ownCloud – Das Original lebt noch

Bild von kreatikar via pixabay / Lizenz: CC0 Creative Commons

Im Frühjahr 2018 ist die Trennung von ownCloud und Nextcloud zwei Jahre her. Anfangs haben viele das schnelle Ende von ownCloud und den Übergang zu Nextcloud vorhergesagt. In einer kürzlich verschickten Pressemitteilung stellt ownCloud klar, dass dem nicht so ist. Ganz im Gegenteil: Man konnte im vergangenen Jahr ordentlich zulegen und Subscriptionen von vielen Unternehmen einwerben.

Nextcloud veröffentlicht leider keine Zahlen (oder die Suchmaschine meiner Wahl wollte sie mir nicht zeigen?!), daher fehlt der direkte Vergleich. Funktional geben sich beide Projekte nicht viel, auch wenn Nextcloud medienwirksam andauernd neue Versionen veröffentlicht (siehe auch: Kommentar: Warum ownCloud statt Nextcloud?)

Die Zahlen von ownCloud passen aber zu meinen persönlichen Erfahrungen. In der, gewohnt gut informierten und an Forks gewöhnten Linux-Community vollzog sich der Wechsel schnell, aber Open Source-Entwickler unterschätzen oft die Wirkung einer etablierten Marke. OwnCloud war bereits fest etabliert, als Nextloud sich abspaltete und letzteres konnte diese Position bisher nicht übernehmen. Das Verhältnis OpenOffice zu LibreOffice zeigt ja sogar wie schwer dies ist, selbst wenn der Fork funktional deutlich überlegen sein sollte. Nextcloud hat aber gegenüber ownCloud nicht viel zu bieten, tut sich also noch schwerer mit der Durchsetzung.


Bilder:
Einleitungs- und Beitragsbild von kreatikar via pixabay / Lizenz: CC0 Creative Commons

Kommentieren Sie den Artikel

Ergänzungen dienen der Diskussion über die Inhalte des Artikels. Nachfragen, Anmerkungen und Ergänzungen sind dezidiert erwünscht. Ergänzungen werden vor der Veröffentlichung moderiert. Wir behalten uns vor Kommentare ohne inhaltlichen Bezug oder abseitige Diskussionen nicht zu veröffentlichen.

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

Mehr aus dem Blog

openSUSE Leap 16 am Horizont

Nachdem Red Hat mit Fedora Silverblue schon länger im Bereich der unveränderbaren Linux-Systeme experimentiert, hat sich SUSE vergangenes Jahr entschieden, die Enterprise-Distribution SUSE Linux...

Fedora Silverblue – Toolbox für grafische Anwendungen

Unveränderbare Linux-Systeme wie Fedora Silverblue nutzen als Standard Flatpak für Anwendungsinstallationen. Doch noch liegen nicht alle Anwendungen als Flatpak vor. Diese können dann entweder...

Fedora Silverblue im Praxistest

Ich liebe LTS-Distributionen, aber diese bewahren einen leider nicht vor defekten SSDs im Notebook. Da ich keine Vollsicherung der Systeme mache, sondern nur Datenbackups...

Neues Design bei Mozilla Thunderbird

Die Entwickler von Mozilla Thunderbird wagen sich an eine Modernisierung des überkommenen Designs. Dabei zeigen sich die alten Probleme der Open Source Entwicklung. Mangels...