Cryptomator ist die Lösung für Ende-zu-Ende Verschlüsselung in der Cloud. Keine andere Software unterstützt alle notwendigen Betriebssysteme und besticht auch noch durch Quelloffenheit und professionelle Entwicklung. Mit Version 1.5 haben die Entwickler nun die Software optisch und unter der Haube überholt.
Es ist der erste große Versionssprung seit der Veröffentlichung von 1.4 im Herbst 2018. Technisch und hinsichtlich der Sicherheit konnte Cryptomator von Anfang an überzeugen. Optisch gab es aber immer Ecken und Kanten. Manche mögen das für „Luxus“ halten aber eine gutes Benutzererlebnis ist wichtig um die Anwendungshürden so niedrig wie möglich zu halten.
In Version 1.5 hat man nun die Optik komplett überholt. Das Programm hat nun ein wiedererkennbares Design, egal ob unter Linux, macOS oder Windows. Die Menüführung orientiert sich auch auf dem Desktop an den mobilen Varianten. Auch die mobilen Apps nutzen das charakteristische Design. Diese eigene Designsprache ist Geschmacksache. Einerseits erhöht es den Wiedererkennungswert, andererseits bevorzugen viele Anwender eine gute optische Integration in den jeweiligen Desktop.
In jedem Fall ist die Tresorerstellung nun deutlich intuitiver und nachvollziehbarer.
Unter der Haube hat sich auch einiges getan. Der Tresor wird nun im Format Vault 7 verschlüsselt wodurch einiges in der Verschlüsselung der Dateinamen geändert wurde. Im Unterschied zu früheren Versionen setzt man nun standardmäßig nicht mehr auf eine WebDAV-Einbindung, sondern bindet die Tresore nach der Entsperrung via FUSE über einen Mountpoint ein. Unter Linux liegt dieser beispielsweise unterhalb von .local/share/Cryptomator/mnt. Dies dürfte die fehlerfreie Zusammenarbeit mit anderen Programmen deutlich erleichtern. In den Einstellungen kann man bei Bedarf weiterhin auf WebDAV als Tresorlaufwerk wechseln.
Installationsroutinen stehen für Windows und macOS zur Verfügung. Linux bedienen die Entwickler lediglich mit einem AppImage. Ubuntu-Nutzer finden auch ein inoffizielles PPA und Arch-Anwender können auf das AUR ausweichen. Langfristig möchten die Entwickler für Linux ein Flatpak bieten. Die klassischen Paketverwaltungen sind somit weiter auf dem Rückzug, da kein Entwickler sein Programm mehr für zig unterschiedliche Nischensysteme paketieren möchte und immer weniger Freiwillige diese Aufgabe für die Distributionen übernehmen.
Im Gegensatz zu den Desktopanwendungen sind die Apps für Mobilsysteme kostenpflichtig. Das Unternehmen kann schließlich nicht nur von Spenden und Pay-what-you-want-Modellen leben. Neu ist hier die Möglichkeit eine APK-Datei direkt über die Webseite zu beziehen. Eine willkommene Möglichkeit für alle Android-Nutzer ohne Play Store. Anlässlich der Veröffentlichung der neuen Version kosten die Apps nur 5,99€, anstelle der sonst üblichen 9,99€. Das Angebot gilt bis zum 23. April.
Ingesamt aber ein gelungenes Update für eine unverzichtbare Software. Das Cryptomator-Format zur Speicherung von verschlüsselten Daten unterstützen inzwischen auch andere Lösungen (siehe: Cryptomator in Cyberduck nutzen).