Tagtäglich erleben viele Menschen den Diebstahl ihrer digitalen Identität durch eine Accountübernahme. Trifft es aber mal Prominente aus Politik und Medien muss gleich das BSI daran glauben und der Innenminister eine Pressekonferenz abhalten. Dabei gelingen die meisten Hacks nur durch die fahrlässige Mitwirkung ihrer Opfer.
Bereits bei der mutmaßlich russischen Einflussnahme auf die US-Wahlen waren weniger super-intelligente und ausgebuffte Hacker am Werk, als vielmehr eine ordinäre Phishing-Maßnahme erfolgreich. Obwohl wir noch nicht wissen, wie genau die jetzt veröffentlichten Informationen an den Angreifer gelangt sind, deutet bisher vieles darauf hin, dass durch Nachlässigkeit Einzelner Accountübernahmen möglich waren.
Wie dem auch gewesen sein mag, alle Medien veröffentlichten zur Zeit Leitfäden wie man sich digital schützen kann:
- ZEIT ONLINE – Wie schütze ich mich vor Internetkriminalität?
- Süddeutsche Zeitung – Zehn Regeln für Ihre digitale Sicherheit
- SPIEGEL ONLINE – So schützen Sie sich vor Hacks
- heise online – Gehackte Daten: Einfache Schritte zum Schutz vor Hackerangriffen
- usw. usf.
Diese Leitfäden zeigen sehr schön, dass vor der deutschen Gesellschaft noch ein sehr weiter weg liegt. Wenn man diese Liste von Banalitäten in Basismaßnahmen durchließt merkt man, dass dieses Blog hier viel zu abgehoben für die meisten Anwender ist und hiesige Leitfäden das Niveau viel zu hoch hängen (siehe: Leitfaden für den Einstieg: Mehr Sicherheit für die eigenen Daten).
Allerdings hat Heribert Prantl von der Süddeutschen in einem wirklich recht: Sofern man so einer Aktion überhaupt etwas gutes abgewinnen kann (für die Betroffenen ist es in jedem Fall furchtbar!), so trifft es dieses mal diejenigen, die als Gruppe seit Jahren Datenschutz und -sicherheit sturmreif diskutieren.
Bilder:
Einleitungs- und Beitragsbild von Megan_Rexazin via pixabay