Open Source Notizen mit Synchronisation?

Gegenwärtig arbeite ich noch mit der Note Station von Synology. Synology entwickelt diese aber seit Längerem nicht aktiv weiter, daher möchte diese gerne ablösen durch eine aktiv entwickelte und besser funktionierende Lösung.

Das Problem bei der Synology Note Station sind vor allem die schlechten Applikationen. Die mobile App für Android ist noch halbwegs funktional, aber die Linux-App ist nur eine automatisch konvertierte Windows-Applikation, steht nur als DEB zur Verfügung und hat leider viele Bugs. Synology scheint die Note Station nicht aktiv weiter zu entwickeln. Die wenig konstante Entwicklung der Applikationen ist meiner Meinung nach auch über die Note Station hinaus ein neuralgischer Punkt von Synology.

Was mir vorschwebt:

  • Open Source
  • Native Anwendungen für Linux und Android (gerne auch iOS)
  • Funktionsumfang jenseits von Plaintext, notfalls mit Markdown-Syntax
  • Synchronisation über WebDAV-Schnittstelle oder synchronisierten Cloud-Ordner.

Ich bin etwas konsterniert über das geringe Angebot und kann kaum glauben, dass das alles ist, was es dazu gibt. Bisher ist eigentlich nur Joplin in der engeren Auswahl. Das erfüllt zwar alle Kriterien, aber die Electron-Umsetzung ist schon ein Manko. Zudem ist Joplin nicht in F-Droid und nicht in den Paketquellen der meisten Distributionen. Auf Flathub ist nur ein Flatpak eines Drittanbieters. Sollte es nichts Besseres geben, würde ich wohl auf Joplin umsteigen.

Mich würde aber interessieren was die Leser dieses Blogs so im Einsatz haben?

Cruiz
Cruizhttps://curius.de
Moin, meine Name ist Gerrit und ich betreibe diesen Blog seit 2014. Der Schutz der digitalen Identität, die einen immer größeren Raum unseres Ichs einnimmt ist mir ein Herzensanliegen, das ich versuche tagtäglich im Spannungsfeld digitaler Teilhabe und Sicherheit umzusetzen. Die Tipps, Anleitungen, Kommentare und Gedanken hier entspringen den alltäglichen Erfahrungen.
  1. Ich gucke auch immer mal wieder, was es so gibt – lande am Ende aber doch immer wieder bei der bewährten Kombination Nextcloud + Nextcloud Notes + KDE Kate. Das ist jetzt nicht super-fancy, aber funktioniert halt sauber. Und das ist es, worauf es mir bei Notizen ankommt.

    • +1 Für Nextcloud + Nextcloud Nodes. Das ganze benutzt Markdwon.
      Entwicklung finanziert sich über den Play-Store glaube ich. Kostet da 2€ ist aber FOSS und kann auch kostenlos über den F-Droid-Store installiert werden. Beim IOs support bin ich mir nicht sicher, ich glaube aber es gibt ihn.

  2. benutze md via JS in html und verteile via Syncthing.
    Vorteil: native Apps sowie Möglichkeit mit html/JS-Ergänzungen md bei Bedarf zu erweitern, volle Freiheit visueller Gestalltung und nicht abhängig von irgendeiner App (bel. Text-/md-Editor und Browser)
    Nachteil: kein visueller Editor oder ggf. abweichende Darstellung im md-Editor und natürlich nicht nur eine App, die man einfach überall installieren kann

  3. Bin nach langem hin und her auf Notion.so umgestiegen.

    Davor war es lange Zeit Nextcloud + Markdown Dateien. Auf Android mit Markor und auf Linux mit Vim/Neovim oder Typora. Leider ist dieser Ansatz nicht optimal, wenn man mit anderen zusammenarbeiten möchte. Z.b. die Familie.

  4. Ich kann Joplin nur wämstens empfehlen. Das AppImage für Linux funktioniert stabil. Für Android gibt es neben der PlayStore App auch noch eine offizielle .apk.

