MacOS 10.14 „Mojave“ – Entwicklungen für Sicherheit und Datenschutz

Symbolbild "Computer Sicherheit"

Apple spricht sich bereits seit einiger Zeit für mehr Datenschutz aus. In der kürzlich veröffentlichten Version macOS 10.14 „Mojave“ hat man diesbezügliche Funktionen noch einmal stark ausgebaut. Das betrifft sowohl den Schutz sensibler Daten, als auch den Trackingschutz im Browser Safari.

In der Auseinandersetzung mit Microsoft und Google um Marktanteile im umkämpften Markt um Geräte und Dienste hat Apple den Datenschutz für sich entdeckt. Dies ist aus Sicht des Unternehmens aus Cupertino nur folgerichtig. Man verdient Geld mit Geräten, Provisionen und Diensten, aber nicht mit Werbung. Benutzertracking ist somit kein unbedingt notwendiger Bestandteil des Geschäftsmodells. Dort wo man mehr Benutzerdaten benötigt, versucht man mit dem Konzeption der differential privacy beides zu verbinden (siehe auch: Kommentar: Apple zwischen Datenschutz und technischen Trends).

In der Version macOS 10.14 „Mojave“ baut man den Schutz der Benutzerdaten aus. Hierzu hat man bestimmte sensible Daten identifiziert, die man nun vor Zugriffen durch Drittprogramme schützt. Darunter fallen beispielsweise Kontakte, Kalender, Fotos und Nachrichten. Will man einem externen Programm Zugriff auf diese Daten gewähren, muss man dies in den Systemeinstellungen explizit erlauben.

Hierdurch übertragt Apple ein Konzept, das bereits seit längerem Einzug in den mobilen Betriebssystemen gehalten hat, auf den Desktopbereich. Diese Entwicklung ist richtig und wichtig, denn nicht nur auf dem Smartphone sind sensible Daten gespeichert. Bisher können bei Betriebssystemen wie Linux oder Microsoft installierte Programme ungehemmt Daten von anderen Programmen des gleichen Benutzers abgreifen.

Bereits in Safari 11 hatte Apple erste Schutzmaßnahmen eingebaut, die man nun mit Safari 12 erweitert hat. Der Browser löscht Cookies von Drittanbietern und Social-Media-Seiten sofort, da sie nach Meinung von Apple ausschließlich dem Nutzertracking dienen. Außerdem reduziert man den Fingerabdruck des Browsers, da Apple ab sofort nur noch Standardinformationen übermittelt um eine individuelle Identifizierung des einzelnen Mac-Nutzers zu erschweren.

Insgesamt sind das natürlich nur kleine Schritte und ersparen dem sicherheitsbewussten Anwender keine weiterführenden Maßnahmen, aber sie weisen in die richtige Richtung und heben Apple wohltunend von der Konkurrenz ab.


Bilder:

Einleitungs- und Beitragsbild von mohamed Hassan via Pixabay 

Kommentieren Sie den Artikel

Ergänzungen dienen der Diskussion über die Inhalte des Artikels. Nachfragen, Anmerkungen und Ergänzungen sind dezidiert erwünscht. Ergänzungen werden vor der Veröffentlichung moderiert. Wir behalten uns vor Kommentare ohne inhaltlichen Bezug oder abseitige Diskussionen nicht zu veröffentlichen.

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

Mehr aus dem Blog

openSUSE Leap 16 am Horizont

Nachdem Red Hat mit Fedora Silverblue schon länger im Bereich der unveränderbaren Linux-Systeme experimentiert, hat sich SUSE vergangenes Jahr entschieden, die Enterprise-Distribution SUSE Linux...

Fedora Silverblue – Toolbox für grafische Anwendungen

Unveränderbare Linux-Systeme wie Fedora Silverblue nutzen als Standard Flatpak für Anwendungsinstallationen. Doch noch liegen nicht alle Anwendungen als Flatpak vor. Diese können dann entweder...

Fedora Silverblue im Praxistest

Ich liebe LTS-Distributionen, aber diese bewahren einen leider nicht vor defekten SSDs im Notebook. Da ich keine Vollsicherung der Systeme mache, sondern nur Datenbackups...

Neues Design bei Mozilla Thunderbird

Die Entwickler von Mozilla Thunderbird wagen sich an eine Modernisierung des überkommenen Designs. Dabei zeigen sich die alten Probleme der Open Source Entwicklung. Mangels...