Wochenrückblick KW 25 – Von Hilfspolizisten und Untoten

Symbolbild "Linktipp"

Die Woche ist schon wieder rum und die mediale Corona-Zwangsbeschallung ist auch endlich vorbei. Die Vielfalt der relevanten Themen für den Wochenrückblick nimmt dadurch auch wieder zu. Ganz vorneweg staatlicher Irrsinn.

Überwachung

Was macht man wenn ein Gesetz nicht funktioniert? Man schreibt halbseiden weiter dran rum und macht es noch schlimmer. So bei der „Mietpreisbremse“ und jetzt indirekt auch beim NetzDG. Nachdem die Passwortherausgabe vom Tisch war hat der Bundestag sie wieder rein geschrieben. Was natürlich bescheuert ist, weil gemäß DSGVO sowieso keine Passwörter im Klartext vorliegen dürfen. Die Ernennung der großen IT-Konzerne zu Hilfspolizisten ist auch so eine Armutserklärung. Aber wenigstens tritt die SPD den Beweis an, dass nicht nur die Union das Vorrecht hat unfähige Minister ins Kabinett zu entsenden.

Die schrecklichen Fälle von Kindesmissbrauch haben zudem einen weiteren Untoten der Überwachungsdebatte wiederbelebt: Die Vorratsdatenspeicherung. Frei nach Andreas Scheuer: Da haben die Innenminister halt eine andere Rechtsauffassung als alle relevanten Gerichte. Wer so Politik macht, muss sich über die erstarkenden Populisten allerorten nicht wundern.

Meldungen aus dem Bereich der IT-Giganten

Die EU Kommission nimmt Apple ins Visier. Im Fokus stehen Apple Pay und der App Store. Obwohl ich ein zufriedener Apple-Kunde/Nutzer bin, bleibt nur zu sagen: „Endlich!“.

Facebook wurde hingegen ein weiterer Zukauf gestattet. Man muss wirklich nicht verstehen warum ein Monopolist auf diese Weise immer weiter und weiter wachsen darf.

Microsoft hatte schon immer Talent Zukäufe an die Wand zu wirtschaften. Wir erinnern uns alle an die Smartphone-Sparte von Nokia. „Skypen“ war mal ein Synonym für Videotelefonie. Heute nutzt das kaum noch jemand – trotz Corona. Jetzt verbindet man es mit Microsoft Teams und die Marke wird sicher auch irgendwann verschwinden.

Verschlüsslung und Sicherheit

Verschlüsselung kann sich im schlimmsten Fall gegen einen selbst richten. Das ist mir auch schon so ergangen.

Viele interessierte Menschen im Bereich Datenschutz/Privatsphäre/Sicherheit sehen in den USA vor allem eine Bedrohung. Nur wenige Wissen wie viel die USA für sichere und anonyme Kommunikation leisten. Wie so oft ist ein Staat halt keine homogene Organisation (es sei denn man hängt natürlich Verschwörungstheorien an) und es gibt durchaus widerstreitende Interessen. Der Kahlschlag im Open Technology Fond dürfte uns alle hart treffen.

Linux

Android ist trotz AOSP auf dem Smartphone ist auf dem besten Weg ein faktisch unfreies System zu werden. Umso drängender wird die Frage nach Alternativen. Ernst zu nehmende Berichte zeigen hier aber leider wie weit der Weg noch ist.

Sonstiges

Man kauft ein 1300 € teures Technik-Design-Produkt und packt es in eine 10 € China-Hülle. Beknackter geht es nicht. Danke für diesen Blogpost.


Bilder:

Einleitungs- und Beitragsbild von Megan_Rexazin via pixabay

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