Im Frühjahr 2018 ist die Trennung von ownCloud und Nextcloud zwei Jahre her. Anfangs haben viele das schnelle Ende von ownCloud und den Übergang zu Nextcloud vorhergesagt. In einer kürzlich verschickten Pressemitteilung stellt ownCloud klar, dass dem nicht so ist. Ganz im Gegenteil: Man konnte im vergangenen Jahr ordentlich zulegen und Subscriptionen von vielen Unternehmen einwerben.
Nextcloud veröffentlicht leider keine Zahlen (oder die Suchmaschine meiner Wahl wollte sie mir nicht zeigen?!), daher fehlt der direkte Vergleich. Funktional geben sich beide Projekte nicht viel, auch wenn Nextcloud medienwirksam andauernd neue Versionen veröffentlicht (siehe auch: Kommentar: Warum ownCloud statt Nextcloud?)
Die Zahlen von ownCloud passen aber zu meinen persönlichen Erfahrungen. In der, gewohnt gut informierten und an Forks gewöhnten Linux-Community vollzog sich der Wechsel schnell, aber Open Source-Entwickler unterschätzen oft die Wirkung einer etablierten Marke. OwnCloud war bereits fest etabliert, als Nextloud sich abspaltete und letzteres konnte diese Position bisher nicht übernehmen. Das Verhältnis OpenOffice zu LibreOffice zeigt ja sogar wie schwer dies ist, selbst wenn der Fork funktional deutlich überlegen sein sollte. Nextcloud hat aber gegenüber ownCloud nicht viel zu bieten, tut sich also noch schwerer mit der Durchsetzung.
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