Die ständige Tendenz zu Forks ist Fluch und Segen der Open Source Welt. Segen, weil Projekte nicht sterben müssen, wenn sich der Hauptentwickler zurück zieht oder aber jegliche konstruktive Entwicklung verweigert. Fluch, weil es zu einem regelrechten Wildwuchs kommen kann. Letzteres kann man gerade sehr schön bei Firefox beobachten und hier ist dringend Vorsicht geboten.
Der Browser-Markt ist schwer umkämpft und Mozilla versucht hier gegenüber den Schwergewichten Google, Apple und Microsoft nicht noch mehr an Boden zu verlieren. Dazu werden bei Firefox alte Zöpfe abgeschnitten und wenn man sich die Presseschau für Firefox Quantum anschaut, kommt dies durchaus positiv an. Aber es gibt natürlich diejenigen Anwender, die jegliche Entwicklung seit – sagen wir mal Windows XP – ablehnen und an ihrem heimischen 19″ Monitor mit 1280er Auflösung an den Designänderungen verzweifeln.
Diese konservativen Anwender werden von zahllosen Forks bedient. Neben dem Urgestein SeaMonkey kommen da PaleMoon, WaterFox und viele weiter hinzu. Sie alle teilen eine Gemeinsamkeit: Sie basieren auf der veralteten Technik XUL und dem hat Mozilla mit Quantum den Stecker gezogen. Sobald Thunderbird auf eine neue Basis gestellt ist dürften hier die Lichter ausgehen. Mal abgesehen davon, dass der riesige Addon-Park von Firefox durch die jeweiligen Entwickler kaum noch Pflege erhalten wird, sobald kein offizieller Firefox sie mehr unterstützt.
Der Browser ist das Tor ins Internet. Hier geht man keine Kompromisse in der Sicherheit ein. Keiner der Forks hat genug Entwickler um etwaige Sicherheitslücken schnell und gut zu schließen. Entweder sie stellen ebenfalls auf die neue Quantum-Basis um oder sie werden tickende Zeitbomben.
Das ist der große Nachteil an Open Source. Niemand schützt Anwender und Entwickler vor sich selbst und der Versuchung alte Versionen zu konservieren und sich heillos zu übernehmen.
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