Synologys immer älter werdende Basis

Synology hat eine neue Version seines DSM herausgebracht. Für mehrere Hardware-Generationen ist DSM 7.3 zudem die letzte Aktualisierung. Wenigstens gibt es den LTS-Status, aber dennoch stellt dies einen markanten Bruch dar. Unter der Haube passiert jedoch nicht viel.

Die Hardware der Reihen *18 und *19 fällt reihenweise aus dem Support. Davon ist auch meine Synology DiskStation 218 betroffen. Grundsätzlich störe ich mich nicht am Supportende für ältere DiskStations. Zum Zeitpunkt des Supportendes wird die Hardware acht Jahre bei mir gelaufen sein (inklusive der Festplatten). Damit bin ich ziemlich zufrieden.

Der Versionsstand an der Basis entspricht beim neuen DSM-Update in weiten Teilen der Version DSM 7.2. Sicherheitskritische Fehlerbehebungen wurden hoffentlich zurück portiert.

SoftwareVersion
Kernel 4.4.302+
systemd219
PHP (es gibt separate Versionsstände in der Paket-Zentrale8.1.32
PostgreSQL11.11
NGINX1.23.1
Sudo1.9.5p2
GPG2.2.39
Python3.8.15

Nicht nur die Basis alters, auch an der Oberfläche hat sich im DSM in den letzten Jahren wenig getan. Viele Apps werden vernachlässigt, nur wenige wurden zuletzt konsequent weiterentwickelt. Eigentlich hat nur die Fotos-App wirklich neue Funktionen erhalten. Grundsätzlich reicht mir der Funktionsumfang, aber in manchen Bereichen, z. B. bei den Notizen, nutze ich mittlerweile andere Lösungen.

Hinzu kamen seltsame Kapriolen wie der Versuch, nur noch zertifizierte Festplatten für die neueren Hardware-Generationen zuzulassen, um sich damit einen weiteren Einnahmetopf zu erschließen.

Angesichts starker neuer Mitbewerber wie UGREEN ist dies ein zweifelhaftes Vorgehen. Dort bekommt man mittlerweile bessere Hardware, und die Softwarequalität nimmt auch stetig zu. Ich muss mir in jedem Fall im Supportzeitraum von DSM 7.3 ein neues Gerät zulegen. Die Entwicklung bei UGREEN schaue ich mir dabei natürlich genau an.

Cruiz
Cruizhttps://curius.de
Moin, meine Name ist Gerrit und ich betreibe diesen Blog seit 2014. Der Schutz der digitalen Identität, die einen immer größeren Raum unseres Ichs einnimmt ist mir ein Herzensanliegen, das ich versuche tagtäglich im Spannungsfeld digitaler Teilhabe und Sicherheit umzusetzen. Die Tipps, Anleitungen, Kommentare und Gedanken hier entspringen den alltäglichen Erfahrungen.
  1. Einerseits finde ich es gut, daß Ugreen auch in den NAS-Markt eingestiegen ist, setzt Synology etwas unter Druck.
    Andererseits halte ich nach wie vor an meiner DS212+ und DX213 samt DSM 4.3 fest. Ja, richtig gelesen, DSM 4.3 weil es ab DSM 5 gewaltige Änderungen gab. DSM 4.3 ist noch echt in der Community verbreitet gewesen und viele 3rd-Party-Apps gab es da. So z. B. autorun was beim Anschließen / Einschalten von USB-Medien automatisch einen Backup-Job anwirft, ist der beendet, wird das Medium wieder ausgeworfen. Extrem praktisch, wenn die Backup-Medien nicht immer online sind.
    Dann die Datensicherungen, die „normale“ (Datensicherung) und die versionierte (TimeBackup) funtionieren sehr gut, besonders in Verbindung mit autorun.

    Nicht zuletzt genannt die PhotoStation, die ich exzessiv nutze. Da sind mittlerweile Fotos von fast 100 Jahren enthalten. Ich hab zwar erst im Jahr 1999 mit der Digitalfotografie angefangen (damals mit der QV3000, jetzt mit der Panasonic Lumix GF7 und Wechselobjektiven) aber mein Vater hat vor einigen Jahren seine analogen Dias digitalisiert, was zurück ins Jahr 1978 geht. Und dann waren da noch unzählige Papierfotos die noch wesentlich weiter zurück reichen. Meine Großeltern, deren Eltern…

    Meine Synology DiskStation 212+ wird mir wohl noch länger erhalten bleiben, weil jedes Upgrade zwangsläufig zum Verlußt der PhotoStation führt. Außerdem fehlt mir die Liebe und Leidenschaft, die nach DSM 5 irgendwie nicht mehr vorhanden ist. Alles nur noch lieblos zusammen geschustert.
    Demnächst vielleicht doch ein Ugreen-NAS?
    Leider finde ich keine Alternative zur PhotoStation. Wichtig wäre mir, daß die Alben in Verzeichnissen abgelegt werden, Zugriffsrechte organisiert werden können (auf User-Basis) und Alben + Unter-Alben angelegt werden können. Ich nutze nämlich die Alben als Jahreszahlen und die Unter-Alben als Ereignis mit vorangestelltem Datum, damit eine gewisse Ordnung entsteht.

    • Ich hatte mit Synology Photos nur mal kurz gearbeitet, aber das lässt eine Ordner-Struktur zu. Vielleicht doch nochmal damit beschäftigen?

      Eine so alte DSM-Version muss man halt zwangsläufig aus dem Netz raushalten. Mir wäre das zu riskant.

  2. Synology Photos hatte ich auch mal getestet. Schien mir etwas zu sehr an Social Media orientiert und zu wenig an Foto-Verwaltung wie DS-Photo / PhotoStation.
    Immich hab ich auch schon mal angeschaut, scheint aber keine Unter-Alben zu unterstützen und die Fotos werden anscheinend anders gespeichert als bei der PhotoStation.
    Das Problem mit den Updates des DSM ist, daß man nicht nur immer Positives bekommt. Das Design hat sich verändert, gute Pakete (PhotoStation) werden verworfen, Datensicherung ist komplett anders umgesetzt und läßt keinen Automatismus zu, wenn ein Medium verbunden wird.
    So für mich also nicht nutzbar und ich muß beim „alten Eisen“ bleiben.

    Es wäre wirklich interessant, wenn man Betriebssystem, GUI und Anwendungen generell trennen würde. Sodaß ein neuerer DSM nicht zwangsläufig auch die alte Datensicherung, TimeBackup und die PhotoStation vernichten.
    Aber auch am PC / Mac wäre es interessant, wenn ein neues Betriebssystem nicht gleich in Inkompatibilitäten münden würde. Einzig unter Linux scheint es dieses Problem nicht zu geben. Zumindest nicht so stark. Apple schneidet bei iOS und macOS schnell alte Zöpfe ab, Windows ähnlich aber nicht ganz so schnell…

    • Hast du mal versucht Ente.io selber zu hosten? Das ist vielleicht eine alternative. Ich bin leider zu wenig mit Docker bewandert um das mal selbst zu testen, ich nutze aber die Gratisversion die sie selber betreiben.

  3. Ich habe aktuell auch noch ein Synology NAS im Einsatz. Aber das ist definitiv die letzte die ich einsetzen werde und aktuell ersetze ich gegen ein neues System. Mittlerweile ist auch die neue Hardware sehr veraltet, der RAM viel zu klein und man wird als Anwender gegängelt und muss mit schlechten Vorgaben leben. Da mache ich nicht weiter mit, egal wie gut das Ökosystem ist.

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