Vor einigen Wochen beschrieb ich hier wie man Linux unter macOS mittels Parallels Desktop virtualisieren kann. Nicht, weil Parallels konkurrierenden Systemen wie VirtualBox oder VMware funktional oder technisch so überlegen wäre, sondern weil es bequem über den App Store zur Verfügung steht und somit nur einen minimalen Wartungsaufwand bedeutet.
Wie die meisten Virtualisierungslösungen braucht auch Parallels Desktop eine spezielle Anpassung des Gastsystems für die nahtlose Mausintegration und flexible Auflösungen. Bei Parallels Desktop sind dies die Parallels Tools, die als ISO mit ausgeliefert werden. Insbesondere bei manchen aktuellen Linuxdistributionen führt die Installation aber zu mannigfaltigen Problemen wie z.B. dem kompletten Verschwinden des Mauszeigers.
Die Ursache dafür scheint bei Libinput zu liegen. Dabei handelt sich um eine vergleichsweise neue Komponente, die alle Eingabegeräte unterstützen soll und veraltete Technologien ablöst. Parallels Tools scheint damit noch nicht vollständig zu harmonisieren. Eine kurze Recherche ergab, dass dies neben Spezialdistributionen wie Kali Linux vor allem openSUSE betrifft.
Die Lösung unter openSUSE ist dabei recht leicht. In Leap werden sowohl die alten xf86-Input-Lösungen, als auch das neue Libinput ausgeliefert. Es muss daher lediglich das Paket xf86-input-libinput entfernt werden. Dabei entfernt zypper logischerweise auch das Metapaket, was aber gefahrlos abgenickt werden kann.
# zypper rm xf86-input-libinput
Nach einem Neustart steht einem dann auch ein Mauszeiger zur Verfügung.#
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