Nutzer-Standorte Teil von handelbaren Datenpaketen

Laut einer Recherche von Bayrischem Rundfunk und netzpolitik.org sind hunderttausende Standortdaten deutscher Nutzer Teil von Paketen in Datenhandelsbörsen.

Warum gibt es so viele kostenlose Apps. Die Frage stellen sich viele Menschen leider zu selten, sondern nutzen einfach, was ihnen bequem erscheint. Entwicklung und Betrieb kosten jedoch Geld. Zahlt der Anwender nicht direkt, dann zahlt er oft mit seinen Daten.

Dutzende von Apps unter Android und iOS erfassen den Standort. Manche, weil sie ihn (auch) für ihre Funktion benötigen, andere einfach so. Meist stammen die Daten aus dem Erhebungskontext personalisierter Werbung. Die Daten werden dann oft an Hunderte von Unternehmen weiterverkauft und landen in handelbaren Datenpaketen. Kombiniert man genügend Daten, lassen sich vermeintlich anonymisierte Datensätze unter Umständen wieder deanonymisieren.

Leute mit Interesse für die Themen Privacy und Datenschutz wird das kaum überraschen. So manchen reinen Nutzer aber vielleicht schon. Umso erfreulicher ist es, wenn sich reichweitenstarke Portale wie tagesschau.de des Themas annehmen.

Hoffentlich prüfen die Aufsichtsbehörden nun genau, ob die Daten wirklich legal erhoben und gehandelt wurde und verhängen ggf. entsprechend schmerzhafte Bußgelder. Nur so werden diese Firmen lernen. Ansonsten gilt: Nicht jede App installieren, nur weil es schnell geht und einem empfohlen wird.

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Cruiz
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Moin, meine Name ist Gerrit und ich betreibe diesen Blog seit 2014. Der Schutz der digitalen Identität, die einen immer größeren Raum unseres Ichs einnimmt ist mir ein Herzensanliegen, das ich versuche tagtäglich im Spannungsfeld digitaler Teilhabe und Sicherheit umzusetzen. Die Tipps, Anleitungen, Kommentare und Gedanken hier entspringen den alltäglichen Erfahrungen.

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