Webseiten-Analyse ist ein Datenschutz-Albtraum, sowohl für Betreiber als auch für Benutzer. Dabei ist der Ansatz, ein paar rudimentäre Informationen über das Besucher-Aufkommen zu erheben, legitim. Abhilfe kann Koko Analytics schaffen.
Jeder Webseiten-Betreiber möchte gerne ein paar Informationen über sein Angebot. Die Verbesserung des Angebots ist nicht nur eine Floskel für Datenschutzerklärungen und Cookie-Banner, sondern ein wichtiger Beweggrund. Schließlich kann es interessant sein, wie sich das Besucher-Aufkommen entwickelt, welche Artikel viel gelesen werden und welche Perlen in den Tiefen einer Seite schlummern.
Bis zur DSGVO war Google Analytics quasi allgegenwärtig. Weil sich das im Grunde genommen nicht wirklich DSGVO-konform betreiben lässt, hat sich der Markt heute diversifiziert und viele setzen auf Matomo (ehm. Piwik), wobei auch hier vermutlich eine Einwilligung notwendig ist.
Abgesehen von wirklich professionellen Seiten ist das aber immer noch mit Kanonen auf Spatzen geschossen. Keine kleine oder mittlere Webseite braucht diese ausgefeilten Analyse- und Kampagnen-Werkzeuge und die Ergebnisse sind auch viel zu ungenau, wenn man DSGVO-konform eine Einwilligung einholt.
Koko Analytics hat da einen viel reduzierteren Ansatz. Das WordPress-Plugin zählt die Aufrufe der einzelnen Seiten/Blogbeiträge und liefert diese in einer Seite aus. Zusätzlich gibt es eine Liste der Top-Level-Domains der Referrerer, damit man ein wenig sieht, woher die Besucher kommen.
In den Einstellungen kann man das Setzen eines Cookies komplett deaktivieren, wodurch man keine Einwilligung braucht, da absolut keine personenbezogenen Daten erhoben werden. Weil wiederkehrende Besucher auf diese Weise sehr schlecht identifiziert werden können, ist die Statistik natürlich ziemlich ungenau.
Zusätzlich gibt es noch ein paar Optionen, um z. B. einige Benutzerrollen von der Erhebung auszuschließen und alte Daten automatisiert zu löschen.
Für einen oberflächlichen Eindruck reicht so etwas aber aus und dürfte den meisten Betreibern genug Informationen liefern.
Matomo lässt sich durchaus ohne Cookies betreiben und somit ohne Einwilligung: https://matomo.org/faq/new-to-piwik/how-do-i-use-matomo-analytics-without-consent-or-cookie-banner/
Ob man wirklich solch eine umfangreiche Analyselösung braucht, ist aber in der Tat die Frage. Letztlich sammelt man vermutlich deutlich mehr Daten als man braucht. Aber Koko Analytics sieht mir dann doch etwas zu minimalistisch aus. Daten wie Bounce Rate, Exit Pages, Verweildauer, etc. sind ja durchaus ganz hilfreich bei der Optimierung.
Bei Matomo gibt/gab es in der Vergangenheit sehr widersprüchliche Aussagen.
Es gibt ja kein Lex “Cookie” sondern es geht um die Erhebung personenbezogenener Daten. Das ist mit Matomo möglich. Mir ist natürlich klar, dass man das einschränken kann aber ich bin mir nicht sicher, ob das rechtssicher ausrwicht.
Was eigentlich schade ist, weil selbst gehostete Analyse nicht mit Diensten wie Google Analytics in einen Topf geworfen werden sollte.