Red Hat Enterprise Linux (RHEL) ist eine vor allem im Unternehmensbereich weit verbreitete Enterprise-Linux-Version. Es basiert auf der von Red Hat unterstützten Community-Distribution Fedora und ist mit rund 10 Jahren Support derzeit die älteste LTS-Distribution. Red Hat verkauft dabei nicht die Distribution selbst, sondern den zugehörigen Support – ein im Linux-Segment übliches und sehr erfolgreiches Geschäftsmodell.
Jede Version von RHEL durchläuft verschiedene Lebenszyklen, wird letztlich aber fast 10 Jahre mit Sicherheitsaktualisierungen versorgt.
Im Vergleich zu Debian oder Ubuntu habt RHEL allerdings nur ein relativ eingeschränktes Paketangebot. Es wird lediglich die Desktopumgebungen GNOME unterstützt. Die restliche enthaltene Endanwendersoftware ist stark auf die Zielgruppe Büroeinsatz und Entwicklung ausgelegt. Zwar können die bestehenden Lücken durch externe Quellen kompensiert werden, dies läuft allerdings grundsätzlich dem LTS-Gedanken zuwider.
Red Hat hält wichtige Komponenten wie den Kernel über den gesamten Produktlebenszyklus stabil auf einer Version, passt diese aber im Laufe der Zeit stark an. So funktioniert auch neuere Hardware noch mit einer vergleichsweise alten Distribution wie z.B. RHEL 7, das ursprünglich 2014 veröffentlicht wurde und noch bis 2024 unterstützt wird.
Bis 2020 gab es mit CentOS eine offizielle freie Community-Variante, die von Red Hat unterstützt wurde. RHEL 7 ist die letzte Variante, die als CentOS 7 über den gesamten Lebenszyklus gespiegelt wird. Mit AlmaLinux und RockyLinux hatten sich zwischenzeitlich zwei inoffizielle Nachfolger von CentOS etabliert. Durch eine Verschärfung seitens Red Hat ist derzeit unklar, ob freie RHEL-Klone langfristig existieren können.
Vorteile von RHEL und seinen Ablegern:
- Extrem lang Supportdauer von bis zu 10 Jahren
- Regelmäßige Minor-Releases passen die Version an aktuelle Hardware an.
- Red Hat pflegt die vorhandenen, nicht besonders zahlreichen, Pakete intensiv über die gesamte Lebensdauer.
Nachteile von RHEL und seinen Ablegern:
- Das Softwareangebot ist sehr beschränkt.
- Die Softwareversionen sind im eigentlichen Sinne nicht stabil, da mit jedem Minorrelease viele Programmversionen angehoben werden. (Kernel und Desktop ausgenommen)
- Es sind keine Distributionsupgrades zwischen den Hauptversionen (6->7) möglich.
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