Bundesverwaltung setzt für Cloudlösung auf Nextcloud

Diese Bundesverwaltung wird zum Aufbau einer privaten Cloudlösung auf Nextcloud setzen. Eine entsprechende Ausschreibung gewann das Unternehmen Computacenter, das wiederum auf die deutsche Nextcloud GmbH zurückgreift. Betrieben wird das ganze jedoch vom ITZBund selbst.

Entsprechende Newsmeldungen:

Nextcloud wird laut SPIEGEL ONLINE damit wohl eine siebenstellige Summe über die nächsten drei Jahre einnehmen und dafür Support und Dienstleistungen erbringen. Insgesamt soll Nextcloud dann potenziell den 300 000 Beschäftigten in den Einrichtungen des Bundes zur Verfügung stehen.

Es ist schön zu sehen, dass man beim Bund auf eine deutsches Projekt setzt und Open Source fördert. Die eindeutige Absage an eine Public Cloud-Lösung ist begrüßenswert. Alles andere wäre aber auch eine Überraschung gewesen, denn die Bundesbehörden gehen nicht so lax mit der Sicherheit um, wie dies gerne suggeriert wird. Spektakuläre Angriffe auf das Regierungsnetz oder den Bundestag sprechen nicht unbedingt für fehlende Vorkehrungen, sondern auch für die Qualität der Angriffe. So manches Unternehmen hätte da vermutlich auch erhebliche Datenabflüsse hinnehmen müssen.

Zwei kleine Bemerkungen kann ich mir aber dennoch nicht verkneifen. Erstens jammert nun niemand über den Millionenbetrag für eine eigentlich kostenlose Software, nachdem vor ein paar Tagen eine Millionensumme an Microsoft noch hohe Wellen schlug (siehe: Linux in der öffentlichen Verwaltung). Zweitens liegt der verbreitete Einsatz von Microsoft-Produkten auf den Rechnern des Bundes vielleicht doch nicht an Korruption oder Idiotie der Bundesregierung, wie gerne in den Technik und/oder Open Source-Medien suggeriert wird, sondern daran, dass Linux auf dem Desktop nicht konkurrenzfähig ist.

Kommentieren Sie den Artikel

Ergänzungen dienen der Diskussion über die Inhalte des Artikels. Nachfragen, Anmerkungen und Ergänzungen sind dezidiert erwünscht. Ergänzungen werden vor der Veröffentlichung moderiert. Wir behalten uns vor Kommentare ohne inhaltlichen Bezug oder abseitige Diskussionen nicht zu veröffentlichen.

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

Mehr aus dem Blog

Realitäten sind grau

Wenn es um proprietäre und freie Software (im öffentlichen Dienst) geht, wird gerne ein Schwarz-Weiß-Bild gezeichnet. Dort der böse proprietäre Monopolist, der immer die...

Zwischenruf: Der Bund zahlt für Microsoft und die Open-Source-Peergroup lässt tief blicken

Ungefähr einmal im Jahr sind die Lizenzkosten von Microsoft in gewissen Kreisen ein Thema. Über 200 Millionen zahlt der Bund mittlerweile für seine IT....

Schwerpunktseite zu Synology überarbeitet

2019 habe ich mir eine Synology DS218 zugelegt und damit die Zeit der Do-it-yourself-Lösungen mit FreeNAS & Co. beendet. Das war wohl eine meiner...

Neues von Mullvad

VPNs werden oft mit Anonymität assoziiert. Das ist Unsinn. Trotzdem haben VPNs ihre Berechtigung. Mullvad speichert nach neuesten Erkenntnissen wirklich keine Daten und bringt...