Google möchte sich von veralteten Tracking-Technologien lösen und auf ein neues System wechseln, das vermeintlich sicherer sein soll. Dagegen formiert sich viel Widerstand.
Den US-Konzernen bläst seit einiger Zeit ein strengerer Wind entgegen. An die ständigen Auseinandersetzungen mit der EU hatte man sich im Silicon Valley vermutlich gewöhnt, aber die angedrohte Zerschlagung dürfe nun doch für Kopfzerbrechen sorgen. Rechtlich hat die US-Regierung da im Zweifelsfall mächtige Hebel, auch wenn das viele vergessen haben.
Höchste Zeit also ein bisschen gutes Wetter zu machen, dachte man sich wohl bei Google. Klassisches Tracking funktioniert sowieso immer schlechter, weil viele Addons und Browser die Mechanismen blockieren. Dabei gibt es erhebliche Zweifel, ob die neue Methode so viel Privatsphären-freundlicher ist.
Die anderen Browser-Hersteller haben dem Projekt bereits eine Absage erteilt. Das dürfte Google kaum überraschen und ist faktisch auch bedeutungslos. Googles Chrome/Chromium hat eine absolut dominante Stellung im Browser-Markt. Ohne Safaris hohe Marktanteile bei macOS und iOS wäre Google in dem Segment vermutlich schon in einer Monopol-gleichen Stellung.
Wirkungsvoller dürfte die Absage von WordPress an das Projekt sein. Immerhin betreibt WordPress einen Großteil der weltweit verfügbaren Webseiten. Fraglich nur, ob Google sich das gefallen lässt oder die Blockade von WordPress technisch in Chrome umgeht.
Das letzte Wort dürfte hier noch nicht gesprochen sein.