Ubuntu ist überflüssig! Bedingt durch den eigenen Erfolg und mangels Ideen und Engagement braucht man es eigentlich nicht mehr. Die hohen Marktanteile im Linux-Segment beruhen auf der verbreiteten Gleichsetzung Linux=Ubuntu und sichern aktuell noch die Verbreitung. Sich darauf auszuruhen ist gefährlich, der Linux Mint-Hype hat gezeigt, dass sich Marktanteile schnell verschieben können.
So überflüssig Ubuntu heute ist, so wenig trifft dies auf die Vergangenheit zu. Als Ubuntu 2004 die erste Version herausbrachte war Linux auf dem Desktop ein Elend. Die Installationsroutinen der Distributionen waren kompliziert und anschließend war massive Nacharbeit durch den Anwender notwendig, bis alles einigermaßen lief. Proprietäre Treiber für Grafikkarten, WLAN-Adapter und ähnliches waren kompliziert zu installieren und hatten das Potenzial Updates und Upgrades zu einem Glücksspiel zu machen. Manuelle Konfiguration der wichtigen Config-Dateien war nicht optional sondern Grundvoraussetzung.
Die Bedeutung von Ubuntu kann man sehr gut ermessen, wenn man mal openSUSE 10.2 mit Ubuntu Dapper Drake – der ersten LTS-Version – vergleicht. Von vergleichbaren Debian-Versionen ganz zu schweigen, man hatte schließlich erst mit Etch im Jahr 2007 ein richtiges Installationsprogramm. Was die Einfachheit der Installation und die anschließende Einrichtung betrifft lagen zwischen Ubuntu und dem Rest des Linux-Ökosystems Welten.
Innovativ war nicht nur die deutlich vereinfachte Installationsroutine und die LiveCD, die einen Vorabtest der Hardwarekompatiblität ermöglichte, sondern auch die gute Vorkonfiguration des Desktops und die ausgesuchte Programmauswahl. Neu war zudem auch die Idee eines festgelegten Supportzeitraumes und die Ausdehnung eines Enterprise-Supports auf den Desktop, sowie dessen Verfügbarkeit für Privatanwender.
Ubuntu hatte immer zahlreiche Schwachpunkte. Das schlecht gepflegte Universe, die Abhängigkeit von Canonical, die teilweise intransparente Entscheidungsfindung durch Mark Shuttleworth, das schwierige Verhältnis zur Open Source-Community – um nur einige zu nennen. Demgegenüber standen aber immer die immensen Vorteile auf dem Desktop gegenüber den alten Distributionen, die erst angespornt durch den Konkurrenzdruck und das Vorbild Ubuntus ein wenig Feinschliff vornahmen.
Der Vergleich mit Dapper Drake zeigt aber bereits die Problematik. Nachdem man die – nennen wir sie mal – Kerninnovationen umgesetzt hatte konzentrierte man sich auf den Feinschliff. Neuheiten waren doch eher kleinerer Natur und beschränkten sich oft auf die Übernahme der aktuellen Entwicklungen der Open Source-Gemeinschaft. Dieser Idee blieb man im Grunde genommen auch treu, als man Unity aus der Taufe hob. Die Ubuntu-Entwickler glaubten zu dem Zeitpunkt nicht, dass die GNOME Shell in der Form ein Erfolg sein würde – vollkommen richtig, wie sich dann herausgestellt hat.
Nachdem man fast alle Eigenentwicklungen beerdigt hat, ist man mit 18.04 zur GNOME Shell zurück gekehrt. Lieblos hat man versucht das Ubuntu Design zu übertragen, aber alles wirkt zusammen geflickt und eine Aktualisierung der Designsprache an gegenwärtige Design-Ideale steht weiterhin aus. Irgendwie glaubt man einen Software-Store haben zu müssen, aber auch dieser ist lieblos und dysfunktional. Die schlechte Integration der Snaps setzt dem nur die Krone auf.
Die Ubuntu-Entwickler scheinen jede Vision für den Desktop verloren zu haben. Rein oberflächlich ignoriert man die Tendenzen der Gegenwart, indem beispielsweise Cloud keine Rolle spielt und die Integration mit Android nicht vorkommt – für beides gibt es vitale Communityprojekte. Früher hätte Ubuntu so etwas integriert und leicht verfügbar gemacht. Dabei geht es nicht nur um die Oberfläche, sondern auch um Erleichterungen für den Privatanwender. Ein Gebiet auf dem Ubuntu früher immer geglänzt hat. Ein weiteres Beispiel für eine solche Innovation hat openSUSE in der Vergangenheit mit der Btrfs-Snapper Kombination entwickelt und die Linux-Mint Macher sind nun mit Timeshift auf diesen Zug aufgesprungen. Die Erkenntnis dahinter ist, dass Updates scheitern können und der Privatanwender dann meist überfordert ist. Leicht rückabwickelbare Schnappschüsse sollen dann helfen.
