Anonymisierte Telemetrie-Daten sind eine wichtige Entscheidungsgrundlage für die Entwicklung und kein unmittelbarer Eingriff in die Privatsphäre der Anwender. Man sollte nicht zu vorschnell urteilen (siehe auch: Kommentar: Datenerhebung durch Linux-Distributionen) und vor allem nicht die Erhebung von anonymen Telemetrie-Daten mit der hemmungslosen personalisierten Datenauswertung vieler IT-Konzerne vermischen.
Eine erste Auswertung der Daten, die mittels der Erhebung in Ubuntu LTS 18.04 gesammelten wurden, illustriert die Notwendigkeit sehr deutlich.
Entwickler neigen beispielsweise immer dazu die Hardwareleistung zu überschätzen. Mutmaßlich weil viele Entwickler potentere und neuere Hardware ihr Eigen nennen. Die Datenerhebung zeigt sehr deutlich, dass der typische Linux-Nutzer Hardware verwendet, die kaum ein Entwickler noch berücksichtigt. Direkt nach einer Full-HD Auflösung kommt so die klassische Notebook-Auflösung mit 1366×768 Pixel. Die von den Desktopentwicklern gehypte HiDPI-Varianten spielen keine nennenswerte Rolle. So mancher Desktopentwickler sollte sich diese Daten mal genau anschauen. Das gleiche gilt für den vorhandenen Arbeitsspeicher. Hier dominieren 4 und 8 GB, aber auch 2 GB sind noch oft vorhanden.
Andere Probleme, die in Kommentarspalten und Supportforen viel Raum einnehmen, scheinen nur eine Minderheit der Anwender zu betreffen. So beispielsweise duale Grafikkarten-Lösungen wie NVIDIA Optimus.
Richtige Museumshardware mit weniger als 1 GB Arbeitsspeicher scheint jedoch keine größere Rolle mehr zu spielen. Die zukünftig geplante Aufschlüsselung nach CPU-Kernen dürfte hier noch interessant werden.
Es dürfte der Linux-Entwicklung gut tun, hier mal eine größere Datenbasis zu erhalten. Die schweigende Masse erhält hier indirekt eine Stimme über die nörgelnden Nutzer von Spezialhardware.
Schön wäre ein transparenter Zugriff auf die Daten für alle Interessenten und nicht nur ein gefilterter Bericht als Blogpost.