Browser-Wars 2.0 – Kontrolle über den Browser bedeutet Macht

Google ist die am weitesten verbreitete Suchmaschine der Welt und Google nutzt dies schamlos aus, um seine anderen Produkte zu bewerben. Erstaunlich angesichts er bereits anhängigen Verfahren bei der EU.

Ich bin bekanntermaßen eine “gespaltene Persönlichkeit”. Privat arbeite ich mit Linux, nutze Firefox und bevorzuge DuckDuckGo als Suchmaschine. Beruflich bin ich mit Windows unterwegs und verwende vor allem für Videokonferenzen, bei denen ich keinen Client installieren möchte, gerne Microsoft Edge. Die Chromium-Basis macht das einfach stabiler als Firefox. Es ist ein Dienstnotebook, der Datenschutz ist da nicht mein privates Problem.

Wenn man mit Firefox die Google-Suche öffnet, passiert recht wenig. Macht man dies mit Microsoft Edge, erscheint immer oben rechts eine Aufforderung doch zu Google Chrome zu wechseln. Google hat vermutlich die verbliebenen Firefox-Anwender als renitent aufgegeben, aber sieht bei Edge-Nutzern noch Wachstumspotenzial.,

Microsoft hat deshalb mit Gegenmaßnahmen begonnen. Ich konnte das nicht reproduzieren, aber angeblich warnt Microsoft in gewissen Konstellationen vor dem Download von Google Chrome. Ebenfalls kein fairer Schachzug, da Microsoft seine dominante Stellung im Bereich der Desktopbetriebssysteme ausnutzt, da Edge im Gegensatz zu Chrome bei Windows vorinstalliert ist.

Ich finde vor allem die Vorgehensweise von Google interessant, weil der Konzern in der Vergangenheit schon mehrfach mit beispielsweise der EU-Kommission in Konflikt geraten ist, weil er seine marktbeherrschende Stellung im Suchmaschinenbereich für die Bewerbung eigener Dienste ausnutzt. Selbiges gilt aber auch für Microsoft, da der Konzern in der Vergangenheit hier Probleme hatte, inzwischen aufgrund geringer Marktanteile im Browser-Segment, aber vermutlich unter dem Radar fliegt.

Doch anscheinend ist die Kontrolle über den Zugang ins Internet – also über den Browser – das Risiko wert. Denn wer den Browser kontrolliert, kann Einfluss darauf nehmen, welche Möglichkeiten beispielsweise für Adblocking zulässig sind oder gar ganz neue Tracking-Mechanismen einführen.

Wenn ein Konzern so viel investiert und so viel Risiko in Kauf nimmt, um sein Produkt – an dem er nicht unmittelbar verdient – durchzudrücken, sollte man als Verbraucher erst recht skeptisch reagieren und das Produkt meiden.

Am Besten durch einen Griff zur letzten freien Alternative Firefox oder halt, indem man wenigstens einen unabhängigen Chromium-Fork wie Edge, Vivaldi & Co nimmt. Anwender von macOS haben mit Safari zudem noch eine potente und sichere Alternative, womit sie Windows- und Linux-Anwendern bei der Auswahl tatsächlich überlegen sind.

Unsere Wahl beim Browser ist den Unternehmen viel wert.

Cruiz
Cruizhttps://curius.de
Moin, meine Name ist Gerrit und ich betreibe diesen Blog seit 2014. Der Schutz der digitalen Identität, die einen immer größeren Raum unseres Ichs einnimmt ist mir ein Herzensanliegen, das ich versuche tagtäglich im Spannungsfeld digitaler Teilhabe und Sicherheit umzusetzen. Die Tipps, Anleitungen, Kommentare und Gedanken hier entspringen den alltäglichen Erfahrungen.
  1. Man versteht nicht warum Firefox dem Problem entgegewirkt und damit das Problem aus der Welt schafft, sodass der Browser auch für Konferenzen taugt, wie die andren auch. Statdessen wird das Geld in unnötigen und komischen Projekten verbrannt. Firefox hatte mal Videotelefonie im Browser, hatte aber nicht verstanden das die in Thunderbird gehört hätte. Und hat nicht darauf geachtet das Feature Datenschutzfreudlich zu gestalten, stadessen macht man jetzt auf eingeschnappte Leberwurst. Wie kindisch!

