In den Medien gewinnt man momentan den Eindruck, Deutschland säße kollektiv im Homeoffice. Das ist natürlich Unsinn. Aber auch sonst beschäftigen Corona und die Folgen die Nachrichtenlage.
Überwachung
Corona hat die Nutzung von Mobilfunk- und Standortdaten durch öffentliche Stellen wieder auf die Tagesordnung gehoben. Maßnahmen und Möglichkeiten repressiver Regime wie in China üben eine bedenkliche Anziehungskraft auf hiesige Entscheidungsträger aus.
- netzpolitik.org – Zeig mir deinen Standort und ich sage dir, ob du vielleicht krank bist
- netzpolitik.org – Unverhofftes Datengeschenk
- Golem – Telekom gibt Handydaten an RKI weiter
- ZEIT ONLINE – Telekom gibt anonymisierte Mobilfunkdaten an das RKI weiter
Neben Corona gibt es natürlich auch noch Nachrichten zu den üblichen Überwachungsmaßnahmen des Staates.
Homeoffice
Die aktuelle Krise und der Versuch die Mitarbeiter mehr von zu Hause aus arbeiten zu lassen zeigt wie sehr deutsche Unternehmen und Behörden die Möglichkeiten des Homeoffice vernachlässigt haben. Fehlende Digalisierung ist ein Problem Micromanager und Präsenz(un)kultur ein weiteres. Nun versuchen viele nachzuholen, was eigentlich schon zu spät ist. Als Nebeneffekt geht die deutsche Infrastruktur in die Knie, weshalb die Streamdienste ihre Datenraten reduzieren sollen.
- Jochen Plikat – Homeoffice: Mit Matrix und Riot durch die Coronakrise
- digitalcourage – Vernetzt bleiben trotz Corona – datensparsame Tools fürs Homeoffice
Vor allem Jitsi kommt wieder in Mode. Meine Meinung nach ist dieses vor allem für Firmen geeignet, die eine größere IT Souveränität anstreben. Bei der Nutzung fremder Server begibt man sich dank fehlender Verschlüsselung in die Hände deren Administratoren. Da ist jeder proprietäre Dienst besser geeignet.
- Golem – Videokonferenzen auf eigenen Servern mit Jitsi Meet
- Kuketz Blog – Kurzanleitung: Jitsi Meet Videokonferenz per Browser oder App
Sicherheit
Eigentlich ist das HIS so etwas wie das Paradies für all jene Apologeten digitaler Souveränität. Ein zentral geschriebene Software, verteilt an alle Universitäten im Land. Ohne Lizenzgebühren an US-amerikanische Konzerne oder andere Abhängigkeiten. Funktioniert halt nicht besonders gut. Dafür muss man nur mit Mitarbeitern hiesiger Universitäten sprechen oder einfach c’t lesen.
Bilder:
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