OpenDocument Reader für Android

Freie Android ROMs und F-Droid als Store hatten immer eine besonders problematische Leerstelle: Textdokumente lesen und bearbeiten. Die neue Version von OpenDocument Reader schließt diese Lücke ein bisschen.

Im Bereich der Basisanwendungen ist das Angebot an freier Software über F-Droid seit einiger Zeit ausreichend. Lediglich Textdokumente sind ein Problem.

Zwar gibt es SoftMaker Office für Android und hier auch eine tolle neue Version, aber das gibt es nur über den Play Store. Das ist schon eine herbe Enttäuschung, da SoftMaker auch problemlos Android-Pakete nach einem Kauf zum Download anbieten könnte. LibreOffice und Collaboras Office sind mobil ein schlechter Witz. Es gibt dazu nahezu keine guten Testberichte, außer jene Autoren, die das Potenzial betonen. Die Variante von Collabora gibt es zudem nur im Google Play Store. So lange die an ihrer morschen Basis kleben, wird da auch nicht viel passieren.

Natürlich möchten die wenigsten auf ihrem Smartphone ganze Romane verfassen, aber in der echten Welt bekommt man eben nicht nur PDF-Dateien zugesandt, sondern auch gerne mal Textdokumente im Format von OOXML (DOCX, XLSX etc.) oder OASIS (ODT, ODS etc.). Bisher war da nicht viel zu machen.

Diese Lücke wird mit der Verfügbarkeit von OpenDocument Reader im F-Droid Store wenigstens teilweise geschlossen.

Die App fokussiert die freien Formate von LibreOffice, aber bietet daneben auch einen mehr oder minder guten Support für folgende Dateitypen:

  • Dokumente: PDF
  • Archives: ZIP
  • Bilder: JPG, JPEG, GIF, PNG, WEBP, TIFF, BMP, SVG, etc
  • Videos: MP4, WEBM, etc
  • Audio: MP3, OGG, etc
  • Text: CSV, TXT, HTML, RTF
  • Microsoft Office: Word (DOC, DOCX), Excel (XLS, XLSX), PowerPoint (PPT, PPTX)
  • Apple: Pages, Numbers, Keynote
  • LibreOffice: ODF* (ODT, ODS, ODP, ODG)
  • PostScript
  • AutoCAD
  • Photoshop (PSD)

Die Darstellung klappte bei meinen Tests nicht immer perfekt, aber um einen Überblick über die Inhalte zu bekommen, genügt es vollkommen. Mehr möchte man ja oft am Smartphone gar nicht haben. Damit ist OpenDcoument Reader eine Art Schweizer Taschenmesser für Dateien.

Es ist schön zu sehen, dass sich hier was tut und freie AOSP + F-Droid Systeme eine Lücke weniger haben.

Cruiz
Cruizhttps://curius.de
Moin, meine Name ist Gerrit und ich betreibe diesen Blog seit 2014. Der Schutz der digitalen Identität, die einen immer größeren Raum unseres Ichs einnimmt ist mir ein Herzensanliegen, das ich versuche tagtäglich im Spannungsfeld digitaler Teilhabe und Sicherheit umzusetzen. Die Tipps, Anleitungen, Kommentare und Gedanken hier entspringen den alltäglichen Erfahrungen.
  1. Von mir auch dank für die Vorstellung. Bin aber etwas irritiert, weil die app im fdroid store als ‚ seit 8 Jahren nicht aktualisiert‘ geführt wird. Außerdem wird dort bei unerwünschten Eigenschaften tracking aufgeführt. Ist das dieselbe App? Der Name ist gleich.

    Im Moment nutze ich den LibreOffice Viewer. Das öffnen von Documenten dauert damit schon seine Zeit, aber sonst bin ich ganz zufrieden, was die Darstellung angeht.

    Zum gelegentlichen editieren nutze ich OnlyOffice in der Nextcloud. Das klappt auch auf dem Smartphone erstaunlich gut, setzt aber natürlich eine Nextcloud und eine Internetverbindung voraus.

    • Es gab zwei Updates 2021. Keine Ahnung, warum das bei dir nicht aufgelistet wird? Ist F-Droid bei dir aktuell?

      Auf solche Warnung gebe ich bei F-Droid nichts mehr, weil da im Hintergrund teilweise furchtbare Ideologen am Werk sind. Sogar Fennec hat da unerwünschte Merkmale.

      • Ich finde die Anzeige der unerwünschten Merkmale völlig in Ordnung. Es gibt ja auch eine Nennung, welcher Art das Merkmal ist. In der Standardkonfiguration wird meines Wissens zur Erstellung von Suchvorschlägen nach jede Eingabe direkt Google übermittelt. Der Hinweis ist dann schon in Ordnung. Nicht ganz frei ist der Quelltext hinsichtlich von DRM soweit ich weiß.

        Man könnte das leichter für Einsteiger zugänglich machen, die das abschrecken könnte, aber ich sehe die Anzeige einfach als Hinweis.

      • Die Paketquellen waren tatsächlich nicht aktuell genug. Jetzt wird die aktuelle Version angezeigt, und den tracking Warnhinweis gibt es such nicht mehr.

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