    • Wenn das so einfach wäre, würde Firefox das wahrscheinlich auch tun.
      Nur leider Gottes basieren mittlerweile alle relevanten Browser auf Chromium. Um volle Kompatibilität zu erreichen, müsste FireFox auf Chromium als Basis wechseln….welch Blasphemie^^

      Und in meinen Augen (persönliche Meinung!):
      Firefox war damals eine echte Macht mit richtig viel Marktanteil…aber dann kamen Browser wie Chrome um die Ecke und fingen an, Firefox in Sachen Performance auszuhebeln. Gleichzeitig hat sich Firefox immer mehr von seiner “Kernfunktionalität” entfernt (=Browser) und lauter Zeug entwickelt, was keiner haben wollte. Ebenso hatten die sich auch lange Zeit komplett verrant und sind komplett abgedriftet. Irgendwann haben sie parallel versucht (und überwiegend auch geschafft) die Performance zu verbessern.

      …und da stehen wir nun im Jahre 2022 mit einem Marktanteil von popeligen 9% (Quelle: Statisa)

      Das Ende vom Lied: Firefox lebt nur noch weil Google jedes Jahr hunderte Millionen Dollar an diese auszahlt für die Google-Suche.
      Und das macht Google auch nur, damit (falls Firefox aufhört zu existieren) diese sofort Probleme mit Kartellämtern und Co. bekommen würden. D.h. man hält damit Firefox künstlich am Leben, um in Ruhe weiter seine Marktmacht ausbauen zu können. Aber wer weiß, was sich da in den weiteren Jahren entwickelt.
      Googles Zahlungen sind ca. 90% aller Einnahmen von Firefox bzw. der Mozilla Corp….

      So blöd wie es sich anhört:
      Ich sehe aufgrund dieser absolut besch*ssenen Position von Firefox für diese nur die Möglichkeit, tatsächlich zumindest auf Chromium als Unterbau zu wechseln.
      Bei Firefox geht`s im Prinzip um das nackte Überleben, wenn Google doch irgendwann die Möglichkeit hätte, die Zahlungen einzustellen….da hilft einem der “Freedom of XY” auch nicht mehr.

      Und abschließend erneut:
      Ein Kunde wechselt das Produkt nur dann, wenn es ein Problem löst oder einen Mehrwert bietet.

      Datenschutz ist für die Masse leider kein Problem, zumindest nicht massiv relevant. Daher kann man in meinen Augen das nicht als “löst ein Problem” anführen.

      Warum also sollte jemand Firefox verwenden…welches Problem löst es, was Edge und Chrome für den gemeinen User haben…? Welchen Mehrwert bietet Firefox für den gemeinen User im Gegensatz zu Chrome und Edge…..?
      Wichtig: von der eigenen IT-Filterblase lösen (Technologien, Datenschutz,…)…reine Betrachtung aus der gemeinen Endanwender-Ebene.

      Vor allem in der Linux/OpenSource/Browser-Welt könnten die Entwickler und Co. in meinen Augen viel mehr erreichen, wenn man sich genau IMMER diese 2 Fragen stellt….aber IMMER aus der Sicht des gemeinen Users.
      Dann würde Firefox vielleicht anders aussehen, unter Linux könnte man problemlos 3 Monitore mit 3 verschiedenen Auflösungen anstöpseln, und und und^^
      Da werden viel zu viele Probleme gelöst und Mehrwerte generiert, die IT-Affine/ITler und fachlich versierte begrüßen…damit komme ich aber aus der eigenen Pfütze nicht raus.

      Grüße

  2. Ich verwende ausschließlich Firefox, hauptsächlich aus der Überzeugung raus, dass es der Freiheit im Internet nur gut tun kann, wenn nicht alles auf Googles Chrome basiert.

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