Wochenrückblick KW 24 – Die Geister, die ich rief

So manche Firma und so mancher Entwickler realisieren nun die Bedeutung hinter dem Ausspruch „Die Geister, die ich rief“. Außerdem gibt es lesenswerte Artikel zum Thema Kindesmissbrauch/Kriminalität und Datensicherheit. Nur weil etwas häufig ein Vorwand für Sicherheitspolitiker ist, stellt es nicht trotzdem auch ein Problem dar.

Überwachung

Seit Jahren arbeiten viele Firmen an immer ausgefeilterer Gesichtserkennung. Die Naivität der Entwickler und die Profitgier der Firmen erinnert an die Erfindung der Atombombe und andere Wissenschaftskatastrophen. Man redete sich immer heraus, dass man nicht an Diktaturen liefern würde. Doch was wenn die Sicherheitsbehörden im eigenen Land plötzlich in den Fokus geraten?

In Deutschland macht die Polizei hingegen von dem zweifelhaften Recht zur Funkzellenabfrage immer exzessiveren Gebrauch.

Digitale Sicherheit

Terrorismus und Kindesmissbrauch sind die beiden Totschlagargumente der Sicherheitspolitiker wenn Datenschützer und Bürgerrechtler gegen die ausufernde Überwachung durch den Staat protestieren. Trotzdem muss man zur Kenntnis nehmen, dass die Anwendung solcher Techniken durch diese beiden Tätergruppen eben auch vorkommt. Ebenso stellt sich am Beispiel von Facebooks Jagd auf einen Nutzer die Frage wie weit ein Konzern gehen darf und ob der Zweck alle Mittel heiligt.

Datenschutz

Tracking, Verschlüsselung, Cloud, Targeting – all die modernen Schlagwörter haben ein altes Problem aus dem Fokus verdrängt. Die klassischen Auskunfteien. Dabei sind die Auswirkungen auf die Lebensrealität der Menschen vermutlich viel größer, denn sie entscheiden darüber welche Verträge wir bekommen und welche nicht.

Datenanalyse

Etwas mühsam zu lesen aber inhaltlich sehr informativ ist der Artikel von Mike Kuketz zur Topographie der Daten.

Digitale Gegenwart

Rechteinhaber vs. Gesellschaft ist die Endlosstory des Internets. Momentan besonders im Fokus stehen die Machenschaften der großen Verlage. Die Universitäten kämpfen schon länger mit den Verlagen, nun rücken sie dem Internet Archive zu Leibe.

Linux

Clement Lefebvre, die zentrale Figur hinter Linux Mint, hat einen lächerlichen Streit mit Canonical vom Zaun gebrochen. Vordergründig geht es um Snaps und die reaktionäre Linux-Nutzerschaft springt ihm bei dem Schlagwort schnell zur Seite. Eigentlich ist das Problem, dass Mint direkt Ubuntu Quellen einbindet und deshalb Canonicals Entscheidungen unmittelbar zu spüren bekommt. Tja der Parasit stirbt halt mit dem Wirt.


Bilder:

Einleitungs- und Beitragsbild von Megan_Rexazin via pixabay

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