Lesetipp: Apple zwischen Datenschutz und Marketing

Apple hat seit vielen Jahren Datenschutz und Privatsphäre als Kundeninteresse und damit als lohnenswerte Marketingstrategie erkannt. Doch wie viel Substanz steckt eigentlich dahinter?

Ich habe mich hier im Blog bereits häufiger wohlwollend damit beschäftigt und bekomme dafür dann auch immer viel Kritik. Apple = kommerziell, geldgeil, proprietär – da scheint bei vielen die rationale Abwägung auszusetzen.

Dabei ist das gar nicht nur meine Position, deshalb möchte ich in dieser Frage auf einen längeren Artikel dazu bei Dr. Datenschutz verweisen.

Dort werden die positiven Entwicklungen wie die Anti-Tracking-Strategie und sinnvolle Funktionen bei den Apps abgewogen gegen das Messen mit zweierlei Maß, wenn es um eigene Dienste geht. Hinzu kommt der Firmensitz in den USA und der immanente Datenabfluss. In manchen Bereichen kann die Realität zudem nicht mit den Versprechen mithalten, dazu zählen die Voreinstellungen und die Qualität der Verschlüsselung bei vielen Diensten.

Das Fazit ist dann auch entsprechend differenziert. Apple hat zweifellos einen Sinn für Datenschutz und es spielt auch immer wieder eine Rolle, aber es wird nicht bis ins Letzte effizient umgesetzt – vor allem wenn es um die eigenen Dienste geht.

Mein Punkt ist dann halt oft folgender: Google hat noch nicht mal einen Sinn für Datenschutz und das spielt bei Google immer nur eine Rolle, wenn man irgendwo wieder Apple hinterher eilt. Deshalb: Im Zweifel Apple-Hardware kaufen. Im mobilen Bereich haben wir ja fast nur die Wahl zwischen diesen beiden Polen.

2 Kommentare

  1. Man sollte vielleicht noch erwähnen, dass Apple gelegentlich hochkritische Sicherheitslücken erst spät (teilweise nach Jahren!) schließt und das ohne sich zu rechtfertigen. Da spricht die Praxis schon ziemlich gegen Apples Datenschutzaussagen.

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