Verschwörungstheorien sind kein neues Phänomen, aber haben durch das Internet eine neue Plattform gewonnen. Wer sich viel mit Möglichkeiten zur digitalen Selbstverteidigung beschäftigt stolpert über kurz oder lang über eine Vielzahl von Verschwörungstheorien.
Selbst qualitativ hochwertige Seiten präsentieren Buchempfehlungen, die auch bekannte Verschwörungstheoretiker umfassen und in vielen Foren braucht man bei Metadiskussionen kaum bis Seite 2 lesen ohne die ersten Anklänge zu finden. Staatliche Überwachung und die Welt der Geheimdienste eignen sich halt auch hervorragend um daraus größere Verschwörungstheorien zu generieren.
Etwas abseits vom eigentlich Thema von [Mer]Curius möchte ich daher die Monographie von Michael Butter „Nichts ist wie es scheint“ empfehlen. Dabei handelt es sich um ein sehr handliches Buch, das kürzlich im Suhrkamp-Verlag erschienen ist und mit ca. 230 Seiten auch recht schnell zu lesen ist.
Der Autor behandelt anhand verschiedener sehr bekannter Verschwörungstheorien in sechs Kapiteln die Definitionen, Mechanismen und Wirkungsweisen von Verschwörungstheorien. Beginnend mit dem Begriff selbst, über die Beweisführung, ihre Funktionen für Personen und Gruppen, ihre Geschichte bis in die Gegenwart, der Einfluss des Internets, sowie einer abschließenden Erörterung ihrer Gefahr.
Butter, Michael: „Nichts ist wie es scheint“. Über Verschwörungstheorien, 1. Aufl., Berlin 2018.
Neupreis 18,00 €