VPNs werden oft mit Anonymität assoziiert. Das ist Unsinn. Trotzdem haben VPNs ihre Berechtigung. Mullvad speichert nach neuesten Erkenntnissen wirklich keine Daten und bringt jetzt sogar einen Browser mit.
Wann sich ein VPN lohnt und warum Mullvad für mich einer der ganz wenigen Anbieter ist, denen ich vertraue, habe ich hier schon einmal beschrieben. Daran hat sich nichts geändert.
Die jüngsten Ereignisse haben diese Zuversicht jedoch noch verstärkt. Mullvad erhielt kürzlich Besuch von der schwedischen Polizei. Anlass waren wohl Ermittlungen in Deutschland, wie der Betreiber des Dienstes im Nachhinein erfuhr. Allerdings musste die Polizei wieder abziehen, ohne etwas Handfestes gefunden zu haben. Mullvad verspricht also nicht nur, keine Daten zu speichern. Er speichert wirklich keine Daten.
Zudem hat Mullvad eine technische Neuerung verkündet. Der Mullvad-Browser. Dabei handelt es sich um Kooperationsprojekt mit Tor. Die Vorgehensweise ist ähnlich. Auf Basis von Firefox wird ein Browser erstellt, der durch seine Konfiguration Fingerprinting erschwert. Der einzelne Nutzer geht dadurch in der Masse unter. Von dem Projekt profitieren beide Seiten, da sich durch den Mullvad-Browser die Anwenderzahlen weiter erhöhen und die Masse somit größer wird. Anstelle des Tor-Netzwerks verwendet der Mullvad-Browser natürlich das Mullvad-VPN. Dieses ist aber nicht in den Browser integriert, sondern muss weiter auf Systemebene, entweder durch Wireguard oder durch die Mullvad-Anwendung, eingerichtet werden. Mike Kuketz bescheinigt dem Browser ein exzellentes Datensendeverhalten.
Der Mullvad-Browser steht für alle verbreiteten Desktop-Betriebssysteme zum Download bereit. Linux-Anwender können zudem auf Flathub zurückgreifen und den Browser komfortabel als Flatpak installieren.