In vielen Blogbeiträgen schreibe ich wie selbstverständlich von der „verschränkten Datenschutz- und Open Source-Community“. Doch was meine ich damit eigentlich?
Das war eine berechtigte Frage, die mich erreichte und ich habe das tatsächlich noch nie erklärt. Wohl, weil es mir (nichts für ungut) trivial erschien. Mit dieser Bezeichnung möchte ich niemanden herabwürdigen oder irgendetwas konstruieren.
Es gibt rund um die Themen „Datenschutz“ und „Open Source“ Gemeinschaften, die sich mit den Themen befassen und sie voranbringen wollen. Das kann man z. B. sehr schön bei den vielen gegenseitigen Referenzierungen bei Twitter beobachten. Teilweise sind das professionelle Akteure (im Sinne, dass diese damit ihren Lebensunterhalt bestreiten), teilweise ehrenamtliche Aktivsten.
Meiner Meinung nach handelt es sich dabei zwar um zwei Communitys, aber die Überlappungszonen sind sehr ausgeprägt. Auf Akteursebene heruntergebrochen heißt das, viele Personen sind in unterschiedlicher Intensität in beiden Themenfeldern aktiv. Vermutlich könnte man das mit einer Netzwerkstudie sogar belegen, aber der Aufwand wäre natürlich enorm.
Also stark vereinfacht: Viele Open Source Enthusiasten finden, dass Datenschutz ein wichtiges Thema ist und viele Datenschutz-Aktivisten glauben, dass Open Source ein wichtiger bzw. der wichtigste Baustein bei der digitalen Selbstverteidigung ist.
Diese Verschränkung kann man beispielsweise bei den Themenfeldern sehen, mit denen sich die Electronic Frontier Foundation befasst.
Das bedeutet natürlich nicht, dass dies bei allen Akteuren so ist. Manche Open Source-Aktivisten scheren sich nicht um Überwachung (und arbeiten dann für Google…), andere Datenschutz-Aktivisten halten Open Source für ein nachrangiges Thema.
Auf diesem Grund schreibe ich häufiger mal von der „verschränkten Datenschutz- und Open Source-Community“ wenn mal wieder beide Phänomene zusammen treffen.