Google Pixel 6 – Ein paar Worte zur Hardware

Im Rahmen der Vorbesteller-Aktion habe ich mir ein Google Pixel 6 zugelegt (auf die Bose Kopfhörer warte ich leider noch). Nachdem GrapheneOS nun früher als erwartet eine brauchbare Version für das Pixel 6 veröffentlicht hat, konnte ich die Hardware früher als gedacht im Alltag testen. Das Ergebnis ist durchwachsen.

Gekauft habe ich das Pixel 6 aus drei Gründen:

  • In Kombination mit den Bose ANC 700 ein wirklich gutes Angebot
  • GrapheneOS
  • 5 Jahre Sicherheitsaktualisierungen

Vor allem das letzte Argument hat für mich den Unterschied gemacht. Wenn man jetzt z. B. das Vorgängermodell erwirbt, bekommt man nur noch 2 Jahre Updates, bevor das Gerät für sicherheitsbewusste Menschen eigentlich nur noch Elektroschrott ist. Das ist schade, weil das Pixel 5 vermutlich eher meine Ansprüche erfüllen würde. Zu den Gründen unten mehr.

Bestellt habe ich das Pixel 6 in der Farbe Sorta Seafoam. Ich mag farbige Geräte, das iPhone SE hatte ich z. B. auch in Rot erworben. Die Farbe ist ganz hübsch und erfüllt in etwa die Erwartungen. Schön sind auch die passenden Hüllen, die den Farbton aufgreifen, ohne komplett durchsichtig zu sein. Es gibt immer die Mär, Farben wären Gift für den Wiederverkaufswert. Beim Pixel 5 war allerdings die Sorta Sage-Variante nahezu immer vergriffen und hatte gebraucht entsprechend hohe Summen zur Folge. Das spricht für das Gegenteil.

Diese Hüllen sind Geschmackssache, aber glaubt mir: Beim Google Pixel 6 wollt ihr eine Hülle. Die Rückseite ist aus Glas und überhaupt nicht griffig. Ohne Hülle hätte ich definitiv Sorgen, das Gerät irgendwann mal aus Versehen fallen zu lassen.

Ein weiterer Grund für eine Hülle ist der Kamerastreifen. Dieses charakteristische Designelement des Pixel 6 ist ja seit Längerem bekannt und intensiv auf allen möglichen Kanälen diskutiert worden. Einerseits hebt sich das Gerät natürlich schön vom Einheitsbrei ab, andererseits hätte ich zumindest Angst, ziemlich schnell Macken oder Kratzer in der Kamera zu haben.

Das Gerät ist ansonsten gut verarbeitet, da gibt es nichts zu meckern. Gut gefällt mir auch, dass das Betriebssystem beim anheben kurz Uhrzeit und Datum anzeigt. Das ist nicht mit dem Sperrbildschirm zu verwechseln.

Auf die Funktionen des Betriebssystems gehe ich hier nicht näher ein, da ich bekanntermaßen das Stock-Android von Google nicht nutze und GrapheneOS in einer eigenen Serie das Thema ist. Kolportierte Probleme mit dem Fingerabdrucksensor oder dessen Geschwindigkeit kann ich nicht bestätigen.

Die Kamera ist natürlich beeindruckend und erzielt auch mit der GrapheneOS Kamera-App sehr gute Ergebnisse. Hier war ich mit dem Samsung Galaxy S10 nie richtig warm geworden. OpenCamera ist zwar die beste freie Kamera-App, aber das heißt leider nicht viel.

Wirklich beeindruckt hat mich bisher die Akkulaufzeit. Ich nutze mit GrapheneOS kein Push-Nachrichtensystem, habe drei Messenger und einen E-Mail Client installiert, die alle einzeln Nachrichten prüfen und holen müssen. Trotzdem komme ich locker auf 3-4 Tage Betrieb. Trotz Podcasts, Telefonieren und ständigem Vorzeigen des Impfstatus. Mit meinem Samsung Galaxy S10 bin ich zuletzt gerade noch so über den Tag gekommen und habe mich ohne Ladekabel kaum vor die Tür gewagt.

Auch ansonsten gibt es nichts zu meckern. Das neue Design von Android 12 gefällt mir gut, die Sprachqualität ist sehr gut, die Laufstärke der Boxen sehr gut. Funktional gibt es keine Probleme.

Warum dann nur ein durchwachsenes Ergebnis? Dazu ein paar Zahlen:

Gewicht207 g
Höhe158,6 mm
Breite74,8 mm
Tiefe8,9 mm

Anders gesagt: Das Teil ist ein ziemlicher Klopper und die obligatorische Hülle trägt auch noch gut auf. 207 g sind deutlich mehr als die meisten Konkurrenzsmartphones auf die Waage bringen. In meiner Erinnerung war schon mein BlackBerry Classic bleischwer und das brachte “nur” 178 g. auf die Waage. Bei der Größe bekomme ich es gerade noch so in die Hosentasche. Trägt man es in der Sakkoinnentasche sieht man, dass Bleigewichte auf der einen Seite hängen. Wenn das so weiter geht, laufe ich demnächst auch noch mit so einer peinlichen Herrenhandtasche herum.

Das Gewicht war mir sofort negativ aufgefallen und so richtig daran gewöhnt habe ich mich noch nicht. Ich habe hier in den sauren Apfel gebissen, um mal GrapheneOS ausprobieren zu können, aber sollte Google in den kommenden Jahren ein Pixel mit kompakteren Maßen und weniger Gewicht auf den Markt bringen, werde ich wohl die 5 Jahre Support nicht ausreizen.

Cruiz
Cruizhttps://curius.de
Moin, meine Name ist Gerrit und ich betreibe diesen Blog seit 2014. Der Schutz der digitalen Identität, die einen immer größeren Raum unseres Ichs einnimmt ist mir ein Herzensanliegen, das ich versuche tagtäglich im Spannungsfeld digitaler Teilhabe und Sicherheit umzusetzen. Die Tipps, Anleitungen, Kommentare und Gedanken hier entspringen den alltäglichen Erfahrungen.

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