Bezahldienste im Internet

Symbolbild "Geld"

Bargeldlose Bezahldienste sind Zukunftsbereiche, in denen momentan alle Größen der IT-Welt engagiert sind. Apple Pay, Amazon Pay und Google Wallet sind aufgrund der hohen Marktanteile im Smartphonebereich und Internetshopping momentan die aussichtsreichsten Vertreter dieses Typus. Daneben existieren mit Diensten wie PayPal unabhängige Anbieter, die sich bereits jetzt hoher Beliebtheit erfreuen. Datenschützer raten oft von diesen Diensten ab und empfehlen andere Zahlungsmethoden. Doch ist das wirklich immer sinnvoll?

Unbestritten ist, dass Bargeld die sicherste und datenschutzfreundlichste Bezahlmethode ist. Außer dem Käufer und Verkäufer sieht niemand welche Waren für welchen Geldwert, zu welcher Uhrzeit, an welchem Ort den Besitzer wechseln. Sofern man aber dem Onlineshopping komplett entsagen möchte, ist das keine realistische Option für den gesamten Zahlungsverkehr.

Das Problem hinter diesen Diensten ist, dass sie – insbesondere bei hoher Nutzungsfrequenz – Profile ihrer Nutzer anlegen können. Das trifft zwar auf die meisten modernen Dienstleister zu, ist aber bei Konsumfragen besonders kritisch. Da bei (allen?) Diensten eine Registrierung notwendig ist, liegen zudem die personenidentifizierenden Daten ebenfalls vor. Ein Traum für jede großangelegte Analyse.

Doch sehen die Alternativen leider nicht besonders rosig aus. Alternative anonyme Währungen wie Bitcoin sind im Mainstream nie angekommen und die meisten Shops bieten als zu den genannten Dienstleistern Alternative nur Kreditkarte und Banküberweisung. Hier spielen diese Dienste ihren großen Vorteil aus. Die Bankinformationen hat nur der Dienst selbst, während alle anderen lediglich den Account des Dienstes sehen. Bei PayPal ist dies die E-Mail Adresse, welche die Shops in der Regel naturgemäß bereits haben. Wenn man als die Dienste als zentrale Zahlungsdienstleister meiden möchte um datensparsam einzukaufen, muss man Bankdaten großflächig teilen, was auch vielen nicht gefallen dürfte.

Letztlich ist das Thema wieder ein Beispiel dafür, dass Datenschutz und -sicherheit nicht immer Hand in Hand gehen. Der Kunde muss abwägen wie er seine Daten streuen möchte. Am sichersten ist der Einkauf beim lokalen Einzelhändler. Angesichts des regional bereits stark ausgeprägten Einzelhandelssterben leider nicht immer eine Option.


Bilder:

Einleitungs- und Beitragsbild von Mudassar Iqbal via Pixabay 

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