Apple und Google veröffentlichen die Tracing API

Apple und Google haben den Quellcode des Corona Tracing Frameworks offen gelegt (Google / Apple) Die deutsche Corona App ist bereits seit der Veröffentlichung quelloffen. Damit ist die Entwicklung und Veröffentlichung des Tracing Verfahrens nahezu ein Paradebeispiel für Public Money, Public Code.

Diese Meldung ist quasi ein Zusatz zu meinem Kommentar zur Corona App (siehe: Kommentar: Corona App – Vorgeschobene Datenschutz Bedenken?). Der bislang fehlende Quellcode der API war immer der letzte Strohhalm der technischen Gegenargumentation. Nachdem nun auch die API quelloffen ist fehlt auch dieser argumentative Hebel für die Verweigerer der Lösung. Die viel kritisierte Bindung an die Play Services unter Android bleibt zwar Googles Mittel der Wahl. Aber nun können die “agilen Communitys” der Custom ROMs und alternativen Mobilbetriebssysteme die Implementierung starten, damit auch Anwender mit Android ohne proprietäre Play Services das Tracing Verfahren nutzen können. Damit ist dieses Argument aus dem Weg geschoben, auch wenn es angesichts der Zahlen von Android Nutzern mit Custom ROMs ohne proprietäre Play Services sowieso nur eine winzige Minderheit betraf.

Mal sehen wie lange die mit der Umsetzung brauchen und welche technischen Argumente als nächstes gegen den Einsatz der App sprechen sollen.

Es gibt übrigens durchaus Argumente gegen den Einsatz einer solchen App. Digitalcourage musste nach dem heftigen Gegenwind für den ersten Artikel seine Position in einem zweiten Artikel präzisieren (der es auch nicht wirklich besser macht), eine sehr ausgewogene Einschätzung kann man allerdings hier lesen. Es gibt nämlich durchaus valide Argumente gegen die App, wie das fehlende Begleitgesetz, die Förderung von Technikgläubigkeit oder die etwas schwierige Frage der Freiwilligkeit in Beruf und Privatleben.

Aber lasst die Datenschutz/Technik Argumente in der Schublade, wenn ihr doch nur Gründe sucht warum ihr die App nicht installieren wollt.

Cruiz
Cruizhttps://curius.de
Moin, meine Name ist Gerrit und ich betreibe diesen Blog seit 2014. Der Schutz der digitalen Identität, die einen immer größeren Raum unseres Ichs einnimmt ist mir ein Herzensanliegen, das ich versuche tagtäglich im Spannungsfeld digitaler Teilhabe und Sicherheit umzusetzen. Die Tipps, Anleitungen, Kommentare und Gedanken hier entspringen den alltäglichen Erfahrungen.

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