LibreOffice 6 bringt einige Neuerungen mit sich. Besonders interessant hinsichtlich der Sicherheit ist die Möglichkeit Dateien mit GnuPG zu signieren und zu verschlüsseln. Grundsätzlich lassen sich Dateien in LibreOffice bereits sehr lange absichern aber nun greift man auf ein bewährtes und sicheres Verfahren zurück, was immer begrüßenswert ist.
LibreOffice verfügt dabei über keine eigene GnuPG Implementierung, sondern greift auf die die entsprechenden Systemkomponenten zurück. Die meisten Linux-Distributionen liefern von Haus aus gnupg2 aus, weshalb dies unproblematisch ist. MacOS-Anwender müssen die GPG-Tools installieren, Windows-Nutzer auf gpg4win zurückgreifen.
Die Bedienung ist sehr intuitiv gehalten. Der Dialog zum speichern von Dateien enthält nun eine Option um diese mit einem GPG-Schlüssel zu verschlüsseln.
Anschließend wählt man den gewünschten Schlüssel aus.
Bei einem erneuten öffnen der Datei erfolgt die Abfrage der Schlüssel-Passphrase.
Die Funktion erleichtert den verschlüsselten Austausch von Dokumenten, obwohl dieser natürlich vorher auch nicht unmöglich war, schließlich kann man mittels GnuPG jede beliebige Datei verschlüsseln und signieren. Der Rückgriff auf GnuPG zeigt aber auch die Grenzen dieses Verfahrens: Windows und macOS-Anwender müssen sich zusätzlich zu LibreOffice noch weitere Software installieren um die Verschlüsselung nutzen zu können.
Daher handelt es sich hierbei eher um einen Komfortgewinn für Leute, die bereits Dokumente verschlüsseln, wird aber kaum zu einem sprunghaften Anstieg im Bereich des verschlüsselten Dokumentenaustauschs sorgen.
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Einleitungs- und Beitragsbild von talha khalil via pixabay