Dieses Jahr habe ich vor der WWDC etwas gezittert. Hier im Haushalt waren mit einem iPhone SE und einem MacBook Air von 2012 zwei Wackelkandidaten, bei denen nicht ganz klar war, ob sie nochmal ein Update des Betriebssystems bekommen. Ohne Sicherheitsaktualisierungen betreibt man schließlich kein System (siehe auch: Kommentar: Upgradeverweigerer und der Infektionskreislauf).
Angesichts der Thematik macht man sich schon seine Gedanken über die Abhängigkeit von einem Hersteller. Wenn Apple bei Geräten die Unterstützung einstellt kann man nicht mehr viel machen. Es sei denn man hat Lust auf alternative Lösungen mit Problempotenzial. Bei Linux kann man theoretisch endlos basteln und Windows läuft seit Windows 7 auch auf relativ alten Geräten einigermaßen rund.
Nun hat Apple aber Entwarnung gegeben. Das kommende macOS „Catalina“ und iOS 13 laufen noch auf meinen Geräten. Sofern man davon ausgeht, dass die Version 2020 dann nicht mehr für das MacBook von 2012 angeboten wird, bleibt noch ein Restunterstützungszeitraum bis 2022. Also 10 Jahre ab Produktlaunch. Das iPhone SE bekommt somit auch mindestens 4 Jahre Updates.
Natürlich kommen dann wieder Fans von Museums-Hardware um die Ecke und beklagen sich über nur 10 Jahre und rechnen vor wie lange sie Hardware XY schon nutzen. Wenn ich mir meine Nicht-Apple-Geräte so angucke, dann bin ich aber schon froh, wenn die auf 10 Jahre kommen. Es sind nicht nur technische Defekte und Abnutzungserscheinungen, sondern auch unzureichende Leistungsdaten. Bei Android-Smartphones muss man gar nicht erst vergleichen. 4-5 Jahre Support bietet kein Hersteller. Die relative Freiheit zahlt sich also unterm Strich nicht aus, weil die Illusion der „ewigen Benutzbarkeit“ durch die Hardware konterkariert wird.
Mit der Abhängigkeit kann ich also ganz gut leben.
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