Linux auf dem Desktop ohne SoftMaker Office ist für mich unvorstellbar. Diese in Deutschland entwickelte proprietäre Office-Suite schließt für mich die Lücke, die LibreOffice in den letzten Jahren gerissen hat. Mit der Version SoftMaker Office 2024 gab es nun wieder einen Schwung sinnvolle Verbesserungen.
SoftMaker bietet zwei Linien an. Die Abo-Version SoftMaker Office NX Home und NX Universal und die normale Lizenzversion in den Ausführungen Standard und Professional. Die Versionen unterscheiden sich in ihrem Versionsumfang.
Ich persönlich nutze die klassische Lizenzvariante in der Professional-Version, da hier die hervorragende Duden-Rechtschreibprüfung enthalten ist. Das Upgrade kostet nach dem Ersterwerb alle 3 Jahre 59,95 € – vorausgesetzt, man macht jeden Versionssprung sofort mit. Theoretisch kann man als Gelegenheitsnutzer auch nur jeden zweiten Versionssprung mitmachen. Für den Entwicklungsaufwand und die Produktqualität ein absolut fairer Preis.
Eine große optische Überarbeitung ist diesmal ausgeblieben. SoftMaker Office lässt dem Anwender die Wahl zwischen den alten klassischen Menüs und einer an Microsofts Ribbons angelehnten Darstellung. Die drei Programme haben vor allem Detailverbesserungen erhalten. Dazu gehören beispielsweise ein verbesserter PDF-Export und eine optimierte Handhabung der Zwischenablage.
Die wirklich großen Neuerungen bleiben den Kunden der Abo-Version vorbehalten. Anwender mit einem NX Universal-Abo können DeepL und ChatGPT zur Übersetzung und Bearbeitung ihrer Texte nutzen. Nach allen vorliegenden Informationen wurden diese Funktionen aus einer Datenschutzperspektive sehr gut umgesetzt. Daten fließen nur ab, wenn die Dienste genutzt werden. Dies ist einerseits nachvollziehbar, da die Integration der entsprechenden APIs sicherlich auch monatliche Kosten für SoftMaker verursacht, andererseits aber für traditionelle Anwender bedauerlich.
SoftMaker ist hier ganz vorne mit dabei und implementiert Funktionen, die gerade in Microsoft Office Einzug halten. Das ist wirklich praktisch. Nie mehr nervige Abstracts formulieren, nie mehr überlegen, wo man eine DIN-A4-Seite kürzen soll oder kurz vor Toresschluss einen hektisch geschriebenen Text in Form bringen.
Schön wäre eine bessere Integration der nativen Dateidialoge über Portals. Aktuell gibt es nur die alten GNOME-Legacy-Dialoge oder den nativen SoftMaker-Dialog. Eine Verfügbarkeit als Flatpak wäre auch sinnvoll. Beides wurde schon an SoftMaker kommuniziert, aber wann und ob das kommt, ist unklar. Ansonsten ist die Linux-Unterstützung wirklich vorbildlich.
Hoffentlich bleibt uns SoftMaker noch lange erhalten. Ohne diese Office-Suite wäre Linux für mich auf dem Desktop erledigt.
SoftmakerOffice gefällt mir leider gar nicht. Für Menschen mit schlechten Augen (wie bei mir) ist die optische Darstellung eine Katastrophe.
Deshalb ist mir LibreOffice wesentlich lieber, auch wenn es dort nicht soviele Funtktionen gibt. Manchmal ist aber weniger auch mehr.
Was ist das Problem mit der optischen Darstellung?
Schlechte u. zu kleine Darstellung, au unleserliche Schrift – jedenfalls für mich.
Das ist bei LibreOffice wesentlich besser.
Nachtrag: Noch viel schlimmer ist das allerdings bei OnlyOffice – einfach nur schlecht.
Tatsache! Ich habe gerade mal testhalber die Schriftgröße meines Desktops massiv raufgesetzt und SoftMaker berücksichtigt das nicht. Das ist mir vorher nie aufgefallen.
Sorry, falsch: Du schreibst „LibreOffice wesentlich lieber, auch wenn es dort nicht soviele Funtktionen“ gebe. Das Gegenteil ist der Fall, LO hat MEHR Funktionen besonders im Writer im Vergleich zum Textmaker – und ich verwende beide Programme intensiv. Gerade habe ich zwei Hausarbeiten für die Uni geschrieben, einse mit LO und eine mit TM. Vergleichbarer Umfang, die Literaturverwaltung jeweils mit Zotero.
LO bietet mir mehr Einstellungsmöglichkeiten für das Inhaltsverzeichnis. Ich kann – was notwendig war, da es sich u.a. um Rechtsvergleichung handelte – mehrere Stichwortverzeichnisse anlegen, in diesem Fall eins für deutsche und eins für fremdrechtliche Stichworte. Das Datenbankmoduk ist wesentlich ausgereifter. Im Navigator kann ich easy ganze Abschnitte der Überschriften verschieben und alles wandert passend mit (natürlich muss ich noch die Textanschlüsse anpassen). Die Ausgabe für PDF ist einfacher für verschiedenste PDF-Versionen einzustellen. Für das Projekt war das wesentlich besser nutzbar. Andere Kleinigkeiten passten mir auch besser im Projekt.
Aber das heißt nicht, das TM schlecht ist. Zumal sich Softmaker als Hersteller auch viel bei LbreOffice zu bedienen scheint, so ist die dort integrierte Zotero-Unterstützung nichts anderes als die LibreOffice-Umsetzen, wenngleich nicht ganz so effektiv. Ich nutze auch die Nx-Version, zahle also, hauptsächlich wegen des Duden Korrektors (das allerdings kann man langsam in Frage stellen ob der gelungenen und datenschuzfreundlichen Einbindung von LanguageTool in LibreOffice).
Letztlich ist aber alles eine Geschmacksfrage. Es kommt immer auf den Einsatzzweck im konkreten Projekt an. Einer Freundin von mir habe ich zB Textmaker empfohlen, da die Office-Formate besser importiert werden. Sie arbeitet mit Kollegen zusammen und ist darauf angewiesen. Da sie auch PDF/A vernünftig und rechtskonform einsetzen muss, wäre LO zwar geeigneter, aber nun ja. Und der Korrektor ist für sie eben wichtiger, da er lokal arbeitet und ihre Texte sensible Informationen enthalten.
Sei es wie es ist: LibreOffice kann schon mehr als TM, ist aber dennoch nicht immer das geeignete Modul. Was schade ist, rührt die doch am Besten einfach zusammen.
Datei -> Einstellungen -> Aussehen -> Größe der Benutzeroberfläche 🙂
Ah also geht es doch! Aber es wäre natürlich schön, wenn sich das Programm nach dem Desktopstandard richten würde.
Bis vor ein paar Monaten hat SoftMaker auf seiner Seite noch darauf hingewiesen, dass die Nutzung der KI über DeepL limitiert ist. Inzwischen finde ich diesen Hinweis nicht mehr. Nach meiner Erinnerung war die Nutzung auf 900.000 Zeichen pro Jahr beschränkt, was etwa einem Buch mit 500 Seiten entspricht.