    Zusammen mit der verschlüsselten Synchronisation über OneDrive für mich ein smoothes Gesamtpaket. Hatte auch lange danach gesucht …

  5. Ich nutze auch Joplin, lasse auch einen Joplin Server für Sync laufen. Aber an sich gab es auch nie Probleme mit NextCloud als Sync-Backend.

  6. Ich nutze seit ein paar Jahren Joplin zusammen mit Nextcloud und bin sehr zufrieden. Die Android App und Desktop App für Linux und Windows wird regelmäßig aktualisiert. Das Backup der Notes erfolgt über meine lokale Nextcloud Installation.

  7. Verwende Joplin und Carnet auf Linux und Android.

    Carnet geht besser für schnelle Notizen. Es funktioniert ähnlich wie Google Keep. Sync funktioniert mit Nextcloud. Auf PC kann man es direkt in der Nextcloud-Web-UI benutzen. Markdown macht es nicht, aber schnelle Todo-Listen und Formatierungen gehen schon.

    Joplin ist schon recht fett, da gebe ich dir Recht. Besonders bei vielen Notizen geht es sehr langsam. Außerdem wird die App bei längeren Texten fast unbedienbar langsam. Da hilft nur speichern und neu öffnen. Liegt wahrscheinlich daran, dass die App auf ReactNative basiert. Ich habe aber auch noch keine Alternative gefunden.

  8. Für einige Dinge nutze ich Simplecloud. Ist blitzschnell, funktioniert verlässlich, ist Open Source. Allerdings liegen die Daten auf einem Server weit weg…
    Für Dinge, die ich in der eignen Cloud haben will, nutze ich ZIM. Ist auf meinem Desktiop installiert, als Datenordner habe ich einfach ein Unterverzeichnis meines Cloud-Folders gewählt. Leider habe ich noch keine für passende Mobil-App dazu gefunden.

  9. Ich liebäugele schon länger mit einer selbstgehosteten Standardnotes Instanz, nachdem ich die Premium-Funktionen einmal in einem Probeabo getestet habe. Allerdings gestaltet sich die Einrichtung des zugehörigen Docker-Containers schwieriger als ich es von anderen Projekten gewohnt bin. Vielleicht wäre das mal einen Blick wert? https://standardnotes.com/

  10. Nach vielen Versuchen, z. B. mit NextCloud oder Joplin, bin ich bei auch bei Norton.so haben geblieben. Das ist allerdings nur die beste der schlechten Lösungen. Zu langsam, keine native Linux-Unterstutzung usw.

    Ich habe sehr große Hoffnung auf Anytype, aber die sind noch in der Alpha. Auf jeden Fall einen Blick wert: https://anytype.io/en

  11. Notizen ist echt ein interessantes Thema. Ich halte Joplin ebenfalls für einen sehr gangbaren Weg, läuft sehr gut über die Diskstation. Allerdings ist das Teilen von Informationen ja immer wieder schwierig. Momentan würde ich daher – auch um den Konfigurationsaufwand zu reduzieren – Notizen sogar als simple PDF-Dateien verschlüsselt teilen, z.B. über den Cryptomator. Wenn es dann um Listen geht, die man gemeinsam bearbeiten muss, langt vielleicht sogar eine Cryptpad-Instanz?

  12. Bei mir läuft auch eine Nextcloud. Auf dem Smartphone habe ich da die offizielle Notizen App, auf dem Desktop benutze ich da QOwnNotes, das mir eigentlich viel zu viel kann, mir würde da was einfacheres reichen, aber die Gnome Standard Notiz App mag bei mir nicht so recht funktionierten.

    • QOwnNotes hatte ich mir auch schon angesehen, aber das ist mir funktional zu überladen. Notizen muss man schnell schreiben können und wenn es zu viele (für mich) überflüssige Funktionen gibt, bremst das den Gedankenfluss.

  13. Eine anständige Notizen App, plattformübergreifend mit echtem Linux Support..! Meine Recherche hatte mich damals genauso ratlos zurück gelassen. Für mich ist eine anständige Notizen-App extrem wichtig, weil ich meine privaten Projekte damit organisiere (Apple Notizen, natürlich ohne iCloud). Textformatierung und Aufzählungen ist das Eine, Checklisten, Bilder und Dokumente einfügen das Andere. Im Moment kann ich das nur lokal auf dem iPhone machen.

