativ problemlos blockieren, anderes macht Webseiten nahezu unbrauchbar. Deshalb gibt es das Addon Decentraleyes. Das Addon bietet verbreitete Bibliotheken lokal an, blockiert die Aufrufe an die Bibliothekanbieter und leitet die Anfrage stattdessen auf die lokale Bibliothek um.