elementary OS im Consumer-Einsatz – Ein Experiment

Kaum eine Distribution beäuge ich schon so lange wie elementary OS. Von einem richtigen Dauereinsatz habe ich aber bisher abgesehen. Dank Hardware-Neuanschaffung bietet sich jetzt aber die Gelegenheit. Erste Tests sind sehr vielversprechend.

Ich nutze die Geräte nicht selber aber bin für die Betreuung zuständig. Missionarischen Eifer habe ich da noch nie entwickelt und installiere immer was sich im Test mit den Anwendern als praktikabelste Lösung herausstellt. Ursprünglich war dies mal KDE Plasma auf openSUSE (siehe: openSUSE Leap im wartungsfreien Einsatz). Die Systeme hatte ich zwischenzeitlich auf Kubuntu umgestellt, was aber für Anwender völlig geräuschlos ist weil Distributionen zunehmend an Bedeutung verlieren und Desktopumgebungen und Programme wirklich entscheidend sind.

In den letzten Jahren hat sich leider gezeigt, dass man bei KDE Plasma so richtig viel aus versehen kaputt machen kann. Anwender finden dabei Funktionen, die mir in all den Jahren nie aufgefallen waren. Beispielsweise, dass man die Buttons für Herunterfahren, Neustart und Abmelden um K-Menü neu positionieren kann. Dazu noch die Möglichkeit – wie auch immer – die gesperrten Miniprogramme versehentlich zu entsperren und damit großes Chaos anzurichten. Kontact war auch so eine leidige Dauerbaustelle mit schwer zu lösenden Problemen. Hinzu kam auch meine stark gesunkene persönliche Affinität zu KDE aber das hätte – siehe oben – alleine keinen Wechsel ausgelöst.

Nun also elementary OS und sogar mehrheitlich mit den Standardprogrammen. Pantheon Mail (Geary) und Maya Kalender dürfen jetzt zeigen, ob sie für den Normalbetrieb taugen. Ich persönlich hätte eher Thunderbird oder Evolution genommen aber die Options- und Schaltflächenvielfalt überzeugte nicht. Lediglich Firefox verrichtet anstelle von Epiphany seinen Dienst. Bei Sicherheit gibt es keine Kompromisse.

Die ersten Erfahrungen verlaufen ziemlich gut. Die stark reduzierte Oberfläche und die eOS Designrichtlinien scheinen zielführender als der KDE-Dschungel zu sein. Die optische Annäherung an Smartphones scheint auch hilfreich zu sein, da die meisten Anwender diese besser bedienen können, als Desktopsysteme.

Ich bin sehr gespannt auf die langfristigen Erfahrungen.

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