    Ich will genau diese Apple Notizen als Open Source Nachbau mit Sync über Nextcloud (mit eigener Nextcloud-App) auf alle Plattformen in eine native App. Gibt’s aber nicht, leider.. :-/ Für solch eine Lösung würde ich auf jeden Fall auch Geld bezahlen.

  14. Joplin + Webdav via Filerun. Ja, es ist nicht in F-Droid, aber es gibt die APK beim Hersteller. Mit AppImage kann ich persönlich leben.

  15. Ich habe bei Dir keine Anforderung gefunden, dass die App offline-fähig sein muss, wie sieht es mit Online-Office (Nextcloud, Etherpad, Google Docs, CryptPad, …) aus?

    • Darüber habe ich mir ehrlich gesagt noch gar keine Gedanken gemacht. Da muss ich mein eigenes Nutzungsverhalten noch mal analysieren und wir das überlegen.

  16. Ich benutze auch Joplin mit Server und bin soweit zufrieden. Die Synchronisation über Nextcloud lief auch. Wenn ich das richtig sehe, ist das Flatpak vom Joplin-Entwicker, es wird auch immer direkt mit aktualisiert.

  17. Ich nutze ebenfalls Joplin mit Ende zu Ende-Verschlüsselung und Sync über Nextcloud und die AppImage Desktop-App. Die APK kann man ja direkt bei Joplin herunterladen. Ich bin rundum zufrieden, Joplin ist eine meiner meistgenutzten Apps.

  18. Ich werde mit Joplin nicht warm. Ich nutze Markor auf dem Smartphone., alternativ Nextcloud Notes. Die Synchronisierung erfolgt mit Syncthing auf die Nextcloud. Auf dem Desktop nutze ich Zettlr.

    https://f-droid.org/packages/net.gsantner.markor
    https://www.zettlr.com/

    Dirk erwähnte die Online-Funktion. Da kannst du mal die APP von Disroot probieren.
    Disroot app (Diese App ist Dein Schweizer Taschenmesser für die Disroot-Plattform.) – https://f-droid.org/packages/org.disroot.disrootapp

  19. Notable (https://notable.app) für den Desktop und GitJournal (https://github.com/GitJournal/GitJournal) für Mobile.

    Beides ist nicht perfekt, aber da Notizen ohne fremde Cloud und Lock-In nunmal ein leidiges Thema sind, vielleicht einen Versuch wert.

    – Open Source: Notable war bis zu einer gewissen Version OS und soll wohl kommerzialisiert werden. Das ist schade, aber im Zweifel komme ich mit dem bisherigen AppImage gut zurecht. GitJournal ist Open Source (über offizielle Stores aber nicht kostenfrei; neuerdings gibt es ein apk auf GitHub, F-Droid bisher nicht).
    – Beide Anwendungen sind nicht „nativ“. Notable ist für Electron-Verhältnisse wirklich gut. GitJournal ist etwas hakelig, aber im Unterschied zu Joplin meines Erachtens brauchbar.
    – Beide nutzen Markdown.
    – Notable arbeitet direkt auf dem Dateisystem, kann also über Cloud-Ordner (oder Git, wodurch man gleich eine History hat) synchronisiert werden. GitJournal arbeitet, wie der Name sagt, mit Git.

      • Persönlich nutze ich nur die Richtung GitJournal -> Notable, aber andersherum „müsste“ es auch funktionieren. Beide Tools nutzen ein sehr ähnliches Format (Markdown mit YAML-Frontmatter). In GitJournal könnte man also ein Git-Repository auswählen, in dem die Notable-Daten gespeichert sind. Nur kann ich demnach nicht berichten, ob es doch Schwierigkeiten gibt.

        Mein Use-Case ist, Notizen, die ich unterwegs mache, via Git zu synchronisieren, in den Notable-Ordner zu verschieben und dort einzusortieren. (Auch, weil ich versuche, möglichst wenig persönliche Daten auf dem Smartphone zu halten.)

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