Bei Ubuntu gibt es Neuerungen nur noch mit Hinblick auf den Serverbereich. Hier gab es eine neue Installationsroutine und mit ZFS ein Experiment mit Zukunftschancen.
Wozu braucht man Ubuntu noch auf dem Desktop? Nichts von dem gebotenen, bekommt der Anwender nicht auch bei z. B. Debian. Das liegt natürlich auch daran, dass Debian und andere – vergleichsweise alte – Distributionen aufgeholt haben was Nutzerfreundlichkeit & Co betrifft. Der Fluch eines Avantgardeprojektes besteht halt darin, dass man nicht nur innovativ gewesen sein, sondern fortwährend innovativ bleiben muss. Ubuntu ist heute ein genau so lieblos zusammen geschusterter Baukasten wie Debian – mit dem Unterschied, dass es ohne die von Debian geerbten Pakete nicht mal das wäre.
Ubuntu ist also überflüssig.
Ich bin schon ziemlich lange dabei.
Habe als Kind mit 12 Jahren Debian 2.0 installiert. Fand das jetzt nicht sooo schwer.
Aber heute ist mein Lieblings System auch Ubuntu.
Klar gabs immer mal Höhen und Tiefen… aber Ubuntu war und wird immer an der Spritze stehen und gebraucht werden.
Wie schon geschrieben… „Hype“ von Linux Mint. Hat nicht lange angehalten. Mint wäre auch ohne Debian oder Ubuntu nicht mal „das“. Ein Gelegenheits OS von Neulingen die sich ziemlich schnell anders orientieren.
Mint ist ein Produkt von Leuten die sich nicht mit dem System befassen möchten und stänkern möchten.
Man kann auf Ubuntu jeden Desktop installieren. Man ist nicht gezwungen das zu verwenden… was die Mint User bei Ubuntu bemängeln und kritisieren.
Die hinter Mint stehen geben sich schon lange keine Mühe mehr. Die Hälfte der Pakete fehlt oder ist genau so alt wie bei Debian. Klar. alt= Stabilität. Dabei bleibts aber nicht. Mint fügt stable/unstable und richtig alt zusammen. Vergisst dabei auch Abhängigkeiten. Manche Sachen muss man sich aus dem Quellcode zusammen compilieren…
Die Konfig Dateien sind nicht immer ohne Fehler übernommen. Habe das Gefühl das manche Pakete zum schlechteren verändert werden. Auf Ubuntu läufts. Auf Mint spuckts mir Fehler aus. Aber hauptsache Timeshift als Innovation des Jahrtausends loben. Das wars aber dann auch an Innovation. Meckern + alten Standart Desktop + Timeshift.
Bei Ubuntu wird alles geprüft ob alles zusammen passt und vollständig ist. Da treten keine unvorhergesehenen Probleme auf. Und genau das erwarte ich von einem System. Ich möchte mit der Zeit gehen. Möchte aber nicht ständig nachbessern müssen.
Wenn ich was neues möchte installier ichs einfach. Und muss nicht ganz viel Frickelarbeit leisten wie bei Mint oder Debian… wo ich mir dann vielleicht das ganze System zerhaue.
Obwohl… ZFS on Root… macht dann auch so Sachen wie Timeshift überflüssig. Timeshift ist nett gemeint aber wenn der grafische Desktop nicht mehr startet wars das.
Bei ZFS on Root… kann ich ganz normal im Boot Grub Menü den alten Stand auswählen. Und es bootet eventuell 5 Sekunden länger. Und alles auf meinem Desktop System ist wie vorher. Dazu braucht es keine Server Umgebung oder komplizierte Befehls Eingabe.
Mint ist ein Produkt von Leuten die sich nicht mit dem System befassen möchten und stänkern möchten.
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Falsch!
Mint ist ein Linux für Leute die ihren PC einfach nur benutzen wollen und wissen, das ihr Rechner nur ein technisches Hilfsmittel ist, um Aufgaben zu erledigen.
„Rein oberflächlich ignoriert man die Tendenzen der Gegenwart, indem beispielsweise Cloud keine Rolle spielt und die Integration mit Android nicht vorkommt..“
Na gottseidank..!!
Wer will (und braucht) gerade als Linuxer, denn diesen Mist?
Ich kenne keinen. Im Gegenteil, die von mir ans „Linux“ herrangeführten sind froh von dem Cloudmüll weg gekommen zu sein. Man speichert seine wichtigen Daten lokal auf einer externen USB-SSD/HDD!
Da eine 1TB oder 2TB Platte rein, ist mitnehmfreundlich und gut ist!
Das ist ein Beispiel,keine Reklame:
http://www.logilink.org/media/images/produkt/_300/UA0106.png