Die KDE Entwickler integrieren in Plasma mit der kommenden Veröffentlichung 5.18 das KUserFeedback Framework um mehr über seine Anwender bzw. die eingesetzte Software zu erfahren. Eine tiefergehende Integration in weitere Bestandteile wie z. B. KWin ist angedacht.
Die KDE Entwickler folgen damit einem Trend auch in Open Source Projekte mehr Daten zu erheben. Ubuntu hat dies in Version 18.04 vorgemacht (siehe: Kommentar: Datenerhebung durch Linux-Distributionen) und openSUSE erhebt ebenfalls schon länger rudimentär Daten.
Auch wenn man als Datenschutz-bewegter Mensch damit immer seine Probleme hat, ist die Datenerhebung nicht per se überflüssig. Die erste Auswertung bei Ubuntu (siehe: Warum Telemetrie-Daten notwendig sind) zeigte interessante Informationen über die eingesetzte Hardware. Details, die sich so aus den öffentlichen Äußerungen in der Linux-Community nicht ablesen ließen. Beispielsweise die Tatsache, dass sowohl die Anwender von wenig leistungsfähiger, veralteter Hardware, als auch die Nutzer von potenter Highend-Konfigurationen eine Minderheit darstellen.
KDE folgt bei seiner Implementierung einem strikten Opt-In Verfahren. Die Entwickler appellieren trotzdem an die Anwender teilzunehmen, quasi als Beitrag zu freier Software.
Es ist natürlich eine Gradwanderung für ein Projekt, das sich Privacy immer auf die Fahnen geschrieben hat (siehe: KDE gibt sich Ziele: Privacy) und die Shitstorm-Kultur kann ein Projekt schnell in Ungnade fallen lassen. Zumal wir erst kürzlich das Thema hatten wie schwer wirksame Anonymisierung von Daten umzusetzen ist. Letztlich müssen die Anwender den Entwicklern vertrauen (oder in den Code gucken) ob die Datenerhebung wirklich sauber ist. Bei Microsoft und anderen kommerziellen IT-Unternehmen fehlt dieses Vertrauen, wie man an der anhaltenden Kritik zu Windows 10 sehen kann. Hoffentlich verdienen die Open Source-Projekte mehr vertrauen.