Cryptomator ist eine dateibasierter Verschlüsselung für Daten in der Cloud und ist plattformübergreifend für alle Desktopsysteme (Windows, macOS, Linux) und mobilen Betriebssysteme (iOS, Android) verfügbar.
Cryptomator
Cryptomator ist ein aktiv entwickeltes Programm. Es ist Open Source und die Firma dahinter finanziert sich nach dem „pay-what-you-want“ Prinzip. Das langfristige Überleben des Projekts muss also durch generöse Nutzer gesichert werden. Die freie Verfügbarkeit des Codes dürfte aber verhindern, dass das Projekt schnell beerdigt wird. Bedarf für eine solche Lösung gibt es immerhin reichlich und die Alternativen sind eher rar gesät. Die mobilen Apps sind kostenpflichtig und tragen somit einen wichtigen Teil zur Finanzierung bei.
Die Funktionsweise ähnelt der von EncFS oder BoxCryptor. Der verschlüsselte Ordner, Tresor genannt, liegt im Cloud-Speicher-Ordner und wird über einen Mountpoint in das System eingebunden. Der Nutzer bearbeitet die Dateien daher direkt im Mountpoint im Dateimanager, die dann im Hintergrund verschlüsselt im Cloudspeicher abgelegt werden. Zum Einsatz kommt AES 256Bit und einige weitere Sicherheitsmethoden.
Dadurch lassen sich alle Cloud-Speicher verschlüsseln, die einen Synchronisationsordner verwenden. Also z. B. Dropox, Nextcloud, iCloud, OneDrive etc.
Im Gegensatz zu konkurrierenden Lösungen wurde Cryptomator mehrfach einem Audit unterzogen. Die Sicherheit ist also keine reine Behauptung der Entwickler, sondern unabhängig geprüft.
Installation
Für Windows und macOS stehen Installationsroutinen auf der Homepage bereit. Die Installation erfolgt dann über die für das jeweilige System vorgesehenen Mechanismen.
Cryptomator hat bisher keinen Einzug in die Paketquellen der meisten Linux-Distributionen gehalten. Linux-Nutzer finden auf der Webseite aber ein PPA für Ubuntu, sowie einen Hinweis auf AUR für Arch Linux. Alle anderen Distributionen werden lediglich über ein AppImage abgedeckt. Hier müssen sich die Anwender ggf. anderweitig umsehen.
Die Installation unter Ubuntu und seinen Derivaten gestaltet sich dank PPA einfach.
PPA hinzufügen:
$ sudo add-apt-repository ppa:sebastian-stenzel/cryptomator
Paketquellen neu einlesen:
$ sudo apt-get update
Cryptomator installieren:
$ sudo apt-get install cryptomator
Einrichtung und Bedienung
Nach der Installation lässt sich Cryptomator über das Menü aufrufen. Die Oberfläche ist sehr übersichtlich gehalten und weitestgehend selbsterklärend.

Über das Plus-Symbol legt man einen neuen Tresor an oder öffnet einen bestehenden. Wie immer sollte man ein möglichst komplexes Passwort wählen um den Tresor zu schützen. Eine Passwortverwaltung kann hier helfen – es soll ja Menschen geben, die sich Ziffern-Zahlen-Zeichen-Kombinationen mit 20 Zeichen nicht merken können.
Der Tresor kann anschließend per Passworteingabe entsperrt werden. Anders als bei EncFS wird der Ordner nicht in einen selbst gewählten Ordner im Homeverzeichnis eingebunden, sondern unterhalb von .local. Alternativ ist auch eine Einbindung via WebDAV Integration möglich.

Für Außenstehende sehen die gespeicherten Daten wie folgt